Das Google Doodle ist an diesem Tag der deutschen Musikerin Fasia Jansen gewidmet. Es zeigt die Sängerin bei dem, was sie am liebsten tat: Mit Gitarre in der Hand auf einer Kundgebung singen.
Am heutigen Tag wäre Jansen 93 Jahre alt geworden. Im folgenden wollen wir Ihnen einen Einblick in ihr ereignisreiche Leben geben.
Fasia Jansen im Porträt: Ihre Zeit vor und im Nationalsozialismus
Die spätere Sängerin Fasia Jansen wurde am 06. Juni 1929 in Hamburg geboren. Ihr Vater war der liberianische Generalkonsul Momolu Massaquoi. Ihre Mutter war jedoch ein deutsches Zimmermädchen, Elli Jansen, was bedeutete, dass Fasia Jansen als uneheliches Kind geboren wurde. Damit hatte sie in ihrer Jugend gleich mit zwei Dingen zu kämpfen: Als uneheliches Kind wurde sie in den 1930ern ausgegrenzt, da die Geburt aus einer unehelichen Verbindung damals noch gesellschaftlich geächtet wurde. Noch viel schwerer hatte es Fasia Jansen jedoch aufgrund ihrer dunklen Hautfarbe. Besonders nachdem die Nationalsozialisten die Macht übernommen hatten, war es schwer für das damals noch sehr junge Mädchen. Denn im vom Rassenwahn geprägten Terrorregime der Nazis wurde sie als Mensch mit "nicht-arischen" Wurzeln täglich diskriminiert.
Trotz allem versuchte Fasia Jansen bereits zu dieser Zeit, ihr Leben der Kunst zu widmen. Sie besuchte bis zu ihrem elften Lebensjahr eine Tanzschule in Hamburg. Doch auch dort hatte sie mit Diskriminierung zu kämpfen und wurde schließlich mit elf Jahren von der Schule geworfen. Einige Jahre später wurde sie dazu rekrutiert, in einer Suppenküche zu arbeiten. In dieser Funktion kam die damals gerade einmal Fünfzehnjährige in Kontakt mit den Häftlingen eines von der Suppenküche belieferten Konzentrationslagers.
Fasia Jansen im Porträt: Ihr Wirken in der jungen Bundesrepublik
Sobald sich ihr die Möglichkeit bot, widmete sich Fasia Jansen wieder der Beschäftigung als Künstlerin. Sie verarbeitete ihre Erlebnisse in ihrer Musik und setzte sich mit dieser auch immer wieder politisch ein. Sie war ein bekanntes Gesicht auf Demonstrationen und eine wichtige Figur in der deutschen Friedensbewegung. Als solches trat sie unter anderem bei der Weltfrauenkonferenz in Nairobi auf.
Ihr Engagement brachte ihr jedoch nicht nur Freunde ein. Gegen sie wurden zahlreiche Strafbefehle erlassen. Die Anschuldigungen entsprachen dabei den gängigen Vorwürfen gegenüber Protestierenden dieser Zeit: Widerstand gegen die Staatsgewalt und Volksverhetzung. Fasia Jansen jedoch ließ sich davon nie beeindrucken.
Ehrungen für Fasia Jansen
Mit 72 Jahren erhielt die Musikerin auch von staatlicher Seite endlich die Anerkennung, die sie verdiente. Ihr wurde das Bundesverdienstkreuz verliehen. Auch nach ihrem Tod im Jahr 1997 wurde die Sängerin weiterhin geehrt. So wurde beispielsweise im Jahr 2014 eine Fasia-Jansen-Gesamtschule eröffnet.