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Gardasee: Wasserstand aktuell sorgt für Touristenattraktion

Wassermangel

Extrem niedriger Wasserstand sorgt am Gardasee für Touristenattraktion

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    Die Insel San Biagio ist vom Ufer des Gardasees durch einen kleinen Landstreifen erreichbar.
    Die Insel San Biagio ist vom Ufer des Gardasees durch einen kleinen Landstreifen erreichbar. Foto: Luca Bruno, dpa

    Im vergangenen Sommer war die Wasserknappheit in weiten Teilen Europas so deutlich wie nie zuvor geworden. In Italien hatte der Wassermangel vor allem den Fluss Po und den Gardasee betroffen. Beruhigt hat sich die Lage seitdem nicht. Der Norden Italiens befindet sich in einer scheren Trockenperiode. Einzelne Schauer in den letzten Wochen haben daran nichts geändert. „Heute zeigen uns die Vorhersagen der Modelle und alle gesammelten Daten eine besorgniserregende Situation auf“, erklärte Alessandro Bratti, der Generalsekretär der Po-Behörde. 

    Gardasee: Wasserstand aktuell sorgt für Touristenattraktion bei Insel San Biagio

    Am Gardasee kann die besorgniserregende Situation gut anhand von Zahlen belegt werden. Der durchschnittliche Wasserstand beträgt derzeit in etwa 46 Zentimeter. Im gleichen Zeitraum hatte er im Jahr 2022 noch bei 99 Zentimetern gelegen. Die Zahlen gehen aus Angaben des Informationszentrums für die Region rund um den Gardasee hervor. 

    Die aktuelle Lage bringt nicht nur Sorgen mit sich, sondern hat auch für eine Touristenattraktion gesorgt. Seit Anfang des Jahres kann die Insel San Biagio, welche auch als Isola dei Conigli (die Haseninsel) bezeichnet wird, zu Fuß erreicht werden. Und zwar über einen dünnen Landstreifen, der sich wegen des Wassermangels zwischen Festland und Insel gebildet hat. Ein Phänomen, welches derzeit viele Touristen anzieht.

    Wassermangel am Gardasee und in Italien: Sonderkommission soll Lösungen finden

    Wegen der beunruhigenden Wasserstände hatte die italienische Regierung in der vergangenen Woche ein Dekret verabschiedet, welches den Kampf gegen den Wassermangel und die Trockenheit zum Inhalt hat. In Rom wurde beschlossen, dass ein Gremium und ein Sonderkommissar eingesetzt werden sollen, welche Maßnahmen auf den Weg bringen sollten. Zuvor hatte auch Bratti gefordert, dass eine „überzeugende und entscheidende Strategie“ entwickelt werden muss.

    Die Regierung in Rom will nun Geld lockermachen, um marode Wasserleitungen zu erneuern. Auf diese Weise kann dem Wassermangel effektiv entgegengetreten werden, da in manchen Regionen bis zu 50 Prozent des Wassers durch Lecks in den Leitungen verloren geht. Weitere Maßnahmen sollen Entsalzungsanlagen, Regenwassersammelbecken und die Steigerung der Wiederverwendung von gereinigtem Abwasser sein.

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