Die Verbraucherorganisation Foodwatch kritisiert Werbung mit dem Vitamingehalt von sehr zuckrigen oder fettigen Lebensmittel. 90 Prozent der Produkte, mit deren
Foodwatch: Werbung mit den Vitaminen führt Verbraucher "bewusst in die Irre"
Als Beispiele führte Foodwatch unter anderem Fruchtgummis sowie Soft- und Milchdrinks an. "Die Lebensmittelindustrie setzt hunderten Produkten für winzige Cent-Beträge künstlich Vitamine zu, um Süßigkeiten, Zuckergetränke oder anderem Junkfood einen gesunden Anstrich zu verpassen", erklärte Michaela Kruse von Foodwatch. Durch die Werbung mit den
Von den untersuchten Produkten, bei denen in der Werbung der Vitamingehalt angeführt wurde, wurden die Vitamine den Angaben zufolge in 85 Prozent der Fälle künstlich hinzugefügt. Dabei seien die meisten Menschen in Deutschland ausreichend mit Vitaminen versorgt, argumentierte Foodwatch mit Verweis auf die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Die Industrie spiele mit den Ängsten der Verbraucher.
Foodwatch forderte eine neue gesetzliche Regelung. Die Werbung mit "Gesundheitsbotschaften" dürfe nur für Produkte erlaubt sein, die den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für ausgewogene Lebensmittel entsprechen.
Vitamin-Lüge: Das sagt die Lebensmittel-Industrie zur Kritik von Foodwatch
Die Lebensmittelwirtschaft wies die Vorwürfe zurück. Bei nährwert- und gesundheitsbezogenen Eigenschaften von Produkten, die in der Werbung erwähnt würden, handele es sich "um gesetzlich zugelassene und wissenschaftlich bestätigte Angaben", erklärte der Spitzenverband der Lebensmittelwirtschaft (BLL). Außerdem sei "die gesamte Nährwertzusammensetzung" dank der vorgeschriebenen Nährwerttabelle auf verpackten Lebensmitteln immer nachvollziehbar. "Der Vorwurf der Irreführung ist deshalb strikt von der Hand zu weisen." afp