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"El Hotzo"-Post zu Trump-Attentat: RBB beendet Zusammenarbeit

Trump-Tweet

Nach Aufregung um "El Hotzo"-Post: RBB beendet Zusammenarbeit

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    Der Satiriker "El Hotzo", der mit bürgerlichem Namen Sebastian Hotz heißt, sorgte mit einem Post für Wirbel.
    Der Satiriker "El Hotzo", der mit bürgerlichem Namen Sebastian Hotz heißt, sorgte mit einem Post für Wirbel. Foto: Fabian Sommer, dpa

    Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) beendet die Zusammenarbeit mit Sebastian Hotz alias „El Hotzo“, der sich als Gagschreiber einen Namen gemacht hat und auf Sozialen Medien ein breites Publikum erreicht. Nach dem Attentat auf Donald Trump setzte der Satiriker auf X einen Post ab, der schnell für große Aufregung sorgte. El Hotzo stellte den Bezug her, was der „letzte Bus“ und „Donald Trump“ gemeinsam hätten - seine Antwort: „leider knapp verpasst“. Einige Minuten später postete er: „Ich finde es absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben.“

    Trump „leider knapp verpasst“: Shitstorm für El Hotzo auf X (ehemals Twitter)

    Am Dienstag reagierte der RBB nun, für den Hotz bislang in regelmäßigen Abständen die Show „Theoretisch Cool“ des Senders Radio Fritz moderierte. In einer Pressemitteilung heißt es, man habe sich entschieden, die Zusammenarbeit mit Hotz bis auf Weiteres zu beenden. Er werde die Sendung nicht mehr moderieren. Seine Äußerungen bei X seien „mit den Werten, für die der rbb einsteht, nicht vereinbar“, wird Programmdirektorin Katrin Günther zitiert. „Wir beenden daher die Zusammenarbeit ab sofort bis auf Weiteres und haben den Autor entsprechend unterrichtet.“

    Das Echo und die Empörung nach El Hotzos Post waren groß - der Satiriker erntete einen „Shitstorm“. Nutzerinnen und Nutzer forderten teils, dass rechtlich gegen Hotz vorgegangen werden solle - oder, dass er nichts mehr im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu suchen habe. Letzteres forderte beispielsweise auch der ehemalige Leiter und Chefredakteur des ARD-Hauptstadtstudios Ulrich Deppendorf bei X. Hotz war in der Vergangenheit neben der Tätigkeit beim RBB auch Gagschreiber für das „ZDF Magazin Royale“ Jan Böhