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Glosse: Die Jugend schlägt mit dem "Boomer-Wort des Jahres" zurück

Glosse

Die Jugend schlägt mit dem "Boomer-Wort des Jahres" zurück

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    Lauter "Sportsfreunde": So lautet das Boomer-Wort des Jahres 2024.
    Lauter "Sportsfreunde": So lautet das Boomer-Wort des Jahres 2024. Foto: Wolfgang Kumm, dpa

    Neulich wieder im Freundeskreis diskutiert. Dass man im Laden ein "Gschstattl" verlangt und das grünohrige Verkaufspersonal nur Bahnhof verstanden, also nix gecheckt, hat. Die Kommunikation über die Generationen hinweg war und bleibt kompliziert. Wenn einen die Rotzlöffel "ghosten" (ignorieren) oder "lame" (langweilig) finden, nur weil man altmodische Wörter verwendet, dann nervt das. Beide Seiten. Alle zwölf Monate wird das Jugendwort des Jahres gesucht. Die Jungen ärgert, dass die Alten die Wahl organisieren. Jetzt schlug Levi Penell zurück. Der 20-Jährige, der als "Content-Creator" (Inhaltersteller für Onlinemedien) bezeichnet wird, startete eine Gegenaktion.

    Der Tiktok-Star (das kann man nicht übersetzen) hatte "hart keinen Bock mehr auf das Jugendwort des Jahres". Weil dort Jugendwörter auftauchen würden, die er noch nie in seinem Leben gehört habe. Der Student aus Berlin ließ seine bros and sisters darüber abstimmen, welche Worte die Generation der Baby-Boomer, die Jahrgänge zwischen 1946 und 1964, wohl am liebsten verwendet. Zur Auswahl standen unter anderem Firlefanz, flippig oder knorke. Ziel war es, ein altes Wort zu wählen, das viel zu selten benutzt wird. 

    "Sportsfreund" setzte sich in der Abstimmung durch

    An der von Penell erstellten Abstimmung nahmen über 100.000 Menschen teil. Mit etwa der Hälfte der Stimmen setzte sich "Sportsfreund" als Boomer-Wort 2024 durch. Passend zur Fußball-EM. Dahinter folgten "Papperlapapp" und "Schnabulieren". Völlig gaga diese Jugend von heute, noch nie gehört diese Wortungetüme. Übrigens: Ein "Gschstattl" ist eine Papiertüte, in der Brezen und Semmeln landen. So wurden früher, also bei uns Neandertalern in Schwaben, Tüten oder Taschen bezeichnet.

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