Starkoch Johann Lafer hat einen langen gesundheitlichen Leidensweg hinter sich. Eine Arthrose im Knie zwang den 65-Jährigen, seinen Lebensstil zu ändern. „Ich hatte extreme Schmerzen und Knieprobleme“, sagt Lafer im Interview mit unserer Redaktion. „Wegen des Leistungsdrucks habe ich morgens, mittags und abends Schmerztabletten genommen.“
Leicht ist das dem Genießer nicht gefallen. Er habe sich einfach nicht kasteien können. „Wenn man unter Druck ist, dann kommt man nachts nach Hause und trinkt noch eine halbe Flasche Rotwein, um sich zu beruhigen“, sagt er. Doch irgendwann habe er die Macht der Gewohnheit durchbrochen und sich intensiv mit dem Thema gesunde Ernährung auseinandergesetzt. So manches hat er sich dabei auch abgeschaut. „Ich betreue ja beispielsweise Tennisspieler beim Turnier in Shanghai, und da habe ich gesehen, dass die fast alle vegan essen“, erzählt Lafer. „Und ich dachte mir, es muss ja was dran sein, wenn die Spieler vor ihren Matches Blumenkohl mit Süßkartoffeln oder Haferbrei zu sich nehmen.“
Inzwischen hat er sogar die Vorteile der vegetarischen Ernährungsweise gelernt – und vermisst dabei nichts. „Es ist oft das Wissen um Ernährung, Gewürze und Kräuter. Ich habe früher gesalzen wie ein Irrer und heute arbeite ich viel mehr mit Gewürzmischungen“, sagt der Koch. (AZ)