Immer wieder weicht Googles Logo von der Suchmaschinen-Seite, um auf eine andere Person oder ein anderes Thema aufmerksam zu machen. In der Vergangenheit wurde der Platz bereits der Malerin Lili Elbe, der Künstlerin Magdalena Abakanowicz oder Model und Aktivistin Mama Cax gewidmet.
Auch dieses Mal reiht sich eine Frau in die Geschichte der Google Doogles ein: Die Schriftstellerin Hedwig Dohm. "Sie war eine frühe Pionierin des Feminismus und eine Verfechterin der Gleichberechtigung der Geschlechter", schreibt Google dazu in seiner Beschreibung. Doch wer war Hedwig Dohm eigentlich?
Google Doodle: Wer war Hewig Dohm?
Vor 192 Jahren, genau am heutigen Tag, wurde Hedwig Dohm in Berlin geboren. Sie habe das typische, geschlechterspezifische Leben geführt, wie es damals im 19. Jahrhundert für Frauen so üblich war, schreibt das Digitale Deutsche Frauenarchiv. Ihre Brüder bekamen die bestmögliche schulische Ausbildung während sie mit 15 Jahren die Schule verlassen musste. Sie machte ein Lehrerinnen-Seminar, das sie mühevoll ihren Eltern abrang, da sie sich mehr Bildung erhoffte. Der Plan ging jedoch nicht auf. Später wird die eine der Vorreiterinnen gewesen sein, die sich für eine höhere Bildung für Frauen einsetzte.
Mit 22 heiratete sie dann ihren Mann, den Autor Ernst Dohm. Ernst war Redakteur beim Satiremagazin "Kladderadatsch", wodurch Hewig Zugang zu den intellektuellen Kreisen Berlins bekam, schreibt das Digitale Deutsche Frauenarchiv weiter. Die beiden bekamen fünf Kinder.
Google Doodle: Hedwig Dohms literarische Werke polarisierten
Allein zwischen 1872 und 1879 veröffentlichte Dohm vier Essays über die Rechte der Frauen ("Was die Pastoren von den Frauen denken", "Der Jesuitismus im Hausstande", "Die wissenschaftliche Emanzipation der Frau" und "Der Frauen Natur und Recht"). "Sie deckte mit spitzer Feder die Missstände ihrer Zeit auf – und forderte das Stimmrecht für Frauen, bessere Ausbildung und sexuelle Aufklärung", schreibt der Journalistinnenbund über sie.
Google Doodle: Hedwig Dohm war eine der bedeutendsten deutschen Frauenrechtlerinnen
Ihre Texte polarisierten, "ihre Werke werden unter dem Beifall der Kritiker im Berliner Schauspielhaus aufgeführt", schreibt das Digitale Deutsche Frauenarchiv. Dohm trat vollends aus dem Bild der Frau des 19. Jahrhunderts aus und so bekamen ihre Töchter eine reguläre Schulausbildung - so wie sie eigentlich den Jungen zu diesen Zeiten vorbehalten war.
1888 gründete sie den Deutschen Frauenverein Reform und setzte sich dafür ein, dass Frauen gleichermaßen an den Universitäten studieren können. Zudem schrieb sie weiter Bücher, wie "Sibilla Dalmar", "Christa Ruland" oder "Schicksale einer Seele". Am 1. Juli 1919 verstarb Hedwig Dohm in Berlin.