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Globaler Klimastreik 2022: Fridays for Future - Forderungen, Aktionen, Demonstrationen

Fridays for Future

Heute steigt der Globale Klimastreik 2022 – rund 270 Aktionen in Deutschland

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    Die Klimabewegung Fridays for Future demonstriert hier in Schleswig-Holstein. Am Freitag findet der Globale Klimastreik 2022 statt.
    Die Klimabewegung Fridays for Future demonstriert hier in Schleswig-Holstein. Am Freitag findet der Globale Klimastreik 2022 statt. Foto: C. Charisius, dpa (Archiv)

    "Es ist Klimastreikzeit!" Mit diesem kurzen und knackigen Slogan wirbt Fridays for Future auf der eigenen Website für Freitag, den 23. September 2022. Unter dem Motto "#PeopleNotProfit" (Menschen statt Profit) sorgt die Bewegung auf der ganzen Welt für Aktionen, welche sich rund um den Klimaschutz und Kritik an politischen Richtungen und Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern drehen. Der Globale Klimastreik 2022.

    Globaler Klimastreik 2022: Fridays for Future startet rund 270 Aktionen in Deutschland

    "Während die Klimakrise eskaliert, steigt die Politik wieder in Fossile ein. Fridays for Future streikt daher weltweit unter #PeopleNotProfit für eine

    Allein in Deutschland startet die soziale Bewegung rund 270 Aktionen, die über das ganze Land verteilt sind. Besonders bunt und laut sollen die Demonstrationen in Metropolen wie München, Hamburg, Berlin und Köln und mittelgroßen Städten wie Augsburg, Chemnitz, Göttingen und Rostock werden. Doch auch in kleineren Orten haben Anhängerinnen und Anhänger von Fridays for Future Proteste organisiert. Wo genau zum Globalen Klimastreik 2022 demonstriert wird, ist auf einer Karte von Fridays for Future nachzusehen. Am Wochenende zieht dann das Bündnis "Kidical Mass" mit Kinderfahrraddemos in einigen Städten nach.

    Klimaschutz im Dilemma: Forderungen von Fridays for Future zwischen Krieg und Energiekrise

    Der Globale Klimastreik 2022 ist für Fridays for Future von besonderer Bedeutung. Die Bewegung befindet sich in einem Dilemma – genau wie der Klimaschutz an sich. Ihre Themen haben rund um die Zeitenwende mit den Protagonisten Krieg und Energiekrise an Wucht verloren. Sie drohen, in den Hintergrund zu geraten.

    Fridays for Future sucht den Schulterschluss zu sozialen Bewegungen und wird gleichzeitig politischer wie in einigen Bereichen radikaler und rauer. Forderungen sind die Fortsetzung des 9-Euro-Tickets, ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für Sicherheit und Klima und eine Übergewinnsteuer.

    Allgemeine Forderungen von Fridays for Future im Überblick:

    • Nettonull bis 2035 erreichen
    • Kohleausstieg bis 2030
    • 100 Prozent erneuerbare Energieversorgung bis 2035
    • So schnell wie möglich: Ende der Subventionen für fossile Energieträger, Abschalten von 1/4 der Kohlekraftwerke, CO2-Steuer auf Treibhausgasemissionen

    Fridays for Future vor globalem Klimastreik 2022: Schockvideos und hohe Belastung

    Bei der Klimabewegung war in den letzten Jahren eine Ausdifferenzierung zu beobachten. Zusammenschlüsse wie "Letzte Generation", "Extinction Rebellion" und "Ende Gelände" setzen auf Straßensperren, Blockaden und zivilen Ungehorsam. Laut dem Extremismusforscher Alexander Straßner zeige die Bewegung rund um den Klimaschutz teilweise die Züge einer Sekte. Diese Meinung äußerte er in der Neuen Osnabrücker Zeitung. Die Aktivistinnen und Aktivisten haben einen Wahrheitsanspruch und nehmen sich heraus, für eine ganze Generation sprechen zu können. Dadurch würden andere Meinungen systematisch diskriminiert. Straßner verweist auf die RAF in den 1970er Jahren, welche genau diese Argumentationslinien genutzt hätten.

    Dass der Ton von Fridays for Future rauer wird, das zeigt auch ein professionell gemachtes Schockvideo der Hamburger Ortsgruppe. Eine betagte Frau backt in diesem Plätzchen, bereitet sich auf den Besuch ihrer Enkel vor. Doch dann scheint sie einen Kollaps zu erleiden, der Bildschirm wird schwarz. "Jeden Sommer sterben tausende, vor allem ältere Menschen, an Hitze. Unsere Omas geben alles für uns. Warum wir nicht für sie?", erscheint in weißen Lettern.

    Klimaaktivistin Luisa Neubauer nennt den Clip den "ehrlichsten Kino-Trailer", den Fridays for Future bislang produziert habe. Das Aushängeschild der Bewegung weiß, dass die Herausforderungen für Fridays for Future groß sind. "Die Kraft, die es braucht, um sich auf die Straße zu stellen, ist viel größer als noch vor zwei Jahren", erklärt sie im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland: "Die Belastung dieser Zeit, die Krisen, die Sorgen, legen sich auch auf die junge Generation." Neubauer glaubt, dass es der richtige Weg ist, "die Fragen von sozialer Sicherheit und Klimaschutz zusammenführen". Die neue Ausrichtung von Fridays for Future ist damit klar.

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