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Friedensnobelpreis: Kein bisschen Frieden – ein Jahr ohne Preisträger wäre das stärkere Signal gewesen

Friedensnobelpreis

Kein bisschen Frieden – ein Jahr ohne Preisträger wäre das stärkere Signal gewesen

Simon Kaminski
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    Friedenstaube im Käfig: 2024 wird aus friedenspolitischer Sicht als schwarzes Jahr in die Historie eingehen. Die Entscheidung, den  Friedensnobelpreis dennoch auszuloben, ist umstritten.
    Friedenstaube im Käfig: 2024 wird aus friedenspolitischer Sicht als schwarzes Jahr in die Historie eingehen. Die Entscheidung, den Friedensnobelpreis dennoch auszuloben, ist umstritten. Foto: Boris Roessler, dpa

    Krieg in der Ukraine, Krieg in Nahost. Es fällt schwer, derzeit an weiße Tauben mit einem zierlichen Olivenzweig im Schnabel zu denken – das dürfte der Jury, die in diesem Jahr unter exakt 286 Kandidatinnen und Kandidaten – Persönlichkeiten und Organisationen – ausgewählt hat, genauso gegangen sein. Die Wahl fiel auf die japanische Organisation: Nihon Hidankyo – genannt Hibakusha. Sie steht in der ehrenwerten Tradition Nippons, für eine Welt ohne Atomwaffen zu kämpfen.

    Doch mit dieser Wahl wird die Kritik daran nicht verstummen, dass man die Ehrung in der Endphase eines Jahres vergibt, das getrost als aus friedenspolitischer Sicht niederschmetternd in die Historie eingehen wird. Hibakusha besteht aus Frauen und Männern, die sich ehrlich und engagiert dafür einsetzen, dass der massenhafte Tod durch nukleare Bomben wie 1945 in Hiroshima und Nagasaki in der Geschichte der Menschheit singulär bleibt.

    Aussicht auf das Verschwinden von Atomwaffen ist gleich null

    Doch die Aussicht, dass Atomwaffen aus den Arsenalen von Russland, den USA oder Israel, Nordkorea und vielleicht bald dem Iran verschwinden, tendiert nicht gegen null – sie ist gleich null. Aus diesem Blickwinkel wirkt die Auszeichnung in diesem Jahr naiv-hilflos.

    Es wäre ein stärkeres Signal gewesen, 2024 auf diese Ehrung zu verzichten.

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    5 Kommentare
    Marion Sens

    Gerade wenn alles am Boden liegt, ist es gut, irgendwie und irgendwo einen roten Faden zu ertasten, an dem man sich weiter hangeln kann. Für mich ist die diesjährige Ehrung mit dem Friedensnobelpreis ein solch roter Faden: ein Hinweis darauf, dass es noch viel schlimmer kommen kann, wenn weitere Tabus gebrochen werden.

    Wolfgang Boeldt

    Nicht nur dieses Jahr - der Friedensnobelpreis ist und war eine Fehlgeburt, wenn ich mal von einem Dutzend, wie z.B. Henry Dunant, absehe. Die meisten haben nachweislich nichts bewirkt und viele andere das negative Gegenteil: Unter Obamas Regentschaft wurde über 2000 Tage "gekriegt", siehe auch: https://www.spiegel.de/panorama/krieg-barack-obama-ist-der-us-praesident-mit-den-meisten-kriegstagen-a-00000000-0003-0001-0000-000000567071 Da lobe ich mir doch die Naturwissenschaften - deren Preisträger haben nachweislich Nutzen für die Welt gebracht.

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    Robert Miehle-Huang

    "Da lobe ich mir doch die Naturwissenschaften - deren Preisträger haben nachweislich Nutzen für die Welt gebracht." Der diesjährige Nobelpreis für Physik ging nicht mal an Physiker. Hätte man sich noch eher sparen können als den Friedensnobelpreis.

    Maria Tkacuk

    Den Friedens-Nobelpreis hätte - ganz allein und nur - das tapfere, allen tödlichen Bedrohungen und der teuflischen Zerstörungslust der russischen Kriegstreiber trotzende ukrainische Volk mit unserem unermüdlichen Präsidenten Wolodymyr verdient. Es wehrt seit nunmehr fast 3 Jahren - Tag für Tag - die kriegslüsternen russischen Marodeure ab - um in Frieden ohne die russische Unterdrückung leben zu können.

    Klara Rasper

    Nach dem Willen Nobels soll der Preis an Menschen vergeben werden, die sich fuer den Frieden eingesetzt haben (sinngemaess, genauer vgl. Wikipedia). Er soll also nicht die aktuelle Weltlage beurteilen. Damit kann ich den Sinn des Kommentars in keiner Weise nachvollziehen.

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