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Glosse: Australiens neue Banknoten: Mehr Sein als Schein

Glosse

Australiens neue Banknoten: Mehr Sein als Schein

Michael Stifter
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    Auf diesem australischen Dollar-Schein gilt die Thronfolge nicht.
    Auf diesem australischen Dollar-Schein gilt die Thronfolge nicht. Foto: Mark Baker, dpa

    Seit jeher werden Königshäuser vom schönen Schein getragen. Und damit ist nicht nur blattvergoldeter Prunk gemeint, sondern auch der Geldschein. Wer da drauf gedruckt wird, hinterlässt bleibenden Eindruck. Doch die Tradition will es so, dass die Monarchin oder der Monarch nur zu Lebzeiten ihr Geld wert sind. Nach dem Ableben prägen neue Köpfe die Münzen und

    Die Queen amtierte schließlich auch in Down Under als Staatsoberhaupt. Doch der Platz auf dem Geldschein gehörte offenbar nicht zur notariell beurkundeten Erbmasse. Jedenfalls werden die Australierinnen und Australier künftig nicht mit König Charles III. bezahlen. Stattdessen soll das neue Motiv die Kultur und Geschichte der Ureinwohner würdigen. Ein Königreich für die Gedanken, die dem 74-Jährigen angesichts dieser Entscheidung durch den Kopf gegangen sein mögen. Dabei muss Charles III. sich gar nicht grämen. Zumindest beim britischen Pfund hat sein Gesicht Gewicht. Im kommenden Jahr werden auf der Insel die neuen Geldscheine in Umlauf gebracht und nach und nach wird die Queen aus den Geldbeuteln der Briten verschwinden.

    So kamen deutsche Politiker auf die D-Mark-Münzen

    In Deutschland war es übrigens genau anders herum. In D-Mark-Zeiten schaffte man es erst auf den begehrten Platz auf dem Zwei-Mark-Stück, nachdem man gestorben war. So blieben Konrad Adenauer, Willy Brandt oder Franz Josef Strauß auch nach ihrem Tod prägende Gestalten. Doch dann kam der Euro und die großen, alten Herren der Bonner Republik verschwanden in Sammelalben oder wurden eingeschmolzen.

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