Nach seinen abwertenden Äußerungen über Behindertensport wird Luke Mockridge auch von einigen Bühnen verbannt. Ein geplanter Auftritt bei der Comedy-Show «NightWash» sei kurzfristig abgesagt worden, sagte der Geschäftsführer des Veranstaltungsortes in Paderborn, Christian Stork, der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung berichtet. Der Abend mit mehreren bekannten Künstlerinnen und Künstlern der Comedy-Szene fand am Sonntag zwar statt - aber ohne Mockridge.
Auch das renommierte Bonner «Haus der Springmaus» sagte zwei für Oktober geplante Auftritte des Comedians ab. Dies sei «in Absprache mit der Agentur und dem Künstler» geschehen, heißt es auf der Website des Theaters. Der Vater von Luke Mockridge - der Kabarettist und Schauspieler Bill Mockridge - hatte das Improvisationstheater Springmaus 1982 gegründet. Zuvor hatte der Bonner «General-Anzeiger» berichtet.
Das Theater distanziere sich «mit aller Deutlichkeit von Äußerungen, die auf diffamierende und respektlose Art und Weise Menschen mit Behinderung lächerlich machen» und werde solchen Aussagen keine Bühne bieten, heißt es in dem Internet-Statement. «Seit Theatergründung setzen wir uns dafür ein, Menschen mit Behinderung den Zugang zu unserem Theater zu ermöglichen, zu verbessern und würdevoll zu gestalten. Wir alle haben ein Recht, respektvoll und diskriminierungsfrei behandelt zu werden.»
Sat 1 reicht Entschuldigung von Luke Mockridge nicht aus
Zuvor hatte bereits der Fernsehsender Sat.1 das für Donnerstagabend (12.9.) geplante neue TV-Quiz «Was ist in der Box?» mit dem 35-Jährigen aus dem Programm genommen. Sat.1-Sprecher Christoph Körfer sagte, Mockridge habe sich zwar «öffentlich glaubhaft für seine unangebrachten Worte entschuldigt». Der Sender wünsche aber, dass der Comedian einen Weg finde, «seiner Entschuldigung Taten folgen zu lassen und das Thema im Sinne aller Menschen mit Behinderung und im Sinne aller Para-Sportlerinnen und Sportler, die uns aus Paris mit ihren Leistungen beeindruckt und verzaubert haben, weiter aufzuarbeiten». Die Aussagen von Mockridge entsprächen nicht den Werten des Senders, sagte Körfer.
Die spöttischen Sätze entstammen dem Podcast „Die Deutschen“, der bereits im August veröffentlicht worden war, aber erst kurz vor der Schlussfeier der Paralympics größere Aufmerksamkeit bekam. «Es gibt Menschen ohne Beine und Arme, die wirft man in ein Becken - und wer als Letzter ertrinkt, der hat halt gewonnen», hatte Mockridge unter anderem gesagt.
Auch Geschäftsführer Stork brachte die Absage in Paderborn mit Mockridges Äußerungen in Zusammenhang. Die für die Veranstaltung zuständige Agentur Lampenfieber bestätigte der dpa einen kurzfristigen Wechsel im Line-up, ohne Details zu nennen. Die Firma Brainpool, die hinter dem Format «NightWash» steht, war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. «NightWash» ist ein etabliertes Comedy-Format, das zurzeit auf Bühnentournee durch Deutschland ist. (dpa)
Bei aller Liebe, wer für solch einen "Komödianten" noch Geld ausgibt hat für wahrhafte Komödie keinen Geist. Da gehts nicht um Unterhaltung, die Mockridge da mit seinen beiden Mitstreitern im Podcast "Die Deutschen", die ja alle drei deutsche Staatsbürger sind, abbläßt, sondern um pure Verunglimpfung von schwerbehinderten Menschen, die wirklich Leistung bringen, im Gegensatz zu den drei "Deutschen". Wo bleibt da die deutsche Staatsanwaltschadt, die schon bei viel kleineren Delikten eingreift. Das, was die ablassen, hat mit Komödie nichts mehr zu tun, oder ist das auch "Komödie"? Dann versteh ich die Welt nicht mehr.
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