Heute, am 18. Juni 2022, wäre Ștefania Mărăcineanu 140 Jahre alt geworden. Die Physikerin aus Rumänien zählt zu einer der wichtigsten Forscherinnen im Feld der Radioaktivität. In diesem Zusammenhang hat sie sich auch mit den Auswirkungen der Strahlungen auf das Wetter und Erdbeben auseinandergesetzt und nähere Forschungen dazu betrieben. Google nimmt den Geburtstag der Physikerin zum Anlass und ehrt diese mit einem Google-Doodle. Zusätzlich möchte Google auf die Risiken von Radioaktivität hinweisen.
Sie möchten mehr über Ștefania Mărăcineanu erfahren? Alles Wissenswerte rund um das Leben der Physikerin, ihren Forschungen zu Radioaktivität und Erläuterungen zum heutigen Google-Doodle gibt es hier in diesem Artikel.
Wer war Ștefania Mărăcineanu? Das Leben der Physikerin im Porträt
Geboren wurde Ștefania Mărăcineanu am 18. Juni 1882 in Bukarest. In ihrer Heimatstadt besuchte sie ein Mädchengymnasium. Im Jahr 1907 begann sie, Physik an der Universität in Bukarest zu studieren. Drei Jahre später schloss sie dort bereits ihr Chemie- und Physikstudium ab.
Da Ștefania 1942 erkrankt war, musste sie noch im gleichen Jahr vorzeitig den Ruhestand antreten. 1944 erlag die Physikerin ihrer Krebserkrankung, die vermutlich auf ihre Forschungen zu Radioaktivität und Strahlenbelastung zurückzuführen ist.
Ștefania Mărăcineanu: Radioaktivität war ihr Hauptaufgabengebiet
Nach ihrem ersten Physikstudium in Bukarest entdeckte Ștefania ihre Begeisterung rund um das Thema Radioaktivität und Strahlenkraft, was bis dahin ein noch sehr unerforschtes Feld war. Bis heute gilt die Rumänin als eine der wichtigsten Pionierinnen in diesem Bereich.
In ihren Forschungen setzte sie sich vor allem mit dem Element Polonium auseinander, welches zuvor von Marie Curie entdeckt und näher untersucht wurde. Im Laufe ihrer Arbeit bemerkte Ștefania Mărăcineanu, dass die Halbwertszeit sich je nach Metallart, auf dem sie platziert wurde, verändert und davon abhängig ist. Daraufhin fragte sie sich, ob die Alphastrahlen des Elements Polonium die dazugehörigen Atome in radioaktive Isotope verwandeln würden. Durch ihre Forschungen ist sie damals vermutlich auf eines der ersten Beispiele künstlich erzeugter Radioaktivität gestoßen.
Nach der Eröffnung ihres eigenen Labors in Rumänien zu Radioaktivität, begann sie in diesem Zusammenhang künstlichen Regen näher zu untersuchen. Dafür reiste sie sogar nach Algerien, um erste Testversuche zu absolvieren. Als erste Person setzte sie sich mit dem Zusammenhang zwischen Niederschlag und Erdbeben auseinander und kam zu dem Ergebnis, dass im Epizentrum ein signifikanter Anstieg der Radioaktivität zu verzeichnen ist, welcher ein Erdbeben auslösen kann.
Im Jahr 1935 gewannen die Tochter von Marie Curie, Irène Curie, und ihr Ehemann den Nobelpreis für die Entdeckung künstlicher Radioaktivität. Zwar hat Ștefania Mărăcineanu gegen die Auszeichnung keinen Einspruch erhoben, aber trotzdem ist sie der Bitte nachgegangen, dass ihre Rolle als Forscherin bei der revolutionären Entdeckung erwähnt wird. Ein Jahr später hat die rumänische Akademie der Wissenschaft Mărăcineanus Arbeit anerkannt. Die globale Anerkennung für die Forschung blieb ihr allerdings bis zu ihrem Tod verwehrt.
Ștefania Mărăcineanu: Das steckt hinter dem Google-Doodle zum 140. Geburtstag
In der Google-Doodle-Zeichnung ist die Physikerin in einem Laborraum während ihrer Arbeit am Element Polonium zu sehen. In dem Doodle wird bereits dargestellt, dass Ștefania Mărăcineanu die Risiken der Strahlenbelastung während ihrer Arbeit ignorierte, was bei ihr letztlich, so wird vermutet, zu starken gesundheitlichen Einschränken führte, woran sie 1944 sogar starb.
Der Google-Schriftzug ist, im Gegensatz zu anderen Doodles von Google, nur in angedeuteter Form mit einem "G" zu sehen. Mit etwas Fantasie lassen sich allerdings auch die restlichen Buchstaben erkennen: Das erste "o" soll vom Kopf der Physikerin und das zweite "o" von dem Element Poloniom, welches in der Mitte des Doodles platziert ist, dargestellt werden. Das "g" ist in der Form des Reagenzglases zu erkennen. Das "l" ist bei den Füßen des rechtsplatzierten Objektes zu erkennen. Das "e" deutet sich ebenfalls am rechten Rand der Darstellung an.