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Glosse: Neue Lotto-Trommel, aber kein neues Glück

Glosse

Neue Lotto-Trommel, aber kein neues Glück

Holger Sabinsky-Wolf
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    Lotto-Fee Miriam Hannah steht bei Tests zwischen den neuen Ziehungsmaschinen.
    Lotto-Fee Miriam Hannah steht bei Tests zwischen den neuen Ziehungsmaschinen. Foto: Oliver Dietze, dpa

    Die Ziehung der Lottozahlen gehört ja für viele Deutsche dazu wie die Tagesschau, der jahrzehntealte Krups-Mixer oder der Knirps-Regenschirm. Es sind all dies Konstanten im Leben, treue Wegbegleiter, Sicherheitsanker in dieser sich immer rascher verändernden Welt.

    Millionen von Lottospielern vor dem Bildschirm

    Jeden Mittwoch- und Samstagabend sitzen Millionen von Glücksspielern gespannt vor dem Bildschirm, beobachten die glänzende Acrylglas-Trommel und hören die klackenden Kugeln. Sie alle müssen jetzt ganz stark sein. Denn beim Lotto-Klassiker "6 aus 49" wird alles neu.

    Sagt zumindest die federführende Gesellschaft Lotto Niedersachsen, und zwar in feinstem PR-Sprech. Mit der Inbetriebnahme neuer Ziehungsgeräte am 18. Januar gehe eine Vergrößerung der Trommel von 750 auf 780 Millimeter Durchmesser einher. Wem das ein wenig dürftig vorkommt, dem sei gesagt: Der "Greifarm aus Stahldraht" wird ersetzt durch einen "durchsichtigen Auffangstutzen". 

    Und als Höhepunkt: Die bisher genutzten Tischtennisbälle (echt jetzt?) werden von "Lottokugeln aus Weichkunststoff abgelöst". Damit entstehe ein "völlig neues Lotto-Feeling", sagt der Chef von Lotto Niedersachsen. Hm. Für Traditionalisten mag das vielleicht zutreffen. Aber ein wenig übertrieben erscheint das Brimborium um ein paar technische Änderungen schon. 

    Die Wahrscheinlichkeit für einen "Sechser" im Lotto bleibt gleich

    Zumal sich am Dreh- und Angelpunkt natürlich gar nichts ändert. Ein "Sechser" im Lotto bleibt weniger wahrscheinlich, als vom Blitz getroffen zu werden, eineiige Vierlinge zu bekommen, vom Papst heiliggesprochen zu werden oder als Linkshänder beim Benutzen eines Produkts für Rechtshänder zu sterben.

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