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Extinction Rebellion: Bewegung, Ziele, Aktionen

Umweltschutz

"Extinction Rebellion": Die wichtigsten Infos zur Umweltschutzbewegung

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    Die Klimagruppe "Extinction Rebellion" ruft zum zivilen Ungehorsam auf.
    Die Klimagruppe "Extinction Rebellion" ruft zum zivilen Ungehorsam auf. Foto: Christoph Soeder, dpa (Archivbild)

    Pünktlich zum Start der Sommerferien haben am Sonntag 50 Aktivistinnen und Aktivisten der Klimagruppe "Extinction Rebellion" in der Nürnberger Flughafenstraße demonstriert. Sie zogen Koffer mit der Aufschrift CO2 hinter sich her und wollten damit auf die Belastung durch den Flugverkehr aufmerksam machen. "Extinction Rebellion" fordert unter anderem eine Besteuerung von Flugbenzin, Umsatzsteuer auf internationale Flüge, keine Steuergelder für Flughäfen und keine Inlandsflüge ab Nürnberg. Auch am Hamburger Hafen hat die Klimagruppe am Wochenende protestiert.

    Wer steckt hinter "Extinction Rebellion"?

    Die Gruppe wurde bereits im Jahr 2019 gegründet und galt damals vor der "Letzten Generation" als radikales Gegenstück zu "Fridays for Future". "Extinction Rebellion" ("Aufstand gegen das Aussterben") gibt es in mehreren Ländern. Ursprünglich stammt die Gruppe aus Großbritannien. Einer der Vordenker und Gründer ist der britische Umweltaktivist Roger Hallam. Er ist allerdings durch Relativierung des Holocausts aufgefallen, woraufhin sich "Extinction Rebellion Deutschland" von ihm distanzierte. Auf ihrer deutschen Webseite schreibt die Gruppe, sie bestehe aus Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen und Altersgruppen.

    Was sind die Ziele von "Extinction Rebellion"?

    "Wir verlangen einen ehrlichen Umgang mit der ökologischen Krise, sofortiges Umlenken und die Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürger", heißt es auf der Webseite von "Extinction Rebellion". Die Gruppe würde auf zivilen Ungehorsam setzen. Dabei sollen Menschen ethisch motiviert Regeln brechen und sich damit an die Öffentlichkeit, Regierungen oder Institutionen richten. Nach eigenen Angaben wenden sie dabei keine Gewalt an.

    "Extinction Rebellion" fordert die Regierung auf, "die existenzielle Bedrohung durch die ökologische Krise und ihre Ursachen und Folgen offiziell anzuerkennen". Alle politischen und gesellschaftlichen Institutionen sollten die Bedrohung und die Dringlichkeit einer gerechten ökologischen Transformation kommunizieren. Es müsse das Ziel sein, die Ökosysteme der Erde so zu stabilisieren, dass sie allen Menschen und Arten ein gutes Leben ermöglichen.

    Deutschland müsse jetzt handeln, um eine Biodiversitäts- und die Klimakatastrophe aufzuhalten. Der Ausstoß sämtlicher fossiler Treibhausgase müsse beendet und weitere Emissionen massiv reduziert werden. Dafür müsse auf eine sozial gerechte Wirtschaftsweise umgestellt werden, die sich an den Konzepten Postwachstum und planetare Grenzen orientiert. Die Regierung müsse global Verantwortung für die wachstumsgetriebene und ausbeuterische Zerstörung unserer Lebensgrundlagen übernehmen, diese stoppen und so weit wie möglich rückgängig machen.

    Zudem fordert "Extinction Rebellion" die Einberufung eines Bürgerrats. Dieser soll ein demokratisches Instrument darstellen, Wege aus der Klima- und ökologischen Katastrophe zu finden. Die Bürgerräte sollen unabhängig von politischer Agenda und lediglich den Menschen und der Demokratie selbst verpflichtet sein.

    Welche Aktionen plant "Extinction Rebellion"?

    Die Aktionen von "Extinction Rebellion" erinnern teilweise an Performance-Kunst. Aktivistinnen und Aktivisten veranstalteten beispielsweise am Wochenende in rote Gewänder gehüllt und mit weiß bemalten Gesichtern einen Trauermarsch. Als Symbol legten sie Leichentücher auf einen Mann und ein Baby, die auf dem Boden lagen. 2020 färbten sie die Spree in Berlin grün. Auch an Flughäfen und im Berliner Hotel Adlon plante die Gruppe schon Proteste. 

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