Roter Himmel und wenig Sonne: Staub aus der Sahara hat in Bayern für ungewöhnliches Wetter gesorgt. Auch auf Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) hat dieses Wetterphänomen Auswirkungen. Das haben Forscherinnen und Forscher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) herausgefunden. Welche Rolle dabei präzise Wettervorhersagen spielen.
Saharastaub verringert Leistungsfähigkeit von Photovoltaik-Anlagen
Das Prinzip ist einfach: Mit Sonnenstrahlen erzeugen Photovoltaik-Anlagen Strom. Zuletzt hatte Staub aus der Sahara dazu geführt, dass sich der Himmel über weiten Teilen Bayerns verdunkelte. Deswegen konnten die Anlagen weniger Strom erzeugen. Der Staub lagert sich nach Angaben der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch auf den Modulen der Anlagen ab. Dadurch sinke ihre Leistungsfähigkeit auf lange Sicht.
Im Abschlussbericht des Projektes heißt es: "An wolkenfreien Tagen kann während eines Saharastaub-Ausbruchs die Stromerzeugung durch PV-Anlagen in Deutschland um bis zu 10 % niedriger ausfallen, als an Tagen ohne Saharastaub."
Bevor eine Photovoltaik-Anlage aufgestellt wird, muss eine sogenannte Leistungsprognose erstellt werden. Darin spielt auch das Wetter an einem möglichen Standort eine wichtige Rolle. Darauf weisen auch die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ihrem Abschlussbericht hin. Verdunkelt dort etwa dauerhaft Staub aus der Sahara den Himmel, ist der Standort möglicherweise ungeeignet. Deswegen werden vor dem Bau auch immer die Wetterprognosen betrachtet.
Auf Dauer soll die deutsche Stromversorgung auch durch Sonnenenergie sichergestellt werden. Dafür ist es wichtig zu wissen, wie sich das Wetter verändert. Nur so kann vorausgesagt werden, wie viel Strom in das Netz eingespeist wird. Allerdings sind die Vorhersagen für Saharastaub eher ungenau.
Saharastaub in Bayern ist nicht ungewöhnlich
Dabei kommt es in Deutschland regelmäßig zu diesem Wetterphänomen. „Im langjährigen Mittel beobachten wir das über Deutschland im Frühjahr und im Sommer an vier Tagen pro Monat, in manchen Jahren an bis zu neun Tagen im Monat", sagte Bernhard Vogel vom KIT gegenüber dem Onlinemagazin SmarterWorld. Zuletzt schimmerte der Himmel über Bayern im Februar 2021 rot-bräunlich verfärbt.
Momentan wirbeln starke Stürme in Tunesien und Libyen Sand auf. Starke Südwestwinde tragen ihn bis nach Deutschland. Vor allem in Ober- und Niederbayern ist der Himmel dieser Tage von Saharasand verfärbt.