Der Sommer ist in Italien angekommen. Was sich erst mal nach Sonne, blauem Himmel und Urlaub anhört, sorgt aktuell für große Probleme. In Teilen des Landes herrscht eine gravierende Trockenheit, die durch mehrere Hitzewellen und wenig Niederschläge entstanden ist. Weil das Wasser vor allem in Norditalien langsam knapp wird, wird nun Wasser aus dem Gardasee abgepumpt.
Soll Wasser aus Gardasee, Lago Maggiore und Comer See abgepumpt werden?
Der längste Fluss Italiens, der Po, ist an manchen Stellen sehr stark ausgetrocknet. Wegen des niedrigen Pegels drang an der Meermündung zur Adria Salzwasser kilometerweit in das Flussbett. Der Pegel ist an manchen Stellen so niedrig wie seit 70 Jahren nicht mehr. Er soll nur noch rund 20 Prozent des üblichen Wassers führen.
Aus diesem Grund empfahl die Beobachtungsstelle für die Lage am Fluss Po laut der Deutschen Presseagenturvergangene Woche, die Wasserentnahme aus dem Strom weiter zu begrenzen und Wasser aus den großen Seen, etwa dem Lago Maggiore, Comer See und Gardasee, zu entnehmen. Aus dem Gardasee wurde nun bereits Wasser abgepumpt. Laut ntv ist der Wasserspiegel des größten Sees Italiens bereits um rund einen halben Meter gefallen. Manche Menschen sehen dabei das Ökosystem des Gardasees, sowie die Landwirtschaft und die Tourismus-Branche um diesen in Gefahr.
Italien beschließt Dürre-Notstand in fünf Regionen
Italiens Regierung hat wegen der gravierenden Trockenheit in fünf Regionen des Landes den Dürre-Notstand beschlossen. Demnach gilt bis zum 31. Dezember dieses Jahres in der Lombardei, dem Piemont, der Emilia-Romagna, Venetien sowie Friaul-Julisch Venetien im Zusammenhang mit dem Wassermangel der Notstand. So kann die Regierung einfacher Gelder und Hilfsmittel zur Bekämpfung der Folgen der Trockenheit in den Alpengebieten und den Gegenden entlang des Flusses Po frei machen. Den Regionen wurden 36,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Insbesondere Norditalien ist aktuell von der heftigen Trockenheit betroffen. In Städten wie Pisa und Verona wurde die Wassernutzung bereits eingeschränkt. In Venedig und Mailand wurden teilweise Brunnen abgedreht.
Trockenheit führt zu Waldbränden in Italien
Die Trockenheit und starke Winde fachen in weiten Teilen Italiens immer wieder Wald- und Buschbrände an. Auf der Ferieninsel Sizilien gilt in vielen Provinzen die höchste Waldbrand-Warnstufe. Am Montagabend meldete der Zivilschutz je fünf Anfragen für Unterstützung durch Löschflugzeuge aus Sizilien und dem Latium, das die Hauptstadt Rom umgibt. Auch aus dem süditalienischen Kalabrien, Apulien und Venetien kamen weitere Bitten. Wie die Behörde mitteilt, seien fünf Brände unter Kontrolle gebracht worden.
Am Montagabend brach ein Feuer in einem Park im Nordwesten von Rom, wenige Kilometer vom Vatikan entfernt, aus. Bei dem Großbrand mussten Einsatzkräfte Kinder aus zwei Sportzentren evakuieren. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Eine Woche zuvor brannten im Westen von Rom mehrere Wohnwagen. Mehrere Menschen wurden aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht.
Hitze und kein Regen in Italien
Mit 35 bis 40 Grad wird die Hitze in Italien laut wetter.de allmählich schwächer. Ab Mitte der Woche sollen die Temperaturen auf 30 bis 33 Grad sinken. Niederschlag wird aber kaum erwartet. Nur in den Alpen soll es voraussichtlich noch bis Dienstag regnen.