Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Fernsehen: Von Fall zu Fall: So wird der "Tatort" nach der Sommerpause

Fernsehen

Von Fall zu Fall: So wird der "Tatort" nach der Sommerpause

    • |
    Jubilare: das „Tatort“-Dreamteam Thiel/Boerne (Axel Prahl/Jan Josef Liefers, rechts).
    Jubilare: das „Tatort“-Dreamteam Thiel/Boerne (Axel Prahl/Jan Josef Liefers, rechts). Foto: Guido Kirchner, dpa

    Wenn man so auf die zurückliegenden „Tatorte“ und „Polizeirufe“ blickt, kann man feststellen: Ja, da war schon einiges los! Was weniger an den oft müden ARD-Krimis selbst lag, sondern mehr an den ermittelnden Schauspielerinnen und Schauspielern. Um nur an drei Fälle zu erinnern:

    • Fall 1: die im Aluhutträger-Milieu angesiedelte „Tatort“-Folge „Propheteus“ mit dem dauerkalauernden Dreamteam Thiel/Boerne (Axel Prahl/Jan Josef Liefers), die Kritiker und sogar Fans verrissen. Der schlechteste „Tatort“ aller Zeiten? Zumindest hat es die Folge in dieser Liste weit nach vorn gebracht. Die Einschaltquote von mehr als elf Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern freilich war mal wieder phänomenal.
    • Fall 2: der so aufwühlende wie verwirrende Serientod von Martina Bönisch (Anna Schudt) im Dortmunder „Tatort“. Aufwühlend, weil Serientode immer irgendwie aufwühlend sind. Verwirrend, weil sich Bönisch und ihr ewig abgerissener und vom Schicksal malträtierter Kommissarskollege Peter Faber (Jörg Hartmann) zuvor derart nahegekommen waren, dass man sie bereits bei der standesamtlichen Trauung wähnte.
    • Fall 3: der Ausstieg von Verena Altenberger, die in bislang nur fünf Folgen des Münchner „Polizeiruf 110“ so unnachahmlich Ermittlerin Elisabeth „Bessie“ Eyckhoff gab. Aber warum das frühe, selbstgewollte Aus? „Gerade wenn ich Sachen besonders schön finde, habe ich eine ganz große Angst, sie zu beschädigen, weil ich sie zu lange mache“, sagte sie vor wenigen Tagen der Süddeutschen Zeitung. Sobald etwas gut und schön sei, denke sie: „Jetzt muss ich gehen, weil jetzt ist es besonders.

    So war das also vor der traditionell mehrwöchigen Sonntagskrimi-Sommerpause. Und wie geht es ab Sonntag, 4. September – an dem es Lena Odenthal und Johanna Stern (Ulrike Folkerts und Lisa Bitter) aus Ludwigshafen mit einem von Götz Otto verkörperten mutmaßlichen Frauenhasser zu tun bekommen – weiter?

    Auch Maria Furtwänglers Göttinger Ermittlerin Charlotte Lindholm (links) kann Dienstjubiläum feiern.
    Auch Maria Furtwänglers Göttinger Ermittlerin Charlotte Lindholm (links) kann Dienstjubiläum feiern. Foto: Christine Schroeder, NDR/ARD/dpa

    Die bürokratische Antwort: bis Weihachten mit Folgen aus Zürich, Stuttgart, Wiesbaden, Wien, Göttingen, Köln, Münster, dem Schwarzwald, Frankfurt, Dresden, Berlin und München. Die großen Unbekannten: Sowohl der „Tatort“ aus Weimar als auch der mit Til Schweiger pausieren – von MDR und NDR ist darüber wenig bis nichts zu hören. Das kleine Unbekannte: Viele Sendedaten sind noch nicht sicher, denn die ARD plant ihr Programm Das Erste mit etwa sechs Wochen Vorlauf.

    Das kommt noch bis Weihnachten am Sonntagabend um 20.15 Uhr im Ersten – ein Überblick

    Was feststeht und Krimi-Fans freuen oder ärgern, jedenfalls nicht kaltlassen dürfte: Am 25. September ist Ulrich Tukur in seinem inzwischen elften „Tatort“ seit 2010 als Felix Murot zu sehen. In einer Folge, deren Titel herrlich Murot-typisch verschroben klingt: „Murot und das Gesetz des Karma“. In der wird der Ermittler in Diensten des in Wiesbaden ansässigen Hessischen Landeskriminalamtes in einem Hotel mit K.-o.-Tropfen ausgeschaltet.

    Wieder herrlich verschroben: Ulrich Tukur am 25. September im Ersten in „Murot und das Gesetz des Karma“.
    Wieder herrlich verschroben: Ulrich Tukur am 25. September im Ersten in „Murot und das Gesetz des Karma“. Foto: Bettina Müller, HR/ARD/dpa

    Für Diskussionen könnte „Das Tor zur Hölle“ sorgen, das sich am 2. Oktober in Wien auftut – wo es um den Tod eines katholischen Priesters geht, der ein Satan-Amulett bei sich trug und wohl als Exorzist praktizierte. Was der Wiener Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn dazu sagen wird? Und dann sind da ja noch die Jubilarinnen und Jubilare! Am 9. Oktober feiert Maria Furtwänglers Göttinger Ermittlerin Charlotte Lindholm ihr 20. Dienstjubiläum. Auch schon 25 Jahre haben Ballauf und Schenk (Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär) auf dem „Tatort“-Buckel. Der WDR würdigt sie mit dem dritten Fall des Jahres nach Februar und März: In „Spur des Blutes“ am 23. Oktober wirken in Gastrollen Robert Stadlober und Josef Hader mit. Und Krimi-Fans wissen: Hader, immer fein!

    Den Münchner Ermittlern macht die ARD ein schönes Geschenk

    Ja, die Zeit vergeht: Der Deutschen Lieblings-Ermittler aus Münster, Thiel und Boerne, sind – auch schon – 20 Jahre im Dienst. Und auch sie dürfen nach Folgen im Januar und März ein drittes Mal ran, voraussichtlich am 13. November. Dass wir Zuschauer mit unseren TV-Kommissaren alt werden, zeigt dies: Die Münchner Batic und Leitmayr (Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl) nähern sich unweigerlich ihrem 100. Fall. Schönes Geschenk für die beiden: „Mord unter Misteln“ wird ein Weihnachtskrimi in Form eines Krimidinners bei Kollege Kalli – ein Opfer, sechs Gäste und jeder könnte den Mord begangen haben. Schau mer mal!

    Und sonst? Im Dresden-„Tatort“ werden eine Klatschreporterin und Kommissariatsleiter Schnabel (Martin Brambach) entführt. Und in Berlin muss sich Robert Karow (Mark Waschke) alleine dem Bösen stellen, nachdem Meret Beckers Nina Rubin höchst dramatisch den „Tatort“-Serientod starb und der erste Fall mit Waschkes neuer Partnerin Corinna Harfouch erst 2023 ausgestrahlt werden soll.

    Der „Polizeiruf 110“, fragen Sie? Der erschreckt Sie unter anderem am 30. Oktober zu Halloween mit einer „hexenhaften“ Folge aus Magdeburg, in der Doreen Brasch (Claudia Michelsen) rund um den sagenumwobenen Brocken den rätselhaften Foltertod einer Frau aufklären muss. (mit dpa)

    Ballauf und Schenk (Behrendt/Bär, links) sind auch schon 25 Jahre im Einsatz.
    Ballauf und Schenk (Behrendt/Bär, links) sind auch schon 25 Jahre im Einsatz. Foto: Martin Valentin Menke, WDR/Bavaria Fiction GmbH/dpa
    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden