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Freizeit: Wandern mit dem Hund: Vier Routen in den Allgäuer Bergen

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Wandern mit dem Hund: Vier Routen in den Allgäuer Bergen

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    Mit dem Hund in die Berge gehen, das kann für Mensch und Tier ein tolles Erlebnis sein. Nur die Wanderroute sollte sich auch für beide eignen.
    Mit dem Hund in die Berge gehen, das kann für Mensch und Tier ein tolles Erlebnis sein. Nur die Wanderroute sollte sich auch für beide eignen. Foto: Markus Dorer

    Wenn Hund und Herrchen oder Frauchen miteinander wandern gehen, ist das für beide Seiten meist ein schöner Ausflug, der zusammenschweißt. Damit alles klappt, dafür ist aber laut Petra Knobling immer der Mensch verantwortlich. Sie ist zertifizierte Wanderführerin für die Region Allgäu. Was sie dort beobachtet, sei zum Teil erschreckend.

    „Menschen schleppen ihre völlig untrainierten und überforderten Vierbeiner auf Wanderungen, für welche diese überhaupt nicht geeignet sind“, sagt Petra Knobling. „Für Hunde gilt nichts anderes als für Menschen: Sie müssen trainiert sein, um schwierige Touren zu meistern.“ Deshalb hat die Autorin das Buch „Wandern mit Hund – Allgäu“ geschrieben, um Aufklärung zu leisten und einige Touren vorzustellen, die sich für Herrchen und Hund eignen. Uns hat sie einige Routen-Tipps verraten:

    Wandern mit Hund: Zur Schwarzwasserhütte im Kleinwalsertal

    • Dauer: ca. 3 Stunden, 15 Minuten
    • Streckenlänge: 10,3 Kilometer
    • Höhenmeter: 480

    Diese Tour im Kleinwalsertal eignet sich laut Petra Knobling gut, um zu testen, wie fit der Hund ist. An jeder beliebigen Stelle sei es möglich, einfach umzudrehen. Die „One way“-Route ist daher nicht als Rundweg gedacht, stattdessen begeben sich Herrchen und Frauchen mit ihrem Hund auf denselben Hin- und Rückweg. Startpunkt ist der Parkplatz an der Talstation der Ifenbahn. Dann geht es Richtung Herzsee, die erste Trinkmöglichkeit für den Hund. Immer wieder hat man einen tollen Blick auf den Hohen Ifen.

    Dann geht es zur Alpe Melköde und weiter zum Ziel: der Schwarzwasserhütte auf 1620 Metern Höhe gelegen. Auf dem Weg dorthin kommt man an einem tosenden Wasserfall vorbei. Für den Hund ist es eine leichte Tour. Nur ein Weidegebiet muss während der Saison durchquert werden. Hierbei sollte der Hund angeleint werden. Denn trifft ein Hund auf Kühe, können gefährliche Situationen entstehen, wie ein Fall in Tirol kürzlich zeigte. Vom Mensch wird zwischen der Alpe Melköde zur Schwarzwasserhütte Trittsicherheit gefordert.

    Am Herzsee haben Hunde gleich die Möglichkeit, etwas zu trinken.
    Am Herzsee haben Hunde gleich die Möglichkeit, etwas zu trinken. Foto: Petra Knobling

    Zwei-Seen-Runde: Mit dem Hund vom Weißensee zum Alatsee

    • Dauer: ca. 3 Stunden, 30 Minuten
    • Streckenlänge: 7,9 Kilometer
    • Höhenmeter: 300

    Die Zwei-Seen-Runde ist laut Petra Knobling super für Hunde, die gerne schwimmen und planschen. Außerdem bietet das Wasser für die Tiere eine gute Trinkmöglichkeit. Und nicht nur wegen der Seen ist die Strecke an heißen Tagen geeignet: Sie verläuft auch auf meist schattigen Wegen. Start und Ziel sind der „Parkplatz Ostufer Alatsee“, der tatsächlich am Weißensee liegt und auch mit „Weißensee Ostufer Parkplatz“ beschildert ist. Vom Ostufer-Parkplatz aus wandert man zunächst auf dem südlichen Teil des Weißensee-Rundwegs.

    Kurz nach dem Hugo-Ludwig-Steg geht es runter vom Rundweg. Man biegt scharf links ab auf einen Pfad, der in der Gegenrichtung einen steilen Waldhang hinauf zum Alatsee führt. Der Weg ist von Farnen, Moos und umgestürzten Bäumen gesäumt. Am Ufer des Alatsees angekommen, verläuft die Strecke auf dem Rundweg rechtsherum. Am See sollte der Hund angeleint werden, denn oft sind dort einige Menschen und Fahrradfahrer unterwegs. Außerdem ist das Areal als Vogelschutzgebiet ausgewiesen.

    Abwechslungsreiche Wanderung um den Alatsee westlich von Füssen im Allgäu in Bayern: Er liegt auf 868 Metern Höhe.
    Abwechslungsreiche Wanderung um den Alatsee westlich von Füssen im Allgäu in Bayern: Er liegt auf 868 Metern Höhe. Foto: Frank Tischhart

    Hinter dem Restaurant am Alatsee geht es rechts hinauf zum Hahnenkopfweg. Auf diesem Abschnitt lohnt sich ein Abstecher nach links zum Aussichtspunkt „Zwei-Seen-Blick“. Der schattige Waldpfad führt zu einer gekiesten Forststraße, wo ein Schild Richtung „Weißensee Ostufer Parkplatz“ weist. Außer Trittsicherheit gibt es keine besonderen Anforderungen an den Menschen für diese Tour. Sie ist relativ leicht zu bewältigen. Auch für den Hund ist sie gut machbar.

