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Finanzen: Geld nachhaltig anlegen: Was ist "Impact Investing"?

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Geld nachhaltig anlegen: Was ist "Impact Investing"?

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    Wohin mit dem Geld? "Impact Investing" erfreut sich immer größerer Beliebtheit.
    Wohin mit dem Geld? "Impact Investing" erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Foto: Christin Klose/dpa-tmn, dpa (Symbolbild)

    Geld zu haben, kann nie schaden. Doch wer erstmal welches besitzt, will es nicht so schnell wieder hergeben. Dabei gibt es verschiedene Optionen, das eigene Geld gewinnbringend anzulegen oder zu investieren.

    Beispiele sind börsengehandelte Fonds oder Festgeld. Bei den eigenen Finanzen lohnt es ohnehin, einige wertvolle Tipps zu befolgen.

    In diesem Artikel dreht sich alles um das "Impact Investing"? Aber was hat es damit überhaupt auf sich?

    "Impact Investing": Was ist damit gemeint?

    Die Commerzbank befasst sich mit Impact Investing und liefert auch eine Definition des englischen Begriffs. Impact meint demnach die Wirkung, die durch eine Investition erreicht wird. Weiter heißt es, Impact Investing gehört zu den nachhaltigen Geldanlagen. Wichtig seien dabei neben der Rendite auch soziale und ökologische Faktoren sowie die Kontrollprozesse eines Unternehmens.

    In diesem Zusammenhang wird auf die drei Faktoren Umwelt (Environment), Soziales (Social) und Führung (Governance) verwiesen. Hierbei handelt es sich um die sogenannten ESG-Faktoren, die für eine verantwortliche Unternehmensführung stehen. So veröffentlichen immer mehr Unternehmen ihre ESG-Daten, um ihre Nachhaltigkeit nachzuweisen.

    Die Bundesinitiative Impact Investing formuliert es so: "Impact Investing ist ein zentraler Hebel der großen sozial-ökologischen Transformation hin zu einem regenerativen Investieren und Wirtschaften. Im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen ermöglicht es Lösungen für globale Herausforderungen wie Klimawandel, soziale Ungleichheit, Armut, Bildungsmangel oder Gesundheit."

    Die Sparkasse erwähnt im Zusammenhang mit Impact Investing "Leitlinien und Standards, damit die Investitionen nachvollziehbar und messbar sind". Als Beispiel wird genannt, dass beim Klimaschutz die CO2-Emissionen pro Kilowattstunde ausgewertet werden. Zudem verweist das Kreditinstitut auf die schon angesprochenen 17 "Ziele für nachhaltige Entwicklung" der Vereinten Nationen (UN) im Rahmen der Agenda 2030, die seit 2015 als Orientierungsmaßstab für Investitionen mit möglichst breitem positivem Einfluss dienen.

    Diese sind:

    • keine Armut
    • kein Hunger
    • Gesundheit und Wohlergehen
    • hochwertige Bildung
    • Geschlechter-Gleichheit
    • sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
    • bezahlbare und saubere Energie
    • menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
    • Industrie, Innovation und Infrastruktur
    • weniger Ungleichheiten
    • nachhaltige Städte und Gemeinden
    • nachhaltige/r Konsum und Produktion
    • Maßnahmen zum Klimaschutz
    • Leben unter Wasser
    • Leben an Land
    • Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
    • Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

    "Impact Investing": Wer setzt darauf?

    Das in New York beheimatete Global Impact Investing Network (GIIN) spricht davon, dass Impact Investing eine Vielzahl von Anlegern angezogen habe, darunter ebenso private wie institutionelle. Genannt werden:

    • Fondsmanager
    • Entwicklungsfinanzierungsinstitute
    • diversifizierte Finanzinstitute/Banken
    • private Stiftungen
    • Pensionsfonds und Versicherungsgesellschaften
    • Family Offices
    • einzelne Investoren
    • NGOs
    • religiöse Einrichtungen
    • Unternehmen

    "Impact Investing": Welche Beispiele gibt es?

    Die Bundesinitiative Impact Investing betont, möglich sei diese Form des Investments "in unterschiedlichen Anlageklassen wie Private Equity, Aktien, Anleihen, Immobilien usw.".

    Diese Beispiele werden hier genannt:

    • Investitionen in Technologien zur Klimawandelbekämpfung
    • Social Venture Capital-Fonds
    • Sozialwirksame Immobilienprojekte
    • Mikrofinanzfonds
    • Private Debt in Entwicklungsländern
    • Impact-Anleihen
    • Transformationsfonds

    "Impact Investing": Wie groß ist der Markt in Deutschland?

    Hier erwähnt die Bundesinitiative Impact Investing, dass sie alle zwei Jahre eine groß angelegte Erhebung durchführt. Zuletzt war dies im Jahr 2022 der Fall. Das Ergebnis: 38,9 Milliarden Euro seien auf dem deutschen Markt "an selbst deklarierten Impact Assets" investiert worden.

    Doch es wird auch ein Haken betont. Denn lediglich ein Drittel dieser Summe könne als wirkungskompatible – hier sind es 3,12 Milliarden Euro – oder wirkungseffektive Investition – in diesem Fall handelt es sich um 9,23 Milliarden Euro – klassifiziert werden.

    "Impact Investing": Wie groß ist der globale Markt?

    Für das Jahr 2022 beziffert das GIIN das Volumen des globalen Marktes für Impact Investing auf 1,164 Billionen US-Dollar. Das sind umgerechnet knapp 1,111 Billionen Euro. Die Zahlen wurden gemeinsam mit dem in Chicago ansässigen Vermögensverwalter Nuveen, einer Tochtergesellschaft des Finanzplanungsunternehmens TIAA, errechnet.

    Damit wurde erstmals die Billionen-Marke geknackt. GIIN-CEO Amit Bouri spricht von einem "bedeutenden psychologischen Meilenstein für die Branche". Dennoch sei es auch ein "Aufruf zu weiteren Maßnahmen. Wenn wir die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung bis 2030 und bis 2050 Netto-Null-Emissionen erreichen wollen, müssen wir jetzt viel Kapital bereitstellen und uns bewusst darauf konzentrieren, positive Auswirkungen zu erzielen."

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