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ESC-Finale: Greta Thunberg bei Israel-Protest abgeführt

Eurovision Song Contest

Greta Thunberg bei Protest gegen Israel-Teilnahme beim ESC abgeführt

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    Demonstranten stehen der Polizei gegenüber während eines Protests gegen die Teilnahme der israelischen Teilnehmerin Eden Golan vor dem Finale des Eurovision Song Contest.
    Demonstranten stehen der Polizei gegenüber während eines Protests gegen die Teilnahme der israelischen Teilnehmerin Eden Golan vor dem Finale des Eurovision Song Contest. Foto: Andreas Hillergren, TT News Agency/AP/dpa

    Überschattet von Protesten gegen das Teilnehmerland Israel und von der Disqualifikation der Niederlande ist in Malmö am Samstagabend das Finale des Eurovision Song Contest (ESC) über die Bühne gegangen. Polizisten führten Klimaaktivistin Greta Thunberg mit anderen Demonstrierenden vom Platz vor der Arena ab. Die Beamten errichteten Absperrungen. 

    Klimaaktivistin Greta Thunberg wird von der Polizei während einer Protestkundgebung im Rahmen des Eurovision Song Contest abgeführt.
    Klimaaktivistin Greta Thunberg wird von der Polizei während einer Protestkundgebung im Rahmen des Eurovision Song Contest abgeführt. Foto: Johan Nilsson, TT News Agency/AP/dpa

    Bei ersten Demonstrationen am Abend hatte die Polizei die Stimmung unter den 6000 bis 8000 Teilnehmern noch als "friedlich" beschrieben – bei der deutlich kleineren Versammlung vor der Halle mussten die Einsatzkräfte dann jedoch stärker durchgreifen. Mehrere Menschen wurden draußen wegen Störungen festgenommen. Auch aus dem Publikum in der Halle gab es Protestrufe gegen Israels Act.

    Israelischer Außenminister: "Heute zeigen wir allen Hatern, wer vorangeht."

    Israels Außenminister Israel Katz stärkte kurz vor Beginn der Finalshow der israelischen Teilnehmerin Eden Golan den Rücken. "Eden stellt sich stolz enormem Hass und Antisemitismus entgegen", schrieb Katz auf der Plattform X. "Heute zeigen wir allen Hatern, wer vorangeht."

    Die Teilnahme und der Beitrag Israels hatten im Vorfeld enormen Gegenwind bekommen. Wegen des Krieges in Gaza wurden Forderungen nach einem Ausschluss Israels aus dem Wettbewerb laut. Der Veranstalter des ESC, die Europäische Rundfunkunion (EBU), ließ Israel mit der Begründung teilnehmen, dass es eine unpolitische Veranstaltung sei. 

    Israel musste aber auf Druck der EBU Text und Songtitel einer ersten Fassung ändern - sie erschien den Veranstaltern mit dem Titel "October Rain" zuerst zu politisch wegen möglicher Hinweise auf die von palästinensischen Terroristen am 7. Oktober in Israel verübten Massaker. Der überarbeitete Song heißt nun "Hurricane". Eden Golan war einer von 25 Acts im Finale. Bei den Wettquoten stand sie kurz vor Beginn der Show auf Platz zwei hinter Kroatien.

    Kandidatin Eden Golan ausgebuht

    Beim Einlauf der Nationen um kurz nach 21 Uhr waren Pfiffe in der Halle bei Israel zu hören. Auch beim Vortragen ihres Liedes "Hurricane" musste Eden Golan (20) zahlreiche Pfiffe und laute Buhrufe über sich ergehen lassen. Unruhe erfasste kurz den Saal. Die Sängerin hatte bereits zum Halbfinale solche Protestreaktionen von Zuschauerinnen und Zuschauern erlebt.

    Bei der Flaggenparade präsentierte der Schweizer Act Nemo auf dem Rücken die Flagge des Landes - präsent vor der Brust jedoch die non-binäre Flagge. Nemo selbst identifiziert sich als nicht-binär, also weder als Mann noch als Frau.

    Kurz vorm ESC-Finale: Rauswurf des niederländischen Kandidaten

    Am Tag des Finales war bekannt geworden, dass der niederländische Kandidat Joost Klein vom Wettbewerb ausgeschlossen worden ist. Hintergrund war nach Angaben des niederländischen Fernsehsenders Avrotros eine aggressive Geste Kleins gegenüber einer Kamerafrau, die ihn nach seinem Auftritt beim Halbfinale am Donnerstagabend gefilmt hatte. Er habe die Frau den Angaben zufolge aber nicht berührt. 

    Was genau passiert ist, blieb unklar. Die Polizei nahm aber Ermittlungen auf, weshalb ein Auftritt Kleins unangemessen sei, hieß es von den Veranstaltern. Der Startplatz der Niederlande, die Nummer 5, blieb beim Finale leer.

    Schwedens Kronprinzessin Victoria wünschte zu Beginn allen viel Glück. Als heißer Favorit für den Sieg wurde Kroatien mit dem Musiker Baby Lasagna (28) und seinem Lied "Rim Tim Tagi Dim" gehandelt.

    Ehrung: Vor 50 Jahren gewannen Abba das ESC-Finale

    Für Deutschland rockte der Sänger Isaak aus Ostwestfalen mit seinem Lied "Always on the Run" die ESC-Bühne für Deutschland. Ohne Patzer schmetterte er die Powerballade an Startposition 3. Am Anfang wärmte er sich an einer brennenden Tonne. Auch sonst gab es viel Feuer-Effekte, Choreografie fehlte ansonsten. Nach diesem Auftritt mit vielen Flammen habe Deutschland eine schlechte CO₂-Bilanz und müsse am Folgetag einen autofreien Sonntag vollziehen, scherzte ARD-Kommentator Thorsten Schorn bei der Liveübertragung.
     

    Dem ESC-Sieg der schwedischen Band Abba vor 50 Jahren im südenglischen Brighton wurde die Ehre erwiesen, indem Conchita Wurst (Siegerin vor 10 Jahren für Österreich) und die schwedischen ESC-Siegerinnen Charlotte Perrelli (1999) und Carola (1992) gemeinsam "Waterloo" sangen. Auch die schwedische Disco-Band Alcazar trat nach den 25 Beiträgen nach Jahren wieder auf und sang ihren Klassiker "Crying at the Discoteque". (dpa)

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