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Infektionskrankheit: FSME-Risikogebiete in Bayern 2023: Hier gibt es Zecken-Gefahr

Infektionskrankheit

FSME-Risikogebiete in Bayern 2023: Hier gibt es Zecken-Gefahr

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    Zecken warten meistens im Gebüsch oder hohen Gras auf Menschen, deren Blut sie saugen.
    Zecken warten meistens im Gebüsch oder hohen Gras auf Menschen, deren Blut sie saugen. Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolbild)

    Ein Zeckenbiss kann schwerwiegende Folgen haben: Die blutsaugenden Tiere können unter anderem die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Doch die Gefahr ist nicht überall in Deutschland gleich groß: Das Robert-Koch-Institut (RKI) ermittelt regelmäßig Risikogebiete für die Viruserkrankung. Etwa 180 FSME-riskante Stadt- und Landkreise finden sich in dieser deutschlandweiten Liste. Und die Hälfte der Gebiete liegt in Bayern. Der Freistaat ist quasi ein echtes Zeckenland; seit diesem Jahr ist sogar die Hauptstadt - der Stadtkreis München - in die Liste aufgenommen worden. Wo in

    Nach Zeckenbiss: Was ist FSME?

    FSME ist eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) wird die Krankheit durch Viren hervorgerufen. Die Erreger kommen in vielen Ländern Europas vor, auch in Deutschland. Das FSME-Virus vermehrt sich hauptsächlich in kleinen Säugetieren und wird dann über infizierte Zecken auf den Menschen übertragen. Deshalb werden die meisten FSME-Erkrankungen in der Zeckensaison im Frühjahr und im Sommer, vereinzelt auch im Herbst, beobachtet. FSME kann nicht direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden.

    Wer an der Frühsommer-Meningoenzephalitis erkrankt, hat oft grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Später kommt es möglicherweise zu einer Hirnhaut- oder Rückenmarkentzündung, die mit Lähmungen an Armen und Beinen, Schluck- und Sprechstörungen oder Atemlähmungen einhergehen kann. Während jüngere Patienten nur wenig Symptome haben, verläuft die Krankheit mit zunehmendem Alter der Betroffenen schwerer, so die BZgA. Vor allem Senioren sind demnach anfälliger für schwere Krankheitsverläufe.

    FSME-Risikogebiet: Warum ist in Bayern die Gefahr besonders hoch?

    Die Gefahr, an FSME zu erkranken, ist in Bayern höher als zum Beispiel in nördlichen Bundesländern. Das liegt unter anderem daran, dass Zecken im Süden Deutschlands häufiger vorkommen als im Norden der Bundesrepublik. Allerdings dehnt sich der Lebensraum des Überträgertiers laut Universität Hamburg aufgrund der günstigen klimatischen Veränderungen immer weiter nach Norden aus.

    Laut dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) schwanken die gemeldeten FSME-Erkrankungszahlen in Bayern. Aktuelle Meldezahlen zu Bayern listet das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit auf seiner Internetseite auf.

    Das Robert-Koch-Institut (RKI) weist regelmäßig die aktuellen FSME-Risikogebiete für Deutschland aus. Die Einstufung dieser Gebiete basiert auf Daten zu gemeldeten FSME-Erkrankungen von 2002 bis 2022. Und aufgrund dieser Datenlage wurden 2023 in ganz Deutschland drei neue Landkreise als Risikogebiete eingestuft - zwei davon in Bayern.

    Liste: FSME-Risikogebiete in Bayern 2023 im Überblick

    Folgende bayerische Landkreise (LK) und Stadtkreise (SK) wurden für 2023 vom RKI als FSME-Risikogebiet eingestuft:

    • LK Aichach-Friedberg
    • LK Altötting
    • SK Amberg
    • LK Amberg-Sulzbach
    • SK Ansbach
    • LK Ansbach
    • SK Aschaffenburg
    • LK Aschaffenburg
    • LK Augsburg
    • LK Bad Kissingen
    • LK Bad Tölz-Wolfratshausen
    • SK Bamberg
    • LK Bamberg
    • SK Bayreuth
    • LK Bayreuth
    • LK Berchtesgadener Land
    • LK Cham
    • SK Coburg
    • LK Coburg
    • LK Dachau
    • LK Deggendorf
    • LK Dillingen a. d. Donau
    • LK Dingolfing-Landau
    • LK Donau-Ries
    • LK Ebersberg
    • LK Eichstätt
    • LK Erding
    • SK Erlangen
    • LK Erlangen-Höchstadt
    • LK Forchheim
    • LK Freising
    • LK Freyung-Grafenau
    • LK Fürstenfeldbruck (seit 2023 neu)
    • SK Fürth
    • LK Fürth
    • LK Garmisch-Partenkirchen
    • LK Günzburg
    • LK Haßberge
    • SK Hof
    • LK Hof
    • SK Ingolstadt
    • SK Kaufbeuren
    • LK Kelheim
    • SK Kempten
    • LK Kitzingen
    • LK Kronach
    • LK Kulmbach
    • LK Landsberg a. Lech
    • SK Landshut
    • LK Landshut
    • LK Lichtenfels
    • LK Lindau
    • LK Main-Spessart
    • SK Memmingen
    • LK Miesbach
    • LK Miltenberg
    • LK Mühldorf a. Inn
    • LK München
    • SK München (seit 2023 neu)
    • LK Neuburg-Schrobenhausen
    • LK Neumarkt i. d. OPf.
    • LK Neustadt a. d. Waldnaab
    • LK Neustadt/ Aisch-Bad Windsheim
    • LK Neu-Ulm
    • SK Nürnberg
    • LK Nürnberger Land
    • LK Oberallgäu
    • LK Ostallgäu
    • SK Passau
    • LK Passau
    • LK Pfaffenhofen a. d. Ilm
    • LK Regen
    • SK Regensburg
    • LK Regensburg
    • LK Rhön-Grabfeld
    • SK Rosenheim
    • LK Rosenheim
    • LK Roth
    • LK Rottal-Inn
    • SK Schwabach
    • LK Schwandorf
    • LK Schweinfurt
    • LK Starnberg
    • SK Straubing
    • LK Straubing-Bogen
    • LK Tirschenreuth
    • LK Traunstein
    • LK Unterallgäu
    • SK Weiden i. d. OPf.
    • LK Weilheim-Schongau
    • LK Weißenburg-Gunzenhausen
    • LK Wunsiedel i. Fichtelgebirge
    • SK Würzburg
    • LK Würzburg

    Damit gelten 94 von 96 Kreise als Risikogebiet. Nur zwei bayerische Kreise sind bislang verschont: Die Stadtkreise Augsburg und Schweinfurt.

    Schutz im FSME-Risikogebiet: Was muss man in Bayern beachten?

    Um sich vor FSME zu schützen, raten die BZgA und das StMGP zu zwei wichtigen Aspekten: Einerseits sollte ein Zeckenbiss selbst vermieden werden. Dafür ist es ratsam, bei einer Wanderung durch Sträucher und hohes Gras, beim Joggen oder Spazieren, geschlossene Schuhe, langärmlige Hemden und lange Hosen zu tragen. Auch Zeckenschutzmittel auf der Haut sind effektiv. Aber Achtung: Die Wirkung der Mittel ist zeitlich begrenzt und bietet keinen vollständigen Schutz.

    Nach dem Aufenthalt in der Natur sollte der Körper gründlich nach Zecken abgesucht werden - besonders gründlich in den Kniekehlen, in den Leisten, unter den Achseln, hinter den Ohren sowie am Kopf und Haaransatz. Sollten Sie eine Zecke am Körper entdecken, entfernen Sie diese möglichst schnell, am besten mit einer Pinzette oder mit einem speziellen Instrument zur Zeckenentfernung.

    Der andere effiziente Schutz vor FSME ist die Schutzimpfung. Menschen, die in FSME-Risikogebieten wohnen, arbeiten oder sich dort aus anderen Gründen aufhalten und dabei ein Risiko für Zeckenstiche haben, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine solche FSME-Impfung. Denn laut RKI seien 98 Prozent der 2022 übermittelten FSME-Erkrankten gar nicht oder nur unzureichend gegen FSME geimpft gewesen. Weitere Informationen zur Impfung gibt es auf dem Info-Angebot der BZgA und mehr zum FSME-Infektionsschutz in Bayern gibt es auf der Website des StMGP.

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