    Wanderroute ums Burgkranzegger Horn und Hundestrand

    • Dauer: ca. 3 Stunden
    • Streckenlänge: 11,5 Kilometer
    • Höhenmeter: 400

    Diese Tour ist laut Petra Knobling vor allem im Frühjahr und Herbst geeignet. Bei großer Hitze im Sommer sollte man besonders früh losgehen, denn der Weg ist zwar teilweise beschattet, lange Abschnitte sind aber auch in der prallen Sonne. Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz Bisseroy. Von dort geht es nach Oy-Mittelberg. Am Wegesrand verlaufen kleinere Bäche. Dort sollte der Hund die Gelegenheit bekommen, etwas zu trinken, da es ab hier längere Zeit keine Gewässer mehr gibt.

    Die nächste Station auf der Strecke ist das Dorf Haag. Der Weg führt an einem Bauernhof mit Eseln, Hühnern, Ziegen und Kühen vorbei. Auch ein Hofhund ist hier eventuell anzutreffen. Daher sollte der eigene Vierbeiner an diesem Abschnitt angeleint sein. Durch einige Kuhweiden läuft man weiter zum nächsten Abschnitt: Der Panoramaweg Oy-Mittelberg. Von dort hat man einen schönen Blick auf die Alpenkette mit Reuterwanne, Alpspitz, Edelsberg, und an schönen Tagen sogar bis zur Zugspitze.

    Am Hundestrand Bisseroy können die Vierbeiner ausgiebig planschen.
    Am Hundestrand Bisseroy können die Vierbeiner ausgiebig planschen. Foto: Petra Knobling

    Weiter geht es zum Burgkranzegger Horn. Laut Petra Knobling ein ruhiger, beschaulicher Gipfel auf 1150 Metern Höhe, anders als viele andere im Allgäu. Durch den Petersthaler Tobel wandern Hund und Herrchen nach Petersthal und weiter zum Highlight der Tour: der Hundestrand Bisseroy. Dort gibt es auch eine Liegewiese mit schattigen Plätzchen. Es handelt sich um eine leichte Tour für Mensch und Hund.

    Wanderung für bergbegeisterte Hunde auf den Breitenberg

    • Dauer: ca. 5 Stunden
    • Streckenlänge: 9,1 Kilometer
    • Höhenmeter: 900

    Diese Tour ist etwas fordernder als die anderen. Sie eignet sich laut Petra Knobling für bergbegeisterte Hunde, die die Kondition dafür haben, auch mal ein paar Steinstufen zu überwinden. Startpunkt ist der Parkplatz Fallmühle. Es geht zum Teil in Serpentinen den Berg hinauf, bis man am Gratweg zum Gipfel ankommt. Dort sollte man seinen Hund besser anleinen. Ein schöner Blick nach Pfronten erhellt die Stimmung auf dem Wanderweg.

    Im weiteren Verlauf der Strecke geht es auf eine Weidefläche, auf der man im Sommer Kühen begegnen könnte. An der Ostlerhütte vorbei ist es nicht mehr weit zum Gipfel auf 1838 Metern Höhe. Von dort aus hat man einen schönen Weitblick über das Allgäu mit Forggensee und Hopfensee. Sowohl Hund als auch Mensch werden bei dieser Tour beansprucht. Kondition und Trittsicherheit ist gefragt. Es gibt keine natürlichen Trinkmöglichkeiten auf dem Weg, deshalb sollte man unbedingt ausreichend Wasser mitnehmen – für Hund und Herrchen.

    Nala kennt beinahe täglich mehr Berge im Allgäu. Die Hündin ist immer mit Helm unterwegs zum Gipfel.
    Nala kennt beinahe täglich mehr Berge im Allgäu. Die Hündin ist immer mit Helm unterwegs zum Gipfel. Foto: privat

    Diese Kommandos sollte der Hund in den Bergen beherrschen

    • Auf Kommando anhalten und stehenbleiben bzw. hinsetzen oder hinlegen: Menschen haben laut Petra Knobling einen besseren Überblick über die Situation und sollten ihren frei laufenden Hund bei drohender Gefahr sofort stoppen können.
    • Zum Hundeführer/zur Hundeführerin zurückkommen: Der Rückruf ist in einer Situation wichtig, in der der Hund eine Fährte aufgenommen hat und zum Beispiel in den Wald läuft. Ein missachteter Rückruf kann im Gebirge lebensgefährlich werden.
    • Hinter dem Mensch laufen: Oftmals gibt es in den Bergen Stellen, die sehr unübersichtlich sind. Dort ist nicht absehbar, ob es für den Hund oder andere Menschen zu gefährlichen Situationen kommen könnte. Hier sollte der Hund nicht alleine voranpreschen.
    • An einer Stelle stehen und warten: Dieses Signal kann laut Petra Knobling in einer Notsituation gute Dienste leisten.
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