Deutschland wählt einen neuen Bundestag, die Fußball-EM soll nachgeholt werden, "Die Sendung mit der Maus" wird 50 und das "Dschungelcamp" geht in Deutschland statt in Australien über die Bühne: Das Fernsehprogramm wird 2021 von vielen großen und kleinen Ereignissen geprägt sein.
Und es wird wohl weiter im Zeichen der Pandemie stehen, die das Bildschirmgeschehen in diesem Jahr unter anderem mit Sondersendungen und Shows ohne Studiopublikum prägte. Insgesamt wird es 2021 aber wohl weniger coronabedingte Lücken im Programm geben als zunächst befürchtet. "Derzeit verzeichnet das ZDFkeine programmlichen Ausfälle und kann viele Highlights in den nächsten Monaten zeigen", sagt etwa Sendersprecherin Cordelia Gramm. Auch in den anderen großen Sendern herrscht in diesem Punkt Zuversicht. Was Zuschauer erwartet – ein Überblick:
Ein Überblick über die TV-Highlights 2021
Die ARD zeigt zu Jahresbeginn unter anderem "Ferdinand von Schirach: Feinde" (3. Januar) – einen Zweiteiler, der einen Strafprozess aus zwei Blickwinkeln erzählt. Es folgen das Dokudrama "Die Liebe des Hans Albers" (6. Januar) über das Verhalten des Filmidols in der Nazizeit sowie das Regiedebüt von Schauspieler Bjarne Mädel: "Sörensen hat Angst" (20. Januar). Das ZDF setzt Anfang 2021 auf "Waldgericht – Ein Schwarzwald-Krimi" (4. Januar) mit Jessica Schwarz. Und Hans Sigl als Bergdoktor darf am 7. Januar wieder Wunden heilen und Herzen brechen.
Ein erster sicherer Quoten-Höhepunkt des Fernsehjahres ist fast schon traditionsgemäß das Kakerlaken-Spektakel "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!". Weil die Show aber wegen der Pandemie nicht in Australien aufgezeichnet werden kann, sendet RTL ab dem 15. Januar ein Ersatzformat aus einem Kölner TV-Studio.
Andere "TV-Events", die 2020 Corona zum Opfer fielen und verschoben werden mussten, sollen 2021 nachgeholt werden. Dazu zählt das einmalige Comeback von Thomas Gottschalks "Wetten, dass..?". Im Sommer werden dann Fußball-EM und Olympische Spiele das Programm dominieren.
Einen Themenschwerpunkt wird es im neuen Jahr ebenfalls geben: Etliche Sendungen erinnern 2021 an den Bau der Mauer im August vor 60 Jahren. So ist etwa die dritte Staffel der Historienserie "Charité" (ARD, ab 12. Januar) vor dem Hintergrund jener Zeit angesiedelt. Der ARD-Film "3 ½ Stunden" schildert den 13. August 1961 aus der Sicht der Reisenden eines Zugs von München nach Ost-Berlin.
Es gibt gute Nachrichten für "Tatort"-Fans
Politik wird ohnehin ein großes Thema sein, schließlich ist 2021 ein Superwahljahr mit mehreren Landtagswahlen und Bundestagswahlen. Sogar die Privatsender werden nicht nur auf Unterhaltungsformate wie die neue Spielshow "Murmel-Mania" (RTL) oder das Verkleidungsspektakel "The Masked Singer" (ProSieben) bauen. So dreht Welt-Herausgeber Stefan Aust für den RTL-Streamingdienst TV Noweinen Vierteiler über die aus dem Amt scheidende Kanzlerin Angela Merkel. Zudem plant TV Now ein Dokudrama über den Fall Wirecard.
Gute Nachrichten kommen vom "Tatort": Obwohl durch den ersten Lockdown im Frühjahr viele Dreharbeiten auf Eis lagen, ist der Nachschub gesichert. "Nach heutigem Stand wird es im nächsten Jahr nicht weniger ’Tatort’-Erstausstrahlungen geben", sagt WDR-Sprecherin Lena Schmitz. In der Krimireihe werden auch einige neue Gesichter auftauchen. Radio Bremen schickt zum Beispiel im Mai ein neues Ermittlertrio ins Rennen, und in Dortmund tritt eine neue Kommissarin ihren Dienst an. 2021 feiert außerdem der "Polizeiruf 110" Jubiläum. Er wurde 1971 als Antwort des DDR-Fernsehens auf den "Tatort" gestartet. Ebenfalls Grund zum Feiern hat die "Maus": Deutschlands beliebtestes Nagetier wird 50, zum Jubiläum der "Sendung mit der Maus" läuft am 6. März eine große Samstagabendshow.
Das vielleicht spektakulärste Serienereignis wird 2021 aber bei Amazons Prime Videolaufen: Sofern der Zeitplan eingehalten wird, kommt dort "Herr der Ringe". Das Prequel zu den erfolgreichen Kinofilmen gilt mit einem Budget von mehr als einer Milliarde US-Dollar als die teuerste Serie aller Zeiten.
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