Am Sonntag stürzte ein Kleinflugzeug auf dem Weg von Spanien nach Köln über der Ostsee vor der Küste Lettlands ab. Es sollen vier Personen an Bord der Maschine gewesen sein. Die Luftwaffe bestätigte den Absturz des Privatfliegers am Abend auf Twitter. Lettische Rettungskräfte haben nun möglicherweise menschliche Körperteile im Meer gefunden.
Flugzeugabsturz über Ostsee: Wohl deutsche Familie an Bord
Die Maschine soll einer deutschen Familie gehört haben. Das berichtet die Zeitung El País unter Berufung auf spanische, mit dem Vorfall vertraute Quellen. Nach Informationen der österreichischen Nachrichtenagentur APA war der Jet in Österreich registriert und auf ein deutsches Unternehmen zugelassen. Wie die Bild und der Express berichten, soll der Unternehmer Karl-Peter Griesemann die Unglücksmaschine geflogen haben. Bei dem abgestürzten Flugzeug handelt es sich um eine Cessna 551, wie die schwedische Zeitung Dagens Nyheter berichtete.
Rettungskräfte finden Körperteile nach Flugzeugabsturz über Ostsee
Am Montagabend haben lettische Rettungskräfte möglicherweise menschliche Körperteile im Meer gefunden. Die Überreste seien vor Einbruch der Dunkelheit entdeckt worden, sagte die Sprecherin der lettischen Marine, Liva Veita, am Dienstag der lettischen Agentur Leta. Der Chef des lettischen Seerettungskoordinationszentrums, Peteris Subbota, bestätigte im lettischen Radio den Fund, der nach Ventspils gebracht und der Kriminalpolizei zur Untersuchung übergeben worden sei.
Was war die Ursache des Flugzeugabsturzes über der Ostsee
Womöglich war der Pilot bewusstlos geworden. Hans Kjäll, ein Experte für Luftsicherheit, sagte der schwedischen Nachrichtenagentur TT, Druckprobleme könnten dazu geführt haben, dass die Passagiere das Bewusstsein verloren hätten. Gerade in Höhen, in denen Kleinflugzeuge unterwegs seien, könne dies schnell passieren.
Bereits nach dem Start habe das Flugzeug im südspanischen Jerez Druckprobleme in der Kabine gemeldet, so die Bild. Kurz hinter der iberischen Halbinsel sei der Kontakt zum Boden abgebrochen. Im Luftraum über Frankreich übernahm zunächst eine Rotte der französischen Armee, bevor im deutschen Luftraum eine Rotte aus Neuburg an der Donau und später aus Rostock-Laage aufstieg.
Die Maschine flog über die Insel Rügen hinaus, gelangte in den schwedischen Luftraum, flog südlich von Gotland und setzte ihren Geisterflug weiter in Richtung des Golfs von Riga fort. Dann stürzte sie ins Meer. Eigentlich hätte das Flugzeug am frühen Abend am Flughafen Köln-Bonn landen sollen.
Rettungsaktion in der Ostsee nach Flugzeugabsturz
Am Sonntagabend lief dann eine Rettungsmission mit internationalen Kräften. Der Leiter des lettischen Seerettungskoordinationszentrums sagte im lettischen Fernsehen, es würden Suchaktionen koordiniert und das Gebiet durchkämmt. Wie der schwedische Sender STV berichtet, habe die Küstenwache Ölspuren auf dem Wasser und kleinere Trümmerteile entdeckt. Für die Insassen des Flugzeugs gebe es wohl keine Hoffnung, Sterbliche Überreste wurde aber zunächst nicht gefunden. (mit dpa)