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Gisèle Pelicot: Im Vergewaltigungsprozess von Avignon werden Fotos und Videos der Taten doch öffentlich gezeigt

Gisèle Pelicot

Im Vergewaltigungsprozess von Avignon werden Fotos und Videos der Taten doch öffentlich gezeigt

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    Vergewaltigungsopfer Gisèle Pelicot hat sich juristisch durchgesetzt.
    Vergewaltigungsopfer Gisèle Pelicot hat sich juristisch durchgesetzt. Foto: Christophe Simon, AFP/dpa

    Gisèle Pelicot hat im Prozess gegen ihren Ex-Mann und 50 weitere mutmaßliche Täter erreicht, dass Journalisten und Prozessbesucher die Fotos und Videos der Gewaltakte nun doch zu sehen bekommen. Das berichtet unter anderem der Spiegel. Die Anwälte der 72 Jahre alten Pelicot nannten das einen Sieg.

    Der Vorsitzende Richter Roger Arata hatte im südfranzösischen Avignon eine frühere Entscheidung rückgängig gemacht. Eine Bedingung gibt es jedoch: Die Fotos und Videos sollten nur dann gezeigt werden, »wenn es der Wahrheitsfindung diene«, sagte Arata.

    Gisèle Pelicot begrüßt die Entscheidung des Gerichts

    Pelicots Anwälte unterstützen die Entscheidung. »Die öffentlichen Debatten können dazu beitragen, dass andere Frauen nicht in die Situation geraten«, sagte Anwalt Stéphane Babonneau. Mehrere Anwälte der Angeklagten hatten sich gegen eine öffentliche Verhandlung mit Zuschauern und Journalisten ausgesprochen. »Was soll es nützen, diese Abscheu auslösenden Filme zu zeigen?« fragte einer der Anwälte.

    Der 72-Jährige Ex-Mann Pelicots muss sich seit Anfang September vor Gericht verantworten, weil er sie innerhalb von knapp zehn Jahren immer wieder mit Medikamenten betäubt haben soll. Dann soll er Pelicot vor seinen Augen von fremden Männern vergewaltigt haben lassen. Zuvor hatte er mit ihnen über eine Onlineplattform Kontakt hergestellt. Für den Missbrauch drohen den 50 angeklagten mutmaßlichen Tätern sowie dem Ehemann bis zu 20 Jahre Haft

    Pelicots Ex-Mann steht auch wegen Mord vor Gericht

    Außerdem laufen gegen den 72-Jährigen Ermittlungsverfahren wegen Vergewaltigung und Mord an einer 23-Jährigen 1991 in Paris sowie wegen der versuchten Vergewaltigung einer 18-Jährigen 1999 im Pariser Umland. In beiden Fällen soll der Täter Ether zur Betäubung der Opfer eingesetzt haben. Der Rentner räumte die letzte Tat ein - er wurde durch DNA-Spuren überführt. Den Mord streitet er jedoch kategorisch ab. Am Tatort wurde damals noch keine DNA-Spur von ihm gesichert. (mit dpa)

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