Erst ein extrem trockener Sommer, dann ein Winter mit kaum Niederschlägen – in diesem Jahr droht Norditalien eine Rekorddürre. In den vergangenen 30 Jahren war im Winter noch nie so wenig Wasser im Gardasee wie im Moment. Der Wasserstand liegt mehr als 50 Zentimeter unter dem saisonalen Durchschnitt, wie WetterOnline berichtet.
So früh wie nie zuvor ergreifen Gemeinden rund um den Gardasee erste Maßnahmen. Es soll so viel Wasser wie möglich gespart werden. Die Wasserzufuhr für einige Kanäle wurde laut derTagesschau gedrosselt, in den Fluss Mincio geht nur das vorgeschriebene Minimum.
Wenig Wasser im Gardasee: Norditalien droht Dürresommer
Der Gardasee ist wichtig, um im Frühjahr der Landwirtschaft in der Po-Ebene die Bewässerung zu ermöglichen und im Sommer die Wasserversorgung in den Gemeinden rund um den Gardasee zu gewährleisten. Im Winter und zu Jahresbeginn sollen die Wasserreserven in den Alpen, die die Flüsse und Seen in Norditalien versorgen, eigentlich aufgefüllt werden. Fehlt im Winter der Schnee, fehlt im Sommer das Wasser, das dann gebraucht wird. In diesem Winter sind verglichen mit dem Durchschnitt der Jahre 2011 bis 2021 in den Alpen 56 Prozent weniger Schnee gefallen, so die Gletscherkommission der Trentiner Alpinistengesellschaft.
Im kommenden Sommer droht in Norditalien demnach eine Rekorddürre. Trotzdem sind die Gardasee-Gemeinden optimistisch. Italiens größter See, sagt der Generalsekretär des Verbands der Gardasee-Gemeinden gegenüber der Tagesschau, profitiere vor allem von seiner bemerkenswerten Tiefe von durchschnittlich 136 Metern und dem damit entsprechend großen Wasservolumen.
Wassermangel am Gardasee und Schnee auf Sizilien
Während am Gardasee Wassermangel herrscht, versinkt Sizilien im Schnee. Auf dem Ätna lagen laut mehreren italienischen Medien oberhalb von 2000 Metern etwa zwei Meter Neuschnee. Das Sturmtief Helios hatte die Insel heimgesucht. Es dauerte mehrere Tage, bis Straßen und Wege vom Schnee befreit waren.