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Fünf skurrile Fakten über London: Was Touristen wissen müssen

Reisen

Lebenshilfe für London: Worauf Urlauber achten sollten

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    Auf der verdrucksten Insel gilt es als Kardinalfehler, den Augenkontakt zu suchen, geschweige denn Fremde anzulächeln. Schwierig in so einer vollen U-Bahn...
    Auf der verdrucksten Insel gilt es als Kardinalfehler, den Augenkontakt zu suchen, geschweige denn Fremde anzulächeln. Schwierig in so einer vollen U-Bahn... Foto: Aaron Chown, PA Wire/dpa

    Wer reist, kann was erleben – etwa die Eigenarten, die Menschen in Paris, Brüssel oder Rom haben. Diese Eigenarten können bisweilen nerven oder irritieren, in jedem Fall sollte man ihnen mit Humor begegnen. Vor allem: Man sollte von ihnen schon einmal gehört haben. In einer Serie blicken unsere Korrespondentinnen und Korrespondenten wöchentlich auf kleine, aber feine Unterschiede. Heute geht es um London. Wussten Sie zum Beispiel, …

    ... dass selbst die humorvollen Briten manchmal keinen Spaß verstehen? So gibt es zum Beispiel in der Tube, der Londoner U-Bahn, eine Reihe von Dingen zu beachten. Nicht nur gilt es auf der verdrucksten Insel als Kardinalfehler, den Augenkontakt zu suchen, geschweige denn Fremde anzulächeln. Besucherinnen und Besucher sollten sich auf den langen Rolltreppen auch unbedingt rechts und in den Gängen links halten. Sonst gerät der Verkehrsfluss im dichten Gedränge schnell aus dem Takt, wenn ein Londoner im klassischen London-Schritt abbremsen muss. Deshalb gilt: so schnell wie möglich Platz machen. Auf der Rolltreppe hilft dem überforderten Deutschen vielleicht der Vergleich mit der Autobahn. Denn was ist schlimmer, als ein Lastwagen auf der linken Spur? Richtig!

    ... dass die Metropole dem Klischee, teuer zu sein, uneingeschränkt gerecht wird. Essen gehen ist in London Luxus, die Preise werden unter anderem durch die hohen Mietpreise in der Metropole angeheizt. Fish and Chips für umgerechnet 17 Euro? Das ist in der Metropole keine Seltenheit. Genauso wenig ein Pint Bier im Pub für umgerechnet gut acht Euro. Da empfiehlt sich ein Picknick. Nicht umsonst ist die Mahlzeit im Freien bei den Einheimischen eine Alternative zum Restaurantbesuch. Es ist der Briten liebstes Hobby, das sie gerne in den etlichen Parks zelebrieren. Auch wer eine teure Unterkunft gebucht hat, sollte sich nicht wundern, wenn die eine oder andere Wohnung oder das Hotelzimmer nicht dem gewohnten Standard entspricht. Die Häuser sind oft schlecht isoliert, Fenster häufig nur einfach verglast. Was renoviert werden sollte, wird neu gestrichen. Immerhin: Die Teppiche aus den Badezimmern sind verschwunden. 

    Die Fahrt mit der Londoner U-Bahn kommt einer Reise in die Vergangenheit gleich

    ... dass nicht jeder Weg schnell zum Ziel führt. Siehe wieder U-Bahn: Vor allem die Circle Line kriecht eher von einer Station zur nächsten. Außerdem wird es in der Victoria Line, die vom Nordosten in den Süden der Stadt führt, oft heiß und stickig und fast unerträglich laut. Hilfreich ist, die unterschiedlichen Fahrerlebnisse als eine Reise in die Vergangenheit zu verstehen. Schließlich ist die Tube die älteste U-Bahn der Welt und dann Stück für Stück erweitert worden. Gewarnt sein sollten Besucher auch vor der Northern Line, die je nach End- und Zwischenstation auf ganz unterschiedlichen Wegen durch die Stadt fährt. Da kann man schon mal an der falschen Station herauskommen. Das Netz ist jedoch in kaum einer Stadt so großartig aus- und einfach aufgebaut. Und immerhin kommt so ziemlich alle zwei Minuten eine Bahn.

    ... dass in London vieles nicht so ausgesprochen wird, wie man es zunächst vermuten würde. Leicester Square, ein zentraler Platz in London, wird etwa „Lesta“ Square ausgesprochen und der Stadtteil Greenwich „Grenitsch“. Das verwirrt den einen oder anderen Touristen, spart Londonern aber Zeit. Weil, wie wir oben schon gelernt haben: Die Städter gerade im Zentrum sind oft schwer beschäftigt und eilen im Rhythmus der Stadt von A nach B. Kann dann auch zur Folge haben, dass Londoner nicht immer so höflich reagieren, wie es das Stereotyp des Briten vermuten lässt, aber das ist eine andere Geschichte. 

    ... dass es in London weniger Mülleimer gibt. Während man in Deutschland speziell an öffentlichen Plätzen die Möglichkeit hat, auf dem Weg anfallenden Abfall zu entsorgen, wurden viele Mülleimer in London entfernt. Grund für die Entscheidung waren Anschläge der irischen Untergrundorganisation IRA Anfang der 1990er-Jahre. Diese hatte regelmäßig Mülltonnen als Versteck für Bomben genutzt. Seit die Terrorzeiten von dieser Seite her der Vergangenheit angehören, sind öffentliche Abfallbehälter und vor allem Müllsäcke wieder auf die Straßen zurückgekehrt. An Bahnhöfen sind sie jedoch weiterhin Mangelware. Dies stellt nicht nur viele Besucher, sondern auch Londoner selbst vor Herausforderungen. Wohin also mit dem Müll? Eine Tüte einfach mitzunehmen, scheint eine gute Idee zu sein.

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