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Erdbeben
12.02.2023

Plünderer erschweren den Rettungskräften im Erdbeben-Gebiet die Arbeit

Jetzt noch Überlebende zu finden, ist fast aussichtslos. Und doch geben Helfer – wie diese völlig erschöpften Männer im türkischen Antakya – nicht auf.
Foto: dpa / Boris Roessler

Hilfskräfte richten sich an der Rettung eines Babys nach 140 Stunden auf. Doch so etwas wird immer seltener, die Zahl der Toten steigt und steigt. Und dann wird die Arbeit der Helfer auch noch durch kriminelle Banden erschwert.

Eine Woche nach dem schweren Erdbeben im Südosten der Türkei und im angrenzenden Syrien machen sich Plünderer den Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung in Teilen des Katastrophengebietes zunutze: Supermärkte und Lastwagen mit Hilfsgütern werden ausgeraubt, wie türkische Medien berichten. Fast 50 Verdächtige wurden bisher verhaftet, die Armee schickt bewaffnete Patrouillen durch die Straßen zerstörter Städte – und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan kündigte ein entschiedenes Vorgehen der Behörden gegen Kriminelle an.

Deutsche und österreichische Hilfskräfte hatten wegen Sicherheitsbedenken die Suche nach Überlebenden zeitweise unterbrochen, handelten sich damit aber schwere Vorwürfe des türkischen Innenministers Süleyman Soylu ein. Er warf ihnen eine "Verleumdung" der Türkei vor. Unter den Hilfskräften, die die Suche einstellen mussten, waren das Technische Hilfswerk und die Organisation I.S.A.R., die in der besonders schwer getroffenen Provinz Hatay im Einsatz sind. Zur Begründung verwiesen sie auf "tumultartige Szenen".

Der Rettungstrupp des österreichischen Bundesheeres in Hatay unterbrach seine Arbeit wegen "zunehmender Aggressionen"

Auch der Rettungstrupp des österreichischen Bundesheeres in Hatay unterbrach seine Arbeit wegen "zunehmender Aggressionen" zwischen türkischen Gruppen. Dabei sollen sogar Schüsse gefallen sein. Am Samstagnachmittag machten die Österreicher unter dem Schutz der türkischen Armee weiter. Nach Angaben des türkischen Innenministers ist die Zahl der Sicherheitskräfte im Erdbebengebiet im Vergleich zu normalen Zeiten mehr als verdoppelt worden: Er sprach von 70.000 Polizisten und 60.000 Soldaten.

Die Kaufbeurer Hilfsorganisation Humedica schickt derweil ein weiteres Einsatzteam ins Erdbebengebiet, wie sie am Sonntag erklärte. Die ehrenamtlichen Helfer werden demnach in einer Notunterkunft für 6000 Menschen medizinische Hilfe leisten. Sie wollten "im Laufe des Sonntags" aufbrechen und Medizin für die Behandlung von 3000 Menschen sowie Zelte und Wasseraufbereitungsfilter in ein Lager nördlich von Gaziantep bringen. Bereits im Katastrophengebiet ist ein dreiköpfiges Erkundungsteam der international tätigen Hilfsorganisation. "Die zerstörten Häuser zu sehen, zusammengeklappt, wie Pfannkuchen, das hat mich sehr mitgenommen", sagte Humedica-Helfer Uwe Grunert. "Und vor den Trümmern sitzen Menschen, die darauf warten, dass ihre Angehörigen tot geborgen werden – Menschen ohne Hoffnung."

Üblicherweise kommen Menschen höchstens 72 Stunden ohne Wasser aus

Dass Verschüttete noch lebend aus den Trümmern geholt werden können, wird immer seltener. Dennoch gelingt es, wie am Sonntag im Fall eines sieben Monate alten Babys. Der Junge sei nach 140 Stunden in der türkischen Provinz Hatay gerettet worden, berichtete der Staatssender TRT. Helfer hätten ihn weinen gehört. In Kahramanmaras war zuvor ein neun Jahre alter Junge nach rund 120 Stunden lebend gefunden worden. Üblicherweise kommen Menschen höchstens 72 Stunden ohne Wasser aus. Hinzu kommen winterliche Temperaturen. Und so wurden am Sonntag unter Berufung auf die Katastrophenschutzbehörde Afad aus der Türkei 29.605 Tote gemeldet, aus Syrien waren es zuletzt 3575 Tote.

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Berichte über Plünderungen und Diebstähle in den zerstörten Städten mehren sich seit Tagen schon. Manche Erdbebenopfer sagten, sie hätten sich in verlassenen Läden oder Supermärkten mit Wasser und Lebensmitteln versorgt, weil es keine andere Hilfe gegeben habe. Medien zufolge sind jedoch immer häufiger organisierte Banden am Werk. Die Zeitung Hürriyet meldete, die Polizei habe 20 Verdächtige festgenommen, die per Lastwagen aus der Nachbarprovinz Osmaniye nach Hatay gekommen seien, um zerstörte Häuser auszurauben. Videos in den sozialen Medien zeigten, wie Männer in Geschäfte eindrangen und Lebensmittel, Haushaltsgeräte und Kinderwagen stahlen. Andere sollen dabei beobachtet worden sein, wie sie Trümmer eingestürzter Häuser nach Verwertbarem durchsuchten. In einigen Fällen verprügelten Passanten oder Opfer von Diebstählen die Verdächtigen.

Die Berichte über die Plünderungen erhöhen auch den Druck auf Erdoğan

Die amtliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldete am Wochenende, dass gegen 48 mutmaßliche Plünderer Haftbefehl erlassen worden sei. Das türkische Verteidigungsministerium veröffentlichte Videos von Soldaten in Kampfanzügen und Schnellfeuergewehren im Anschlag, die unter anderem Banken bewachen.

Die Berichte über die Plünderungen erhöhen auch den Druck auf Erdoğan, weil sie bei vielen Türkinnen und Türken den Eindruck verfestigen könnten, dass seine Regierung die Lage nicht in den Griff bekommt. Sie verstärken zugleich Feindseligkeiten gegenüber den syrischen Flüchtlingen in der Türkei, die jetzt für Raubüberfälle und Gewalt verantwortlich gemacht werden. Schon vor dem Erdbeben forderten viele Türken, die rund 3,6 Millionen syrischen Flüchtlinge nach Hause zu schicken. Im Erdbebengebiet entlang der syrischen Grenze leben hunderttausende Syrerinnen und Syrer. Der Vizevorsitzende des Fußball-Erstligisten Hatayspor aus Hatay, Ethem Sunar, sagte dem Fernsehsender Tele 1: "Hier herrscht Bürgerkrieg. Die Syrer haben mit Plünderungen begonnen." (mit wida, dpa)

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