„Ohne Salz ist das Leben nicht süß“. So lautet ein russisches Sprichwort. Ohnehin kann man die Bedeutung von Salz gut daran erkennen, wie häufig dieses in Zitaten, Redewendungen und Sprichwörtern eine Rolle spielt. In einer Küche darf das Salz nicht fehlen - und auch nicht auf dem Teller, wenn es nach den meisten Menschen geht. Doch der Konsum von Salz kann Auswirkungen auf den Blutdruck haben. Wer an Bluthochdruck leidet, sollte genau auf seinen Salzkonsum achten. Die gute Nachricht: es gibt Alternativen.
Erhöht Salzkonsum den Blutdruck?
Der menschliche Körper braucht Salz, um zu funktionieren. Ein hoher Konsum von Salz wirkt sich allerdings gesundheitsschädlich aus. Wer an einem hohen Blutdruck leidet, der sollte besonders vorsichtig mit der Zunahme von Kochsalz sein. Warum Salz den Blutdruck erhöht, hat eine Diplom-Ernährungswissenschaftlerin unserer Redaktion erklärt.
Salz hat die Eigenschaft, dass es Wasser im Körper bindet. Es wird weniger Wasser über die Niere ausgeschieden. Dadurch ist mehr Wasser in den Blutgefäßen, was zu einem erhöhten Blutdruck führt.
Ulla Bachfischer, Diplom-Ernährungswissenschaftlerin, Ernährungsberaterin VDOE
Wer weniger Salz zu sich nimmt, kann demnach eine Abnahme der Wassermenge im Körper erreichen. Es kommt hinzu, dass die Nieren angeregt werden, Wasser und Salz aus dem Blut zu filtern. Durch diesen Prozess kann der Blutdruck natürlich gesenkt werden.
Wie schnell erhöht Salz den Blutdruck?
Ein erhöhter Kochsalzkonsum sorgt dafür, dass der systolische Wert des Blutdrucks ansteigt. Zu dieser Erkenntnis kamen belgische Wissenschaftler in ihrer „Jama-Studie“. Demnach gilt: je höher der Konsum von Kochsalz, desto höher der systolische Blutdruck. Laut der Studie kann der systolische Wert durch die Zunahme von Salz bis zu 1,71 mm Hg steigen. Andere Studien gaben erhöhte Werte bis zu 2,97 mm HG an.
Die Steigerung des Blutdrucks setzt nach der Zunahme von Salz zügig ein. Er konnte in den darauffolgenden Stunden gemessen werden. Ob eine dauerhafte Hypertonie (so der Fachausdruck für Bluthochdruck) durch Kochsalzkonsum verursacht werden kann, ist durch Studien bislang nicht einwandfrei nachgewiesen worden.
Salz und Blutdruck: Wo liegt die Grenze?
Bei der Ernährung mit Bluthochdruck spielt die Reduzierung des Salzkonsums eine wichtige Rolle. „Die Umstellung der Ernährung kann entscheidend sein“, stellt Dr. Prof. Markus van der Giet klar. Der Leiter des Hypertoniezentrums der Charité erklärt, dass man verhindern sollte, zu viel Kochsalz zu sich zu nehmen. Doch wie viel Salz ist zu viel Salz?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung setzt die Grenze bei sechs Gramm Salz am Tag. Dieser Wert sollte vor allem bei Bluthochdruck nicht überschritten werden. „Im Schnitt nehmen Frauen um die sechs Gramm und Männer um die zehn Gramm Salz am Tag auf, wenn sie nicht aufpassen“, sagt Bachfischer. Demnach müssen die meisten Menschen ihren Salzkonsum einschränken, wenn sie die Diagnose eines hohen Blutdrucks erhalten.
Welche Alternative zu Kochsalz gibt es?
„Was man gut machen kann, ist Kaliumsalz zu sich zu nehmen“, sagt van der Giet. So könne man seinen Konsum von Kochsalz reduzieren. Für Bluthochdruck-Patienten kann dadurch ein guter Effekt erzielt werden. Denn „kaliumhaltige Nahrungsmittel wie Möhren können blutdrucksenkend wirken“, verrät van der Giet.
Neben Karotten zählen auch Tomaten, Bananen, Aprikosen, Avocados und Kohlrabi zu den kaliumreichen Lebensmitteln. Besonders hoch ist die Konzentration von Kalium bei Trockenobst und Tomatenmarkt. Gemieden werden sollten vor allem Fertigprodukte, die in der Regel viel Kochsalz enthalten.
Ebenfalls interessant für Bluthochdruck-Patienten: Ingwer kann blutdrucksenkend wirken. Außerdem kann Knoblauch den Blutdruck regulieren.
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