Aus der Corona-Pandemie ist längst eine Endemie geworden. Die einschneidenden Maßnahmen sind damit Vergangenheit. Aber längst nicht aus allen Köpfen verschwunden. Auch das Virus selbst hat sich nicht einfach in Luft aufgelöst und sorgt weiterhin für Ansteckungen. Die Zahl der Corona-Fälle steigt insbesondere mit der kalten Jahreszeit auch in Deutschland immer wieder an.
Betroffene können schwer mit der Covid-Infektion zu kämpfen haben, denn die Begleiterscheinungen der Erkrankung sind bekanntlich vielfältig. In diesem Text geht es um Fieber als Folge einer Corona-Infektion.
Fieber: Wie genau ist es definiert?
Fieber bezeichnet laut dem Helios Gesundheitsmagazin einen Anstieg der Körpertemperatur über die Normalwerte. In den meisten Fällen wird ab einer Temperatur von 38 Grad Celsius von Fieber gesprochen. Dabei werden verschiedene Fieber-Höhen unterschieden.
Laut dem Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten (BDI) gibt es folgende Abstufungen:
- Normaltemperatur: 36,5 bis 37,4 Grad Celsius
- Subfibrile Temperatur: 37,5 bis 38,0 Grad Celsius
- Leichtes Fieber: 38,1 bis 38,5 Grad Celsius
- Mäßiges Fieber: 38,6 bis 39,0 Grad Celsius
- Hohes Fieber: 39,1 bis 39,9 Grad Celsius
- Sehr hohes Fieber: 40,0 bis 42,0 Grad Celsius
Bei Fieber handelt es sich dem Helios Gesundheitsmagazin zufolge allerdings nicht um eine eigenständige Krankheit, „sondern ein Symptom, das viele Ursachen haben kann. Es zeigt, dass sich die Immunabwehr des Körpers gegen einen Krankheitserreger wehrt“. Unter diesem Gesichtspunkt ist Fieber also durchaus eine sinnvolle Reaktion des Körpers, da er sich durch das innere Aufheizen gegen Erreger wehrt und Abwehrstoffe bilden kann. Auch laufen laut dem Gesundheitsmagazin viele Vorgänge im Körper bei höherer Körpertemperatur schneller ab. Das aktiviert die Abwehrzellen zusätzlich und hemmt die Vermehrung von Erregern.
Fieber tritt zum Beispiel bei Erkrankungen durch Erkältungs- oder Grippeviren sowie Bakterien auf. Auch eine Corona-Erkrankung kann laut dem Robert Koch-Institut (RKI) Fieber zur Folge haben. Wie lange kann es dann andauern?
Fieber bei Corona: Wie lange kann es andauern?
Laut einer Studie aus dem Frühjahr 2020 – also zu Beginn der Pandemie –, die sich auf Daten von Corona-Patienten im Shanghai Public Health Clinical Center stützt, beträgt der Median für Fieber bei Corona zehn Tage. Bei Patienten, die intensiver Pflege bedurften, betrug der Wert 31 Tage, bei den anderen neun Tage.
Von den untersuchten Personen, die an Corona litten, hatten 87,1 Prozent auch Fieber – das ist der mit weitem Abstand höchste Wert aller Symptome (vor Husten mit 36,5 Prozent). Bei 86,4 Prozent der von Fieber betroffenen Patienten sank die Körpertemperatur aber ohne die Einnahme von Medikamenten wieder von allein.
Zu beachten ist bei diesen Angaben jedoch, dass sich das Coronavirus immer weiterentwickelt und mit jeder neuen Variante auch andere Symptome in den Mittelpunkt rücken können. So zitierte The Times of India im Januar 2022 den Medizinforscher Dr. Shashank Joshi, Mitglied der Covid-19-Task-Force des indischen Bundesstaates Maharashtra, demzufolge die damalige Welle mit deutlich kürzeren Fieberschüben einhergehe, die teilweise nur 72 Stunden anhielten.
Dazu passen auch Angaben der kanadischen Regierung, derzufolge akute Symptome bei der Delta-Variante im Mittel neun Tage anhalten würden, bei der Omikron-Variante jedoch nur etwa sieben Tage. Eine Rolle spielt demnach auch der Schutz durch Impfungen. So hätten sich die Symptome bei Personen, die dreimal geimpft waren, im Falle von Delta im Mittel acht Tage gezeigt, im Falle von Omikron vier Tage.
Fieber bei Corona: Was sagen deutsche Institutionen?
Es gibt also zu viele Variablen, um eine eindeutige Antwort darauf zu geben, wie lange Corona-Patienten an Fieber leiden. Das RKI betont, dass im Zusammenhang mit Corona fieberhafte Verläufe häufiger sind als bei Erkältungen. In den meisten Fällen würden sich Infizierte innerhalb von ein bis zwei Wochen nach milden bis mittelschweren Symptomen erholen.