Der Mops rümpft die Nase. In seinen Hochwasser-Glubschaugen, die bis eben noch eine therapiewürdige Melancholie ausstrahlten, funkelt jetzt Übermut: „Futter!“, keucht sein Blick. „Chappi, aber pronto! Wer ist das Herrchen im Haus?“ Sich so ein Haustier zu halten, ist eben ein Akt von Selbstaufgabe. Katze maunzt, Mensch öffnet Tür, Katze zögert. Hasso winselt, Mensch geht Gassi im Orkan um 4 Uhr 30. Hamster fiepst, Mensch ölt sein Rad, damit er die Nacht durchrattern kann. Bis auch die Köpfe der Hamsterhalter kreiseln und ihren Träumen Nagezähne wachsen. Ist also gar kein zoologisches Wunder, was jetzt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov herausgefunden hat: Haustiere regieren nicht nur das Handeln und Denken der Hausherrchen – sondern auch ihre Handy-Bildergalerie.
YouGov-Umfrage: Haustierhalter zeigen ihre tierische Liebsten
Selfies, Selfies, Selfies? Der Homo Smartphoniensis, ein posierendes Narzissten-Tier? Irrtum! 64 Prozent der befragten Tierhalter haben mehr Fotos von ihren Tieren auf dem Handy gespeichert als Schüsse von sich selbst. Und sie teilen diese Bilder: 30 Prozent der Befragten posten auf Instagram, Facebook und Co. mehr Haustier-Fotos als Selbstporträts. Ach guck, so süß: Lucky und Brutus waren feiern auf Malle!
Wenn Mensch sich selbst nicht so ganz hinlänglich niedlich findet, hilft das Tier aus: einfach die Katze hochladen, ins Whatsapp-, Insta-, Tinder-Profilbild. Machen immerhin 48 Prozent der Befragten. Wenn’s nach diesen Profilfotos geht, flirten dann Hektor und Hansi, Setter und Sittich. Pferd erinnert Kaninchen an den Wocheneinkauf. Und hat es schon jemand mit Fischen im Profilbild versucht? Zeigen Sie, was ein toller Hecht ist!
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