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"Gottschalk Live": Gottschalk will bei ARD "Wohlfühlhalbestunde" schaffen

"Gottschalk Live"

Gottschalk will bei ARD "Wohlfühlhalbestunde" schaffen

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    Auf zu neuen Ufern: Thomas Gottschalk wird mit seiner Vorabendsendung "Gottschalk Live" ab Januar in der ARD zu sehen sein.
    Auf zu neuen Ufern: Thomas Gottschalk wird mit seiner Vorabendsendung "Gottschalk Live" ab Januar in der ARD zu sehen sein. Foto: dpa

    Thomas Gottschalk sieht seine neue Sendung im Ersten "zwischen Boulevard und Feuilleton". Bei der Vorstellung von "Gottschalk Live" am Freitag in Berlin sagte der 61-Jährige, die Bezeichnung Hauptstadtmagazin finde er nicht schlecht. "In den USA würde so eine Sendung aus New York kommen." Gottschalk sprach von einer "Wohlfühlhalbestunde" vor der 20-Uhr-"Tagesschau" und scherzhaft von einem "verlängerten Frühstücksfernsehen".

    Irgendwo zwischen Boulevard und Feuilleton

    Diese Zeit sei "genial", meinte er. "Wenn der Vater nach Hause kommt, weiß Mutti schon ein bisschen mehr." Zum Konzept sagte Gottschalk: "Es muss etwas geben zwischen dem FAZ-Feuilleton und 'Bauer sucht Frau'." Als Beispiele für ein Thema mit "menschlichem Bezug" nannte Gottschalk Pädogogik und Partnerschaft. Auf gar keinen Fall wolle er eine "Roter-Teppich-Sendung" machen. "Es muss schon eine gewisse journalistische Relevanz haben." Aber als Journalist er habe sich nie betrachtet: "Wir wollen auch die bunten schillernden Menschen wie Anna Netrebko und Erwin Schrott", sagte Gottschalk.

    Er habe gerade eine Art Probewoche absolviert. "Da wäre Bryan Ferry hier einmarschiert." Mit "hier" meinte der das Humboldt Carré, in dem das Studio eingerichtet worden ist. Ein weiteres Thema hätte die Äußerung von Karl Moik sein können, der von einer arrangierten Ehe zwischen Stefan Mross und Stefanie Hertel gesprochen hatte.

    Mischung aus leichten und schweren Themen

    Gottschalk will sich mit mindestens einem Studiogast und mit zugeschalteten Experten unterhalten. Er versucht eine "gewisse Leichtigkeit bei schweren Themen und eine gewisse Schwere bei leichten Themen". Die Talkshows in der ARD sind ihm zu ernst. "Da fehlt mir, dass jemand dazwischen mal sagt: Moment, das hab' ich nicht verstanden." Im US-Fernsehen erlebe er zwei Menschen, die einander sympathisch seien und über ein Thema stritten. Das will Gottschalk sich zum Vorbild nehmen.

    Auf Studiopublikum verzichtet er, weil dies auf Kosten der Konzentration ginge, wie er sagte. "Das ist dann oft auch eine Klatschmasse, die relativ ermattet in den Seilen hängt", meinte Gottschalk. Die Zuschauer können aber ihre Meinungen, Videos oder Fotos beisteuern. Reaktionen sollen auf einem Laufband auf dem Bildschirm eingeblendet werden. Darauf will Gottschalk spontan reagieren und eventuell via Skype Kontakt aufnehmen, sich dabei aber "nicht als Internet-Guru stilisieren".

    US-Talkmoderatoren als Inspiration

    Inspiriert haben ihn - auch bei der Einrichtung seines Studios - US-Talkmoderatoren wie Jon Stewart, wie er erläuterte. Auf Fragen, wie er sich anziehen wird, antwortete Gottschalk: "Tweedig englisch wie der Vater von Indiana Jones und stylisch". Am Freitag trug er an seinem camel-karierten Westenanzug ein Monokel. "Ich werde alt und würdig und reif, das Nächste ist die Silberkrücke", scherzte Gottschalk.

    Für die ARD sei er "kostenneutral", sagte Gottschalk. Sponsor werde Haribo, das habe er mit dem Eigentümer Hans Riegel verabredet. Zum Honorar sagte er, er habe beim ZDF nicht mehr und nicht weniger bekommen.

    "Gottschalk live" hat am 23. Januar Premiere und läuft montags bis donnerstags. "Ich habe allergrößte Lust darauf und hoffe, dass ich mich nicht verhebe", sagte Gottschalk. dapd/AZ

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