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Glosse: Messwein war nicht der richtige: Falsche Trauben für den Glauben?

Glosse

Messwein war nicht der richtige: Falsche Trauben für den Glauben?

Veronika Lintner
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    Was sich Messwein nennen darf, bestimmt der Vatikan.
    Was sich Messwein nennen darf, bestimmt der Vatikan. Foto: Evandroinetti/pool/dibanez

    Ein unglaublicher, ein unglaubwürdiger, nein, ein ungläubiger Fall erschüttert die römisch-katholische Kirche in diesen Tagen. Es trug sich zu in Kansas, USA. Dort entdecken zwei Priester, dass da in ihren Messen etwas nicht im Sinne des Schöpfers lief – mit dem Altarwein. Jahrelang floss er in ihren Gottesdiensten, aber erst im Nachhinein stellte sich heraus, dass er gar nicht die Kriterien für Altarwein erfüllte. Die Folge? „Für viele Jahre waren alle Messen ungültig“, erklärte der Erzbischof von

    Aus der Bibel sind keine "Weinvorschriften" überliefert

    Vom letzten Abendmahl berichtet die Bibel: "Und er nahm den Kelch, dankte und sprach: Nehmet diesen und teilet ihn unter euch!" Ob Christus dabei eher so etwas wie Chardonnay oder aber Cabernet Sauvignon reichte, ist nicht überliefert. Nur Trauben für den Glauben dürfen es sein, bezeugt das Evangelium nach Lukas – weitere Fragen regelt heute die Messweinverordnung. "Naturrein und unvermischt" soll der Tropfen sein, alles andere verwässert den Glauben. "Es ist dafür zu sorgen, dass der Wein nicht zu Essig wird", heißt es weiter, mit höflicher Rücksicht auf die Gaumen der Priester.

    Nachzuckern ist zwar verboten, Sherry und Portwein dagegen erlaubt. Und seit 1994 ist es nach bischöflicher Erlaubnis auch statthaft, statt Messwein Traubenmost zu verwenden. Falls der zelebrierende Priester denn aus beglaubigten Gründen der Gesundheit keinen Wein trinken darf. Einen Trend in der

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