Wundern tut einen ja schon gar nichts mehr. Die einzige Verbindung, die diese jungen Leute zum Straßenverkehr haben, besteht schließlich meist aus Kleber. Wer eins wird mit dem Asphalt, hat deswegen noch gar nichts von Verhaltensweisen auf deutschen Straßen verstanden. Das haben jene eindrucksvoll unter Beweis gestellt, die sich im vergangenen Jahr um einen Führerschein bemüht haben.
Etwa 39 Prozent sind an der theoretischen Prüfung gescheitert. Eine höhere Durchfallquote als Deutsche nach dem Besuch einer fernöstlichen Garküche haben. Zudem bestanden 37 Prozent die praktische Auto-Prüfung nicht. Das hat eine Auswertung des TÜV-Verbandes ergeben. Wer künftig einen Schritt vor die Tür setzt, kann sich also sicher unsicher fühlen. Weil: Irgendwann bekommt ja doch jeder und jede die Karte, die früher mal ein rosa Lappen war.
Jeder hält sich für einen guten Autofahrer
Interessant aber auch: Rund 100 Prozent aller Autofahrerinnen und Autofahrer halten sich für überdurchschnittlich talentiert darin, ein Fahrzeug durch den Straßendschungel zu manövrieren und empfinden wiederum sämtliche andere Verkehrsteilnehmende als permanente Sicherheitsrisiken. An Prozentzahlen lässt sich also nur bedingt Eignung ablesen. Die wichtigsten Regeln werden ja ohnehin nicht in der Fahrschule gelehrt. Autos sind im Recht, Fahrräder nicht. Ein BMW sticht jede Rechts-vor-Links-Regelung aus. Es heißt nicht "rot", sondern "dunkelgelb".
Um nun aber derartige Regeln praktisch umzusetzen, bedarf es nun mal der Fahrerlaubnis. Optimistisch kann die Führerschein-Neulinge immerhin stimmen, dass alle Fahrzeuge da draußen von Menschen gesteuert werden, die es irgendwie durch die Prüfung geschafft haben. Kaum zu glauben, wenn man sie fahren sieht.