Die nackte Wahrheit gleich zu Beginn: Natürlich steckt die Gesundheitsindustrie dahinter. Die uns seit Jahren einhämmert, wie gesund Nüsse sind, wegen der ungesättigten Fettsäuren, Vitamine und so. Die Schlawiner bezirzen die vom Fernsehen: „Zeigt doch wieder diesen Film, sagen wir – 19 Mal.“ Wo der Kutscher jedes Mal dem Mägdelein den Zweig mit den drei Haselnüssen in die Hand drückt – pro Nuss ein Wunsch frei. Am Ende der Weihnachtszeit sind 57 Haselnüsse (und Wünsche) im Fernsehen platziert. Der Weihnachtskonsument geht einkaufen, und: zack – schon liegt die Tüte zu 1,99 im Wagen.
So und nur so kommt es also, dass die ARD-Sender in diesem Jahr rund um Weihnachten 19 Mal den Märchenfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ aus dem Jahr 1973 zeigen werden, beginnend mit diesem Sonntag, 14.03 Uhr im Ersten. Nun mögen Haselnüsse in den Augen der Fernsehmacher systemrelevant sein. Sie sind es aber nicht allein. Sagen wir es mit aller Härte: Hinter diesem Film stecken noch mehr wirtschaftliche Interessen. Die Ski-Industrie: Fast 90 Minuten ist ausschließlich Schnee zu sehen; natürlich animiert das zum Brettl-Kauf, Klimawandel hin oder her.
Es ist kein Zufall, dass der Schuh von Aschenbrödel auf der Treppe liegt
Deutschlands Brieftaubenzüchter: Wer die Tierchen vor Aschenbrödels Fenster sitzen sieht, kann gar nicht anders, als der Brieftauben Reisevereinigung Iserlohn e.V. beizutreten. Und bitte: Dass Aschenbrödels Schuh auf der Treppe liegt, ist doch kein Zufall. Fragen Sie nach bei der Schuhindustrie. Produktplatzierung, sagt der Marketing-Fachmann dazu.
Wie bitte? Die ARD zeigt den Film 19 Mal wegen: Mädchen, Prinz, Pferd, Romantik, Nostalgie, schöner Musik und Happy End, und weil die Menschen ihn einfach lieben? Wer behauptet denn so was?
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