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Flugausfälle bei Lufthansa & Eurowings: Was ist an deutschen Flughäfen los? Erklärung & Tipps

Flugreisen

Flugausfälle und Wartezeiten: Was ist an den deutschen Flughäfen los?

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    Eine Lufthansa-Maschine am Frankfurter Flughafen. Im Juli bleiben einige der Maschinen am Boden.
    Eine Lufthansa-Maschine am Frankfurter Flughafen. Im Juli bleiben einige der Maschinen am Boden. Foto: Boris Roessler, dpa (Symbolbild)

    Die Corona-Pandemie verliert nach und nach ihren Schrecken und die Deutschen scheinen sich an alte Tage zu erinnern. Ganz klar: die Reiselust ist zurück - und vielleicht sogar noch größer geworden. "In den vergangenen Monaten lagen die Buchungen im Wochenvergleich fast durchgängig über denen von 2019 – also vor Corona", hatte der Deutsche Reiseverband (DRV) im Mai mitgeteilt. Doch dieser Entwicklung steht ein großes Problem gegenüber, welches spätestens am Flughafen zum Tragen kommt.

    Lufthansa und Eurowings streichen Flüge im Juli:

    Viele Reisende und Touristen, die sich auf ihre Reisen freuen, mussten zuletzt schlechte Nachrichten verkraften. Der jüngste Schock für viele Flugreisende: Ausgerechnet im Ferienmonat Juli streichen Lufthansa und ihre Tochter Eurowings zahlreiche Flüge. Lufthansa teilte am Mittwoch auf Anfrage mit, dass es sich insgesamt um 900 Flüge handelt, die innerhalb Deutschlands und Europas aus dem System genommen wurden.

    Die Flieger hätten von München und Frankfurt an den Wochentagen Freitag, Samstag und Sonntag abheben sollen. Insgesamt fallen fünf Prozent der gesamten Kapazität an den entsprechenden Wochenenden weg. Auch Eurowings streicht im Juli mehrere hundert Flüge, was zur Stabilisierung des Angebots führen soll. An einsatzfähigen Flugzeugen mangelt es nicht, die Streichungen haben einen anderen Grund.

    Personalmangel sorgt für chaotische Zustände am Flughafen

    Hintergrund ist vielmehr der Personalmangel, der den Airlines zu schaffen macht. Das gilt nicht nur für die Lufthansa, die gesamte Luftfahrtbranche leidet unter Engpässen bei der Flugzeugabfertigung, der Passagierkontrolle, der Flugbegleitung und in weiteren Aspekten. Europa ist im Besonderen betroffen. "Über alle Standorte hinweg fehlen den Dienstleistern, die an der Abfertigung der Passagiere beteiligt sind, rund 20 Prozent Bodenpersonal im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit. Das kann vor allem beim Check-in, beim Beladen der Koffer und in der Luftsicherheitskontrolle zu Engpässen in Spitzenzeiten führen", erklärte Ralph Beisel, der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV.

    Die fehlenden Mitarbeiter sind vor allem durch die Corona-Pandemie zu erklären, in welcher sich frühere Angestellte neue Jobs gesucht haben. Laut Lufthansa und Eurowings seien zwar zahlreiche Maßnahmen umgesetzt worden, um eine größtmögliche Stabilität des Flugplans zu gewährleisten. "Es ist allerdings absehbar, dass aufgrund der Engpässe die Flugpläne nicht wie erhofft geflogen werden können."

    Absehbar ist das tatsächlich, denn schon jetzt finden Reisende teils chaotische Zustände an den Flughäfen vor. Vor der Sicherheitskontrolle und dem Check-in bilden sich oftmals lange Schlangen, viele Menschen müssen deutlich mehr als zwei Stunden warten und laufen Gefahr, ihren Flug zu verpassen. Nach der Landung oft dasselbe Bild: In Köln, Hamburg, Hannover und Düsseldorf mussten Flugreisende zuletzt ab und an zwei Stunden auf ihr Gepäck warten. In Einzelfällen kamen die Koffer sogar erst Tage später wie bei den Besitzern an.

    Ein paar Beispiele für das Chaos: In Hannover verpassten einige Reisende zuletzt den nächtlichen Ferienflieger Richtung Griechenland und die Türkei, da sie ungewöhnlich lange Wartezeiten bei der Abfertigung hinnehmen mussten. Am Flughafen Amsterdam-Schiphol in den Niederlanden mussten Reisende bis zu drei Stunden bei der Sicherheitskontrolle warten. Auch hier verpassten viele ihren Flieger. Es kommt eine ganze Menge an gestrichenen Flügen hinzu, die niederländische Airline stellte am Himmelfahrtswochenende sogar den eigenen Ticketverkauf ein.

    Und dann ist da noch der Facebook-Post eines Reisebüro-Inhabers, der folgendes am Freitag "am Flughafen Düsseldorf live und in Farbe erlebt" hat und eine Empfehlung ausspricht: "Abflug planmäßig gegen acht Uhr, meine Ankunft am Flughafen so circa Viertel nach fünf. Dauer des Check-ins an den Schaltern der EW – geöffnet waren 153 bis 170 – knapp über eine halbe Stunde, anschließende Wartezeit bei der Security knapp eineinviertel Stunden.“ Er habe „ehrlich gesagt Angst vor dem eigentlichen Ferienbeginn und werde meinen Kunden ein Zeitfenster von mehr als drei Stunden empfehlen."

    Hunderte Flüge in München und Frankfurt gestrichen – Fluggäste sollen umbuchen

    Im Fall der Flugausfälle von Lufthansa und Eurowings sollen alle betroffenen Fluggäste über die Streichungen umgehend informiert werden. Im besten Fall wollen Lufthansa und Eurowings die Personen auf andere Flüge der Airline umbuchen. Bei Flügen innerhalb Deutschlands dürfte auch die Bahn eine Alternative darstellen.

    Die Fluggesellschaft bat unterdessen alle Passagiere, bei Flügen in der Ferienzeit rechtzeitig am Flughafen einzutreffen. Durch einen Online-Check-in oder einen Vorabend-Check-in könnten zusätzliche Maßnahmen für einen angenehmen Flug getroffen werden. Lange Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen können vermieden werden, indem das Handgepäck auf das Nötigste beschränkt wird.

    Tipps für Flugreisende

    Durch vorausschauendes Handeln können Passagierinnen und Passagiere ohne Zweifel Sorge tragen, dass die eigene Reise nicht ins Wasser fällt. Folgende Tipps sollten Flugreisende dafür beherzigen:

    • Ankunft am Flughafen mindestens zwei Stunden vor Abflug. In der Ferienzeit empfehlen sich teilweise sogar bis zu drei Stunden. Die übrige Zeit kann stressfrei am Gate entspannt werden.
    • Das Handgepäck auf ein Minimum begrenzen.
    • Der Koffer kann bereits am Tag vor der Reise abgegeben werden. Das kann sich dann lohnen, wenn der Abflug am nächsten Tag sehr früh ist und eine noch längere Wartezeit vermieden werden soll.
    • Vor der Reise über die Einreisebedingungen am Zielort informieren. Oft braucht es ein Einreiseformular oder einen negativen Corona-Test.
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