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Flugobjekte abgeschossen: Was ist zu Ufos über USA bekannt?

Flugobjekte über den USA

Was hat es mit den abgeschossenen Flugobjekten auf sich?

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    Kampfflugzeuge vom Typ Lockheed Martin F-22 Raptor der US-amerikanischen Luftwaffe schossen zuletzt mehrere Flugobjekte über den USA und Kanada ab.
    Kampfflugzeuge vom Typ Lockheed Martin F-22 Raptor der US-amerikanischen Luftwaffe schossen zuletzt mehrere Flugobjekte über den USA und Kanada ab. Foto: Danielle Sukhlall/U.S Air, dpa (Symbolbild)

    Alles begann mit einem Ballon. Die USA hatten ein Flugobjekt über dem US-Bundesstaat Michigan als Spionage-Ballon aus China identifiziert. US-Präsident Joe Biden hatte sich in der Folge zu einem Abschuss des Ballons vor der US-amerikanischen Ostküste entschlossen. Seitdem sind weitere rätselhafte Flugobjekte über den USA und Kanada gesichtet worden. Was hat es mit diesen auf sich? 

    Flugobjekte über USA und Kanada abgeschossen: Was genau ist passiert?

    Der Ballon war Ende Januar für mehrere Tage über den USA umhergeschwebt. Er war in großer Höhe von rund 18 Kilometern unterwegs, weswegen er keine Gefahr für die Luftfahrt ausgestrahlt hatte. Anders verhielt es sich mit mysteriösen Flugobjekten, welche in den letzten Tagen gesichtet wurden. Im Laufe der vergangenen Woche waren mehrere Ufos aufgetaucht, die teils in geringer Höhe flogen.

    Der Reihe nach: Anfang letzter Woche war ein Flugobjekt über Alaska aufgetaucht. Laut den USA soll es die Größe eines Kleinwagens besessen haben und silbergrau gewesen sein. Das unbekannte Flugobjekt war unbemannt und nicht manövrierfähig. Am Freitag wurde das Flugobjekt vor der Küste Alaskas abgeschossen. Unweit der Grenze zu Kanada. Das hatte mit John Kirby der Sprecher des Weißen Hauses bekannt gegeben. Der Abschuss erfolgte demnach über unbewohntem Gebiet. Das Flugobjekt traf beim Aufprall auf gefrorenes Wasser und zerschellte. 

    Am Freitag war im kanadischen Luftraum ein zylindrisches Flugobjekt gesichtet worden. Die kanadische Regierung beschloss zusammen mit der US-Regierung, das Objekt abzuschießen. Es stiegen erneut amerikanische F-22-Raptor-Flugzeuge auf und eliminierten das Ziel rund 160 Kilometer vor der US-kanadischen Grenze. Das Objekt ging über dem Gebiet Yukon nieder, welches dünn besiedelt ist. "Wir werden versuchen die Trümmerteile zu analysieren, um genauere Informationen zu bekommen", erklärte die kanadische Verteidigungsministerin Anita Anand. 

    Am Sonntag folgte dann der Abschuss eins weiteren Flugobjekts über dem Huronsee im amerikanisch-kanadischen Grenzgebiet. Über das letzte Flugobjekt ist noch recht wenig bekannt. Klar ist, dass es in geringer Höhe unterwegs war, was auch für die vorherigen Objekte gegolten hatte. Bei den beiden vorher abgeschossenen Flugobjekten soll es sich hingegen um Ballons gehandelt haben. Das sagte Jake Sullivan, der nationale Sicherheitspräsident Bidens. 

    USA und Kanada: Alle zuletzt abgeschossenen Flugobjekte in der Übersicht

    • Ende Januar: Ballon gesichtet und vor der US-amerikanischen Ostküste abgeschossen.
    • Donnerstag, 9. Februar: Flugobjekt über Alaska entdeckt, einen Tag später abgeschossen.
    • Freitag, 10. Februar: Zylindrisches Flugobjekt über Kanada gesichtet und am Samstag vor US-amerikanischer Grenze abgeschossen.
    • Sonntag, 12. Februar: Flugobjekt über Huronsee im amerikanisch-kanadischen Grenzgebiet abgeschossen.

    Ufos über den USA und Kanada: Was ist über die Herkunft der Flugobjekte bekannt?

    Am meisten ist bislang über den mutmaßlichen Spionage-Ballon bekannt, mit dem die Sichtung der Ufos ihren Anfang genommen hatte. Die USA werfen China einen Spionageakt vor. Das US-Militär konnte mittlerweile wichtige Informationen sammeln. "Die Besatzungen konnten bedeutende Trümmerteile von der Absturzstelle bergen, darunter alle wichtigen Sensoren und Elektronikteile, die identifiziert wurden, sowie große Teile der Struktur", teilte das US-Militärkommando Nord mit. Es sollen unter anderem Sensoren sichergestellt worden sein, welche zur Nachrichtengewinnung dienen.

