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Geburtstag: Gerd Müller: Noch keine Gedanken an die Rente

Geburtstag

Gerd Müller: Noch keine Gedanken an die Rente

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    Gerd "Bomber" Müller
    Gerd "Bomber" Müller Foto: rf/rh hae/cas/hak

    Kein Empfang, keine Reden, kein Rummel - seinen 65. Geburtstag wird der "Bomber der Nation" wieder ganz im Stillen feiern. Gerd Müller mag partout keinen Wirbel um seine Person, auch wenn sich sein Leben nach wie vor um Fußball und den FC Bayern dreht. Der deutsche Rekordmeister und

    "Der Gerd kann arbeiten, solange er will. Bei ihm gibt es keine Verträge. Solange er Lust hat, auf den Trainingsplatz zu kommen, wird er bei uns angestellt sein", erklärte Vereinspräsident Uli Hoeneß und sagte zum Ehrentag seines langjährigen Weggefährten: "Es ist schön, dass Gerd hier im Kreise des Vereins seinen 65. feiern kann."

    Die Welt des Gerd Müller, der am 3. November 1945 in Nördlingen geboren wurde, war der Strafraum. Seine Torstatistiken sind einmalig, sein legendärer Torinstinkt war einzigartig. Die größte Anerkennung erhielt er von seinem Weggefährten Franz Beckenbauer. "Alle unsere Erfolge wären ohne ihn nicht möglich gewesen. Ihm haben wir alles zu verdanken", sagte der "Kaiser".

    Insgesamt 1455 Treffer in 1204 Pflicht- und Freundschaftsspielen sind dokumentiert (siehe Infokasten). Ein Patentrezept konnte auch er selbst nie benennen: "Ich weiß es nicht. Das kannst du nicht lernen. Den Instinkt musst du haben. Schnell reagieren und beidfüßig schießen musst du können." Eine Rangliste der schönsten Tore hat er nie aufgestellt, aber keinen Zweifel lässt er am bedeutendsten Tor seiner Laufbahn: "Ich habe schönere gemacht, aber das wichtigste war der Treffer zum 2:1 im WM-Finale 1974 gegen die Niederlande." Nach einer seiner unnachahmlichen Körperdrehungen "müllerte" es - Deutschland wurde in München durch sein Tor zum zweiten Mal Weltmeister.

    Als Müller 1964 als 18-Jähriger vom TSV Nördlingen nach München zum damaligen Zweitligisten FC Bayern kam, sprach noch wenig für eine an Erfolgen so reiche Karriere. "Gerd hat unheimlich viel zum Weltruf des FC Bayern beigetragen", sagt Hoeneß, Allüren habe er aber nie gehabt. "Bis heute ist er ein supernetter Kerl geblieben."

    15 Jahre nach seinem Wechsel zu den Bayern ging Müller zum Karriereausklang in die USA - in München hatte er zuvor alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. Bis heute müssen sich Torjäger an seinen Traumquoten messen lassen. Müllers 40 Treffer in der Bundesligasaison 1971/72 sind eine magische Marke.

    Müllers Leben war aber nicht nur von schönen Stunden geprägt. Dem Ruhm folgte Anfang der 90er Jahre der Absturz. Als er aus Amerika zurückkam, ließ die Alkoholsucht ihn beinahe straucheln. "Ich habe gelitten, sehr gelitten." Es waren seine Ex-Kollegen vom FC Bayern, allen voran Uli Hoeneß, die ihn zum Entzug drängten. Seit 1992 ist Müller Jugend- und Amateurtrainer beim FC Bayern. (dpa)

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