Diese Geschichte ließe sich verfilmen: Die Schwarze Witwe, bekannt als eine der giftigsten Spinnen der Welt, ist normalerweise in wärmeren Regionen anzutreffen. Im Juli brachte diese gefährliche Gattung jedoch auch in Bremerhaven Unruhe, als an Bord eines Frachtschiffes verdächtige Giftspinnen entdeckt wurden.
Der US-amerikanische Frachter „Arc Commitment“, der zuvor im polnischen Hafen von Danzig angelegt hatte, musste fortan mehrere Wochen im Hafen an der Nordseeküste bleiben, da unter einem Container lebende Spinnen entdeckt wurden, die der giftigen Gattung der Achtbeiner angehören. Es war der Beginn für eine grundlegende Inspektion des Frachters:
Frachtschiff „Arc Commitment“ erreicht Bremerhaven: Giftspinnen an Bord
Nach dem Fund wurde das Abladen des Schiffes umgehend gestoppt, um eine mögliche Ausbreitung der giftigen Spinnen zu verhindern. Eine Fachfirma wurde hinzugezogen, um die Schwarzen Witwen durch Begasung unschädlich zu machen. Deren Gift kann bei Menschen immerhin gefährliche Symptome wie Lähmungen hervorrufen.
Nach mehreren Wochen konnte der Einsatz nun erfolgreich abgeschlossen werden: Die Reederei legte der zuständigen Behörde, der Port Authority Bremen (PAB), ein Zertifikat vor, das den Abschluss der Bekämpfungsmaßnahmen bestätigte. Am Mittwochabend durfte der Frachter den Hafen verlassen, wie der Bremer Senat mitteilte.
Spinnen-Schiff in Bremerhaven: Schon in Polen gab es Maßnahmen
Trotz der Gefährlichkeit der Spinnen bestand nach Einschätzung der Behörden zu keinem Zeitpunkt eine unmittelbare Bedrohung für die Bevölkerung. Das Schiff wurde nicht evakuiert, da lediglich zwei Decks von dem Spinnenbefall betroffen waren, die luftdicht verschlossen werden konnten. Eine Ausbreitung der Spinnen galt daher als praktisch ausgeschlossen.
Interessanterweise wurde bereits vor der Ankunft in Bremerhaven bei dem amerikanischen Schiff ein Spinnenbefall festgestellt: In Polen sei daraufhin eine Behandlung gegen die Spinnen durchgeführt worden. Doch einige der Tiere überlebten offenbar die Maßnahmen und gelangten nach Deutschland, was in Bremerhaven eine grundlegende Bekämpfungsaktion zur Folge hatte.
Bremerhaven: Wochenlang werden Spinnen gejagt - Millionen Euro Schaden?
Neben den logistischen Herausforderungen führt der Vorfall mit der Schwarzen Witwe auch zu erheblichen finanziellen Belastungen, schildert T-Online: Mit der Berufung auf einen Experten wird der Gesamtschaden, der durch die Liegezeiten, Einnahmeausfälle und den Einsatz der Spezialfirma entstanden ist, auf mehrere Millionen Euro geschätzt.
Nach mehreren Wochen intensiver Suche und Ausräucherung der betroffenen Bereiche konnte die Gefahr schließlich gebannt werden. Der 231 Meter lange Frachter hat mittlerweile seine Reise fortgesetzt in der Annahme, dass jedes der gefundenen Tiere verendet ist und kein Exemplar der Schwarzen Witwe mehr an Bord ist. Als nächstes steuert das Frachtschiff den Hafen im schwedischen Göteburg an.
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