    Matrosen der Explosive Ordnance Disposal Group 2 bergen Trümmerteile des Ballons.
    Matrosen der Explosive Ordnance Disposal Group 2 bergen Trümmerteile des Ballons. Foto: Tyler Thompson/Us Navy, dpa

    Einen Spionageakt bestreitet die chinesische Regierung, räumte aber ein, dass der Ballon aus China stammte. Es handelte sich demnach um einen Ballon der zivilen Luftfahrt, welcher für wissenschaftliche Zwecke genutzt wurde. Vor allem für Wetterstudien. Dieser sei nicht manövrierfähig und vom Kurs abgekommen. In der Folge wurde ein weiterer Ballon auch über Costa Rica, Kolumbien und Venezuela gesichtet. Das costa-ricanische Außenministerium gab bekannt, dass sich die chinesische Botschaft entschuldigt und versichert habe, dass es sich um Ballons für die wissenschaftliche Forschung gehandelt habe. 

    Von den drei Flugobjekten, welche danach über Kanada und den USA abgeschossen wurden, ist die Herkunft bislang nicht geklärt. Die Bergung der Trümmerteile gestaltet sich schwierig. "Das kann lange dauern, je nach Seegang und Wetterbedingungen", sagte Kirby. Die New York Times berichtet über die jüngsten Ufos, dass es bislang keine Hinweise dafür gebe, dass diese ebenfalls aus China kommen. Die Zeitung beruft sich auf offizielle Quellen. Aus Kanada gibt es ähnliche Berichte. Die kanadische Verteidigungsministerin Anand erklärte, dass es zu früh für Spekulationen sei. Trotzdem hält sich in vielen US-Medien die Spekulation hartnäckig, dass alle Flugobjekte Teil eines chinesischen Spionageprogramms sind.

    Gibt es Unterschiede bei den abgeschossenen Flugobjekten?

    Die abgeschossenen Flugobjekte unterscheiden sich vor allem in ihrer Größe und ihrer Flughöhe. Der zuerst gesichtete Ballon war in einer Höhe von rund 18 Kilometern unterwegs gewesen. Das zylindrische Objekt, welches am Freitag gesichtet wurde, flog hingegen in 12 Kilometern Höhe. Letzteres ist durchaus gefährlich, da es sich dabei in etwa um die Flughöhe von Passagierflugzeugen handelt. 

    Über den chinesischen Ballon ist auch bekannt, dass er die Nutzlast von zwei bis drei Bussen gehabt haben soll. Die danach entdeckten Ufos waren deutlich leichter und kleiner. "Mir wurde beschrieben, es hätte in etwa die Größe eines Kleinwagens gehabt", sagte Kirby über die Flugobjekte, welche am Freitag und Samstag abgeschossen wurden. 

    Welche Folgen hatten die Flugobjekt-Abschüsse bislang?

    Die Flugobjekte hatten bereits politische Folgen. Nach der Sichtung des ersten Ballons hatte US-Außenminister Anthony Blinken seine anstehende Reise nach China abgesagt. Die politischen Spannungen zwischen den USA und China werden durch die Vorkommnisse seitdem verstärkt.

    Warum werden derzeit so viele Ufos gesichtet?

    In den USA ist die Sichtung von mutmaßlichen Ufos zuletzt immer weiter gestiegen. Seitdem der erste Ballon über das Land flog, sind 510 nicht identifizierte Flugobjekte gemeldet worden. Das geht aus einem Bericht der US-Regierung hervor. Es gab demnach 144 bekannte und 366 neue Berichte. 

    Es erscheint als wahrscheinlich, dass das Bewusstsein für Ufos in den USA in den letzten Wochen deutlich angestiegen ist. Das könnte ein Teil der Erklärung sein, warum so viele Objekte gesichtet werden. "Wir hatten letzte Woche den Vorfall mit dem abgeschossenen chinesischen Spionage-Ballon", erklärte Cedric Leighton, ein ehemaliger Oberst der Luftwaffe, CNN: "Und jetzt sehen wir diese ganzen anderen Objekte." 

    In den USA wird mit dem All-domain Anomaly Resolution Office (AARO) ein eigenes Büro betrieben, welches sich damit beschäftigt, Berichte zu nicht identifizierten Flugobjekten zu empfangen und zu analysieren. Einige der Berichte kommen von Militärpiloten.

    Flugobjekte abgeschossen: In den USA werden Aliens nicht ausgeschlossen

    In den USA wird nach den Abschüssen der Ufos auch die Alien-Frage gestellt. Eine Reporterin fragte Glen VanHerck, den Befehlshaber des Nördlichen US-Kommandos, ob das US-Verteidigungsministerium die Beteiligung von Außerirdischen ausschließen könne. "Ich überlasse es den Geheimdiensten und der Spionageabwehr, das herauszufinden. Ich habe zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts ausgeschlossen", lautete die Antwort: "Alles, was sich Nordamerika nähert, werde ich, wenn es unbekannt ist, identifizieren – und einschätzen, ob es eine Bedrohung darstellt. Wenn es eine Bedrohung ist, schieße ich es ab."

    Eine Aussage, die wohl nicht dazu dient, Spekulationen rund um die Flugobjekte einzudämmen. 

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