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Ertrinkungsgefahr in Flüssen, mehr Tote in Bayern: DLRG schlägt mit Zwischenbilanz Alarm

Rettungsschwimmer

DLRG: Mehr Badeunfälle in Bayern, Flüsse sind besonders gefährlich

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    Die Lebensretter der DLRG zählten dieses Jahr bisher 92 ertrunkene Menschen in Flüssen.
    Die Lebensretter der DLRG zählten dieses Jahr bisher 92 ertrunkene Menschen in Flüssen. Foto: Patrick Seeger, dpa (Archivbild)

    Auf dem Höhepunkt der Badesaison und nach mehreren aktuellen Todesfällen in Flüssen hat die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ihre Jahreszwischenbilanz über Tode durch Ertrinken veröffentlicht. Demnach starben im aktuellen Jahr mit Abstand die meisten Menschen beim Baden in fließenden Gewässern. Der Verein veröffentlicht regelmäßig Statistiken zur Sicherheit beim Schwimmen und Baden. Insbesondere in Flüssen steigen die Zahlen seit mehreren Jahren.

    DLRG: 2024 ertranken bereits 92 Menschen in Flüssen

    „Flüsse sind tückisch und werden von den Menschen regelmäßig unterschätzt“, sagte Ute Vogt, Präsidentin der DLRG, auf einer Pressekonferenz am Donnerstagvormittag in Düsseldorf. Bis zum Stichtag der Datenerhebung, den 31. Juli 2024, zählte die Rettungsschwimmer-Organisation in Deutschland 92 in Flüssen ertrunkene Menschen. Das seien 15 mehr als zu demselben Zeitpunkt im vergangenen Jahr. Für die DLRG sind die aktuellen Statistiken ein Grund zur Sorge. „Die Gefahr ist sehr, sehr groß und es kommen leider täglich ertrinkende Menschen dazu“, so Vogt mit Blick auf aktuelle Badeunfälle.

    In Ulm wurde ein 17-Jähriger seit Freitag in der Donau vermisst. Nachdem bereits in der Zwischenzeit kaum Hoffnung auf eine erfolgreiche Rettung bestanden hatte, fanden Einsatzkräfte die Leiche des Minderjährigen am Mittwoch. Zusammen mit drei weiteren Männern hatte der Teenager versucht, den Fluss zu durchschwimmen und als einziger das andere Ufer nicht erreicht. Außerdem war es im Rhein bei Hohentengen an der Grenze zur Schweiz erst am Sonntag zu einem tödlichen Badeunfall gekommen. Eine 15-jährige Teenagerin und eine 29-jährige Frau wurden von der Strömung des Flusses mitgerissen. Laut Polizei seien beide Personen Nichtschwimmer. Die Frau gilt seit dem Vorfall als vermisst. Die Leiche der 15-Jährigen wurde in der Nacht zum Donnerstag gefunden.

    Bayern laut Rettungsschwimmer-Organisation auf Platz zwei der meisten Badeunfälle

    Am Donnerstag stellte Tanja Larsson auch Statistiken auf regionaler Ebene vor und warnte insbesondere vor dem Baden in Fließgewässern in der Umgebung. „Gerade in NRW, Niedersachen und Bayern haben wir die höchsten Zahlen zu verzeichnen“, sagte die DLRG-Generalsekretärin. Demnach zählte der Verein für den Freistaat im Jahr 2024 bisher 35 Ertrinkungsfälle. Das seien zwei mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Im Vergleich zu anderen Bundesländern sei die Zahl in Bayern damit am zweithöchsten. Nordrhein-Westfalen meldete bisher 42 Tote durch Ertrinken und Niedersachsen 30.

    Bis zum 31. Juli dieses Jahres sind insgesamt 253 Menschen in Deutschland beim Schwimmen oder Baden ertrunken. 76 Prozent der Unfallopfer waren laut DLRG männlich. Larsson begründete das vor allem mit Selbstüberschätzung. Zudem ist die Zahl der Badeunfälle in den Sommermonaten naturgemäß besonders hoch. Allein im Juli dieses Jahres ertranken 56 Menschen. Zum Vergleich: Im April ist die Zahl mit 14 Toten am geringsten gewesen. An dieser Stelle ist der Trend aber rückläufig. Im Vorjahr starben allein im Juli noch 64 Menschen im Wasser.

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