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Infektionskrankheit: FSME-Risikogebiete in Baden-Württemberg 2023: Achtung vor Zecken

Infektionskrankheit

FSME-Risikogebiete in Baden-Württemberg 2023: Achtung vor Zecken

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    Meistens sitzen die Zecken im Grünen, bis ein Mensch vorbeikommt und sie aufstreift.
    Meistens sitzen die Zecken im Grünen, bis ein Mensch vorbeikommt und sie aufstreift. Foto: Patrick Pleul, dpa (Archivbild)

    Meist warten Zecken auf Grashalmen und im Gestrüpp auf ein Säugetier oder einen Menschen, dessen Blut sie saugen. Schon 2022 war ein Zecken-Rekordjahr in Baden-Württemberg, auch 2023 könnte einem Sprecher des Sozialministeriums zufolge ein Zeckenjahr werden. Der Biss kann schwere Folgen haben: Zecken können unter anderem die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis übertragen, kurz FSME. Für die Krankheit weist das Robert-Koch-Institut (RKI) regelmäßig Risikogebiete in Deutschland aus. Welche baden-württembergischen Kreise in dieser deutschlandweiten Liste der FSME-Risikogebiete stehen, erfahren Sie in diesem Artikel.

    Nach Zeckenbiss: Was ist FSME?

    Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) wird die Krankheit durch Viren hervorgerufen. Die Erreger kommen in vielen Ländern Europas vor, auch in Deutschland. Das FSME-Virus vermehrt sich hauptsächlich in kleinen Säugetieren und wird dann über infizierte Zecken auf den Menschen übertragen. Deshalb werden die meisten FSME-Erkrankungen in der Zeckensaison im Frühjahr und im Sommer, vereinzelt auch im Herbst, beobachtet. FSME kann nicht direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden.

    Erkrankte haben grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, später kommt es möglicherweise zu einer Hirnhaut- oder Rückenmarkentzündung, die mit Lähmungen an Armen und Beinen, Schluck- und Sprechstörungen oder Atemlähmungen einhergehen kann. Während jüngere Patienten nur wenig Symptome haben, verläuft die Krankheit mit zunehmendem Alter der Betroffenen schwerer, so die BZgA. Vor allem Senioren sind demnach anfälliger für schwere Krankheitsverläufe.

    FSME-Risikogebiete: Wie hoch ist die Gefahr in Baden-Württemberg?

    In Baden-Württemberg ist die Gefahr vor FSME - ebenso wie in Bayern - wesentlich höher als zum Beispiel in nördlichen Bundesländern. Das liegt unter anderem daran, dass Zecken im Süden Deutschlands häufiger vorkommen als im Norden der Bundesrepublik. Allerdings dehnt sich der Lebensraum des Überträgertiers laut Universität Hamburg aufgrund der günstigen klimatischen Veränderungen immer weiter nach Norden aus.

    Klaus Oehme, Biologe beim Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, erklärte etwa der Zeitung Südkurier vergangenes Jahr: "In Baden-Württemberg zählen vor allem der Landkreis Ravensburg, der Bodenseekreis und der Ostalbkreis zu den Kreisen, in denen eine weitere Ausbreitung zu beobachten ist." In den tiefer gelegenen Landkreisen gingen die FSME-Zahlen dagegen zurück, trotzdem seien sie weiterhin Risikogebiete.

    Laut dem Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg liegt die Zahl der registrierten FSME-Erkrankungen in Baden-Württemberg zwischen 100 und 200 Fällen pro Jahr. Zum Vergleich: Im gesamten Bundesgebiet liegt diese Zahl zwischen 200 und 300 Fällen. Rund die Hälfte der FSME-Infektionen passieren also in Baden-Württemberg.

    Liste: FSME-Risikogebiete in Baden-Württemberg im Überblick

    Das Robert-Koch-Institut (RKI) weist regelmäßig die aktuellen FSME-Risikogebiete aus. Die Einstufung dieser Gebiete basiert auf Daten zu gemeldeten FSME-Erkrankungen von 2002 bis 2022. Im Folgenden finden Sie die einzelnen Landkreise (LK) und Stadtkreise (SK) aufgelistet, die für 2023 vom RKI als FSME-Risikogebiet eingestuft sind:

    • LK Alb-Donau-Kreis
    • SK Baden-Baden
    • LK Biberach
    • LK Böblingen
    • LK Bodenseekreis
    • LK Breisgau-Hochschwarzwald
    • LK Calw
    • LK Emmendingen
    • LK Enzkreis
    • LK Esslingen
    • SK Freiburg i. Breisgau
    • LK Freudenstadt
    • LK Göppingen
    • SK Heidelberg
    • LK Heidenheim
    • LK Heilbronn
    • LK Hohenlohekreis
    • SK Karlsruhe
    • LK Karlsruhe
    • LK Konstanz
    • LK Lörrach
    • LK Ludwigsburg
    • LK Main-Tauber-Kreis
    • SK Mannheim
    • LK Neckar-Odenwald-Kreis
    • LK Ortenaukreis
    • LK Ostalbkreis
    • SK Pforzheim
    • LK Rastatt
    • LK Ravensburg
    • LK Rems-Murr-Kreis
    • LK Reutlingen
    • LK Rhein-Neckar-Kreis
    • LK Rottweil
    • LK Schwäbisch Hall
    • LK Schwarzwald-Baar-Kreis
    • LK Sigmaringen
    • SK Stuttgart
    • LK Tübingen
    • LK Tuttlingen
    • SK Ulm
    • LK Waldshut
    • LK Zollernalbkreis

    Schutz im FSME-Risikogebiet: Was muss man beachten?

    Zum Schutz vor Zeckenstichen rät das baden-württembergische Sozialministerium zu geschlossener Kleidung und festen Schuhen, wenn man in der Natur unterwegs ist: das erschwere der Zecke den Kontakt zur Haut, biete aber keinen absolut sicheren Schutz. Auch Zeckenschutzmittel auf der Haut sind laut BZgA effektiv. Aber Achtung: Die Wirkung der Mittel ist zeitlich begrenzt und bietet keinen vollständigen Schutz.

    Nach dem Aufenthalt in der Natur sollte der Körper gründlich nach Zecken abgesucht werden - besonders gründlich in den Kniekehlen, in den Leisten, unter den Achseln, hinter den Ohren sowie am Kopf und Haaransatz. Sollten Sie eine Zecke am Körper entdecken, entfernen Sie diese möglichst schnell, am besten mit einer Pinzette oder mit einem speziellen Instrument zur Zeckenentfernung.

    Der andere effiziente Schutz vor FSME ist die Schutzimpfung. Menschen, die in FSME-Risikogebieten wohnen, arbeiten oder sich dort aus anderen Gründen aufhalten und dabei ein Risiko für Zeckenstiche haben, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine solche FSME-Impfung. Denn laut RKI seien 98 Prozent der 2022 übermittelten FSME-Erkrankten in Deutschland gar nicht oder nur unzureichend gegen FSME geimpft gewesen. Weitere Informationen zur FSME-Impfung und dem Schutz vor Zeckenbissen gibt es auf dem Info-Angebot der BZgA und in der Broschüre des Sozialministeriums des Bundeslandes.

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