Ob "Krabat", "Der Räuber Hotzenplotz","Das kleine Gespenst" oder "Die kleine Hexe": Otfried Preußlers Bücher sind aus der deutschen Kinder- und Jugendliteratur nicht wegzudenken. Seine 32 Bücher sind aber auch über Deutschland hinaus bekannt - sie wurden in insgesamt 55 Sprachen übersetzt. Zum 94. Geburtstag am 20. Oktober ehrt das Google Doodle deshalb Otfried Preußler, der 2013 im Alter von 89 Jahren gestorben war.
Otfried Preußler hatte ein bewegtes Leben
Otfried Preußler wurde 1923 im böhmischen Reichenberg geboren. Bereits im Alter von zwölf Jahren schrieb Preußler seine ersten Geschichten, er wollte später als Schriftsteller in Prag leben. Doch der Zweite Weltkrieg durchkreuzte Preußlers Pläne: Nach dem Abitur 1942 wurde Preußler zur Wehrmacht einberufen und kam nach fünf Jahren russischer Gefangenschaft 1949 ins oberbayerische Rosenheim. Um sich eine Existenz aufzubauen, fing er noch während des Lehrerstudiums mit dem Schreiben an.
Der Durchbruch gelang Otfried Preußler im Jahr 1956 mit dem versponnen- lustigen "Kleinen Wassermann". Und als eine seiner drei in den 1950er Jahren geborenen Töchter aus Angst vor bösen Hexen nicht einschlafen konnte, erfand er ein Jahr darauf kurzerhand "Die kleine Hexe", die mit Hilfe des redseligen Raben Abraxas alles dafür tut, eine gute Hexe zu werden.
1962 schließlich rief Otfried Preußler den herrlich unverschämten Räuber Hotzenplotz ins Leben, der gleich in mehreren Büchern dem tumben Wachtmeister Dimpflmoser das Leben schwer macht und mit Gert Fröbe ein legendäres Gesicht bekam. Nach dem "Kleinen Gespenst" (1966) präsentierte Preußler 1971 schließlich seinen ersten Jugendroman "Krabat" - das Buch über den Kampf um Freiheit, das Ringen um Macht, Magie und Liebe wurde ein Welterfolg, der in 31 Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen, darunter dem Deutschen und Europäischen Jugendbuchpreis, ausgezeichnet wurde.
Google Doodle für Otfried Preußler: Seine Kinderbücher sind zeitlos
In den letzten Jahren war es ruhig geworden um Otfried Preußler. Er gab keine Interviews mehr und lebte zurückgezogen am malerischen Chiemsee in Oberbayern. An der von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) angestoßenen Debatte um die Tilgung von Begriffen wie "Negerlein" und "Neger" aus "Die kleine Hexe" beteiligte er sich nicht mehr öffentlich. Wie es hieß, sträubte er sich zwar gegen Änderungen an seinen Texten, ließ am Ende die Streichungen aber zu. Zeitlos aktuell bleiben seine Bücher auch so. dpa/AZ
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