Im Vergleich zu zahlreichen anderen Nationen sind die Spanier bei der Freikörperkultur sehr liberal. Prinzipiell gibt es kein Gesetz, das FKK-Baden oder Nahtfrei-Sonnen regelt. Und so herrscht eine einträchtige Koexistenz: An beinahe jedem Strand können sich nackerte Freigeister neben Bikini- oder Badehose-Verfechtern rekeln. Meist tummeln sich FKKler aber an ausgewählten Enklaven. Der Vorsitzende des katalanischen Naturistenverbandes, Segimon Rovira, sagte gegenüber dem Guardian, die Nackt-Crew wolle unter sich sein, um andere Menschen nicht zu belästigen. Aber auch, um nicht in zig Instagramfeeds gespült zu werden.
Im Gegensatz zu einheimischen Nudisten zeigten Textilinvasoren jedoch oft keinerlei Anstand. Als würde es nicht reichen, dass sie in fremdes Territorium eindringen, sind sie nicht einmal gewillt, sich anständig zu entkleiden. Frechheit. Ab jetzt soll damit Schluss sein: "Hose runter oder adiós!" Rovira befürchtet nämlich auch, dass das unmoralische Verhalten auf Nudisten-Compañeros überschwappen und sie zu einem Leben in Badeklamotten bekehren könnte.
Der Naturistenverband bittet die katalanische Regierung um Hilfe
Deshalb hat der Club mit der FKK-Föderation Kataloniens nun eine Revolte gestartet: Gemeinsam haben sie die katalanische Regierung in einem Brief über die respektlosen Vergehen aufgeklärt. Sie bitten darum, über mögliche Lösungsansätze zu sprechen. Eine Antwort steht noch aus. Aber fleißig, wie die Katalanen sind, haben sich die Nacktbader unter ihnen Gedanken gemacht und möchten an den beliebtesten FKK-Stränden Kataloniens Freiwillige stationieren. Die sollen angezogene Quertreiber über angemessenes Verhalten aufklären. Und reichen sogar ein Flugblatt.