Papst Franziskus ist sich der Bedeutung von Symbolen bewusst. Er verzichtet zum Beispiel auf Luxus-Limousinen, wie sie seine Vorgänger benutzten. Er trägt ein Brustkreuz aus einfachem Metall und nicht aus Gold. Überhaupt ist die katholische Kirche Expertin bei der Nutzung von Symbolen: Jesus Christus am Kreuz ist eines bekanntesten und stärksten Symbole überhaupt.
Man kann es also kaum als Zufall bezeichnen, dass das Christkind in der Weihnachtskrippe des Vatikans dieses Jahr auf ein Palästinensertuch, die sogenannte Kufiya, gebettet worden ist. Die in der Audienzhalle aufgestellte Weihnachtskrippe wurde von palästinensischen Künstlern angefertigt und von der Palästinensischen Autonomiebehörde im Westjordanland sowie der Palästinensischen Vertretung am Heiligen Stuhl gespendet. Bereits diese Entscheidung war symbolisch. Der Vatikan, der Papst, stellten sich damit auf die Seite der palästinensischen Bevölkerung im Gaza-Streifen, wo seit Beginn des Krieges – eine Reaktion auf den brutalen Hamas-Terror vom 7. Oktober 2023 – mehr als 43.000 Menschen Opfer israelischer Bomben geworden sein sollen.
Mehrfach schon ist der Papst für seine Äußerungen zum Gaza-Krieg kritisiert worden
Jesus stammt je nach Evangelium aus Betlehem oder Nazareth, Orte, die sich einst im römischen Palästina befanden. Wer das Christkind im Dezember 2024 auf eine Kufiya bettet, der bezieht allerdings im Nahostkonflikt, im Gaza-Krieg Stellung. Und so sind auch die Bestellung der Krippe aus Betlehem und die Bettung auf ein Palästinensertuch politische Symbole.
Die Kufiya, als Hals- oder Kopftuch ursprünglich ein traditionelles, neutrales Kleidungsstück, wurde seit Beginn des Nahostkonflikts ein palästinensisches Nationalsymbol. Palästinenserführer Jassir Arafat machte sie in den 1960er- und 1970er-Jahren weltbekannt und faltete das Tuch auch noch so auf seiner Schulter, dass es die Dimensionen Palästinas abbildete. Papst Franziskus wiederum hat sich mehrfach zum Gaza-Krieg geäußert und erst im vergangenen November in einem vorab veröffentlichten Buch-Interview gefordert, der Vorwurf gegen Israel, in Gaza einen Völkermord (an den Palästinensern) zu begehen, sei genau zu prüfen.
Ein Oberrabbiner nannte die Darstellung eine „Palästinisierung“ des jüdischen Jesus
Nicht nur die Reaktionen von jüdisch-israelischer Seite waren voller Empörung. Nun ist es beim Christkind auf der Kufiya wieder so. Giuseppe Momigliano etwa, Oberrabbiner von Genua, kritisierte die Darstellung als „Palästinisierung“ des jüdischen Jesus. Papst Franziskus beschädige auf diese Weise die Beziehungen zum Judentum und beraube Jesus seiner „historischen Identität“. Inzwischen heißt es, nicht der Vatikan soll das Tuch in die Krippe aus Betlehem gelegt haben, sondern ein Mitglied der palästinensischen Delegation bei der Einweihung vor knapp einer Woche. Wie auch immer: Der Vatikan hat reagiert. Bei der Generalaudienz am Mittwoch war das Tuch wieder verschwunden.
Wo ist da das Problem, das Christkind in ein Palästinensertuch zu wickeln ? Jesus war Aramäer und die Palästinenser sind das meist geschundenste Volk dieser Welt.
Es gibt keinen rechten oder echten Frieden mehr auf unserer Welt.. das wird von vielen nicht zugelassen.. und es wird vieles nur noch an Symbolischen Tun gemessen. Dass sich das jüdisch-Israelische Volk darüber echauffiert war ja klar.. dann wären sie ja wie wir alle ein ganz normales Volk.. Ich denke es gibt nur einen Gott und der deckt alle Glaubensrichtungen ab, er ist für alle Menschen Gott.... diese ganzen Glaubensrichtungen sind von Menschen gemacht, in der jeder seine eigene Vision und ein göttliches Licht gesehen hatte. Wir machen uns unsere Welt, heute noch, wie wir es wollen und die Gläubigen sind da sehr erfinderisch.. unser Gott kann auch wie die heilige Kuh in Indien sein.. irgend ein Wesen..
Die Weihnachtsgrippe ist wunderschön, die Figuren gefallen mir sehr gut.. mit oder ohne dem Tuch.. !
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