Augsburg Nein, bestätigt ist nichts. Nein, eine offizielle Zusage gibt es nicht: nicht vom ZDF, nicht von Markus Lanz. Der 42-Jährige ist unterwegs auf Reportage-Reise, unerreichbar für alle Anfragen. Und die Fernsehmenschen vom Mainzer Lerchenberg, die sind zwar erreichbar – allerdings lassen die fürs Erste alles dementieren: „Das kann ich nicht bestätigen“, sagte Pressesprecher Peter Gruhne auf Anfrage einer Nachrichtenagentur knapp. Zu der Frage, wer auf Gottschalk folge, wer künftig „Wetten, dass..?“ moderiere, gebe es „keine Neuigkeiten“.
Wenn das mal so stimmt.
Nach Informationen mehrerer Medien – unter anderem Spiegel und stern.de – ist so gut wie sicher, dass eben der ZDF-Talker Lanz als Moderator künftig die Sonnabend-Show im Zweiten übernehmen wird. Das ZDF und der Talkmaster seien sich so gut wie einig. Die einzig strittige Frage sei, ob Lanz „Wetten, dass...?“ alleine moderiert oder wie Thomas Gottschalk eine Co-Moderatorin an die Seite bekommt. Während Lanz die Sendung gerne alleine übernehmen würde, bevorzugen die Macher laut
Würde sich die Einigung bestätigen, wäre für die ZDF-Verantwortlichen eine einjährige, phasenweise erbärmliche Nachfolge-Suche beendet, die von Anfang an von Absagen gepflastert war: Erst sprang Hape Kerkeling ab, dann sagte Jörg Pilawa ab, schließlich kündigte Michelle Hunziker an, für die Show nicht mehr zur Verfügung zu stehen.
Für Markus Lanz wäre die Übernahme von „Wetten, dass..?“ hingegen die Krönung einer schon bislang steil verlaufenden Karriere, die den 42-Jährigen in den vergangenen Jahren zu einem der erfolgreichsten und beliebtesten Moderatoren des Landes gemacht hat. Ein smarter Sonnyboy, der, nachdem er im Oktober 2009 Johannes B. Kerner im ZDFbeerbte,mittlerweilezum Soft-Talker der Nation aufgestiegen ist.
Und es immer virtuos verstanden hat, seinen Ehrgeiz hinter einem smarten Lächeln, einem sanftmütigen Hundeblick und wohltemperierten Worten zu verbergen. Auch die Frage nach seinen Ambitionen, Gottschalk-Nachfolger zu werden, hat Lanz stets elegant umschifft, zuletzt mit den Worten: „Man muss eine gesunde, professionelle Distanz zu sich und seiner Arbeit haben, und ich habe in den letzten Jahren einen Weg eingeschlagen, der von der großen Showbühne eher wegführt.“
Das mag so sein. Andererseits ist Lanz, der gerne ganz seriös talkt, einer, der der Showbühne, der Show nicht abgeneigt ist. Im Gegenteil.
Als Moderator bei „Radio Holiday“ sammelte der gebürtige Südtiroler erste Erfahrungen, später, nach seinem Studium zum Kommunikationswirt in München, absolvierte Lanz ein Volontariat bei Radio Hamburg. Richtig ins Laufen kam seine Karriere dann beim Privatfernsehen: Ab 1999 moderierte Lanz „Explosiv – das Magazin“ bei RTL, 2004 übernahm er zusätzlich die Position des Redaktionsleiters.
Zum ZDF ging Lanz 2008, seither wird er vom Sender zum Allrounder aufgebaut: Neben seiner Talkshow moderiert Lanz Quizformate, dazu stand er etwa als Reporter für die Doku „Wettlauf zum Südpol“ vor der Kamera.
Wohlgefühlt hat er sich überall.