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Erste-Hilfe beim Herzinfarkt: Diese Maßnahmen können Leben retten

Herzinfarkt

Erste-Hilfe beim Herzinfarkt: Diese Maßnahmen können Leben retten

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    Ein Herzinfarkt im eigenen Umfeld kann unabhängig von Ort und Tageszeit eintreten. Welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um zu helfen.
    Ein Herzinfarkt im eigenen Umfeld kann unabhängig von Ort und Tageszeit eintreten. Welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um zu helfen. Foto: Bernd Weißbrod, dpa (Symbolbild)

    Es ist eine Erfahrung, die kein Mensch machen möchte. Ob zu Hause, am Bahnhof oder möglicherweise in einem Café - plötzlich greift sich jemand an die Brust und bricht zusammen. Handelt es sich um einen Herzinfarkt, ist nun schnelles Handeln entscheidend, um das Leben der Person zu retten. Woran Sie einen möglichen Herzinfarkt erkennen können und welche Maßnahmen Sie schnellstmöglich ergreifen sollten, um der betroffenen Person zu helfen, erfahren Sie in diesem Artikel.

    Übrigens: Viele Faktoren stehen in Verdacht, einen Herzinfarkt zu begünstigen. Beispielsweise ergab eine neue Studie, dass Wut und Ärger das Herzkreislaufsystem belasten und dadurch das Risiko für einen Herzinfarkt erhöhen können. Außerdem steht Cannabis-Konsum in Verdacht, ein Risikofaktor für einen Infarkt zu sein. Wenn man einige entscheidende Faktoren beachtet, kann man die Gefahr, selbst einen Herzinfarkt zu erleiden, drastisch senken. Bausteine sind hierbei viel Bewegung, eine gesunde Ernährung und ein rauchfreies Leben.

    Herzinfarkt schnell erkennen: Auf diese Anzeichen müssen Sie achten

    Bei einem Herzinfarkt kommt es der Deutschen Herzstiftung zufolge zu einem plötzlichen Verschluss einer oder mehrerer Herzkranzarterien, die den Herzmuskel mit Blut und Sauerstoff versorgen. Durch diesen Verschluss wird der betroffene Teil des Herzmuskels nicht mehr ausreichend durchblutet und beginnt abzusterben. Je schneller der Verschluss behandelt wird, desto geringer sind die bleibenden Schäden am Herzmuskel. Ein Herzinfarkt ist eine lebensbedrohliche Situation und erfordert sofortige medizinische Hilfe. Vorab kann sich ein Herzinfarkt im Übrigen auch über erste Anzeichen im Mund ankündigen.

    Um zu erkennen, ob eine andere Person möglicherweise einen Herzinfarkt hat, gibt es mehrere Anzeichen, auf die Sie achten sollten. Das Deutsche Rote Kreuz sowie die Malteser haben die häufigsten Anzeichen auf ihrer Website zusammengetragen.

    Zunächst ist anhaltender, starker Schmerz hinter dem Brustbein eines der häufigsten Symptome und fast schon ein „Klassiker“, wenn Männer einen Herzinfarkt erleiden. Dieser Schmerz kann sich wie ein starkes Druckgefühl, Engegefühl oder Brennen anfühlen. Manchmal beschreiben Betroffene das Gefühl, als würde ein Elefant auf ihrer Brust sitzen, erklären die Malteser. Dieser Brustschmerz kann in andere Körperbereiche ausstrahlen, insbesondere in die Arme, oft den linken, Schulterblätter, Nacken, Kiefer, den Oberbauch oder den Rücken. Es handelt sich dabei um ein typisches Zeichen, das oft mit einem Herzinfarkt verbunden sei.

    Zusätzlich können Atemnot, Übelkeit, Erbrechen und ein ausgeprägtes Schwächegefühl auftreten. Diese Symptome sind besonders bei Frauen häufig und könnten dazu führen, dass der Herzinfarkt mit anderen Erkrankungen verwechselt wird, wie zum Beispiel Magen-Darm-Problemen. Blasse oder bläuliche Haut, kalter Schweiß und ein Gefühl der Todesangst sind ebenfalls mögliche Anzeichen.

    Ein weiteres, kritisches Symptom kann Schwindel oder plötzliche Ohnmacht sein. Dies kann darauf hinweisen, dass das Herz nicht mehr in der Lage ist, genügend Blut zu pumpen, was möglicherweise zu einem Herzstillstand führen könnte.

    Die Deutsche Herzstiftung merkt in diesem Zusammenhang an, dass diese Symptome unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Manche Menschen verspüren nur milde Symptome, die leicht übersehen werden können. Besonders bei Frauen können die Herzinfarkt-Symptome weniger typisch und schwerer zu erkennen sein, was die Diagnose erschweren könne. Zudem sollten Sie immer im Hinterkopf behalten, dass es auch den sogenannten „stummen Herzinfarkt“ geben kann. Dieser ist schwer zu erkennen und kann sich bereits durch Müdigkeit und Unwohlsein äußern.

    Erste Maßnahmen beim Herzinfarkt - So sollten Sie handeln

    Wenn jemand in Ihrer Nähe offenbar einen Herzinfarkt erleidet, sollten Sie sofort und entschlossen handeln. Oberstes Gebot sei hierbei laut der Malteser: Ruhe bewahren. Nur so könne man konzentriert handeln und die richtigen Schritte einleiten. Panik helfe in dieser Situation niemandem. Wir haben hier mit Informationen der Deutschen Herzstiftung, des Deutschen Roten Kreuz und der Malteser eine kurze Schritt-für-Schritt-Anleitung zusammengetragen, wie Sie bei einem Herzinfarkt in Ihrem Umfeld reagieren sollten:

    • Bewusstsein und Atmung prüfen: Sprechen Sie die Person zunächst laut an und schütteln sie sanft an den Schultern, um zu sehen, ob sie bei Bewusstsein ist. Sie sollten auch prüfen, ob die Person normal atmet, indem Sie den Kopf leicht überstrecken und hören, ob Atemgeräusche vorhanden sind.
    • Notruf absetzen: Alarmieren Sie den Rettungsdienst unter der Nummer 112. Beschreiben Sie dabei den Notfall so genau wie möglich: Wer sind Sie, wo sind Sie und was ist passiert? Sie sollten auch unbedingt die Adresse angeben und eventuelle Besonderheiten, wie das Stockwerk oder den Namen an der Klingel, damit der Rettungsdienst möglichst schnell vor Ort sein kann.
    • Person beruhigen und lagern: Ist die Person bei Bewusstsein, beruhigen Sie den Betroffenen, damit dieser möglichst ruhig bleibt. Sie sollten den Betroffenen auch in eine bequeme Position lagern, am besten mit leicht erhöhtem Oberkörper. Dies könne die Atmung erleichtern und das Herz entlasten.
    • Beengende Kleidung öffnen: Öffnen Sie beengende Kleidungsstücke wie Hemdkragen oder Gürtel, um der Person das Atmen zu erleichtern. Wenn möglich, sollten Sie auch ein Fenster öffnen, damit frische Luft hereinkommt.
    • Bei Bewusstlosigkeit und Atemstillstand: Wenn die Person das Bewusstsein verliert oder nicht mehr atmet, sollten Sie sofort mit einer Herzdruckmassage beginnen. Drücken Sie dabei 100- bis 120-mal pro Minute fest auf die Mitte des Brustkorbs, etwa 5 bis 6 cm tief. Sie sollten die Herzdruckmassage nur unterbrechen, wenn ein automatisierter externer Defibrillator (AED) verfügbar ist und dieser eingesetzt werden kann. Wenn Ihr letzter Erste-Hilfe-Kurs eine Weile zurückliegt, finden Sie eine genaue und bebilderte Beschreibung einer Herzdruckmassage auf der Website der Malteser. Im Übrigen erklärt die Deutsche Herzstiftung, dass eine Mund-zu-Mund-Beatmung durch den Laien nicht mehr erforderlich ist und durch geschultes Rettungspersonal erfolgen sollte.
    • Nie alleine lassen: Oft unterschätzt, aber lassen Sie eine betroffene Person nie alleine, selbst wenn diese Sie dazu auffordert. Bleiben Sie immer so lange, bis der Rettungsdienst eintrifft, denn es kann jederzeit zu einem Herzstillstand kommen.

    Übrigens: Es gibt einen Tag der Woche, der fast schon „prädestiniert“ für einen Herzinfarkt ist. Sie ahnen es wahrscheinlich schon: Es ist der Montag als Wochenstart. An Montagen kommen Herzinfarkte statistisch gesehen nämlich am häufigsten vor.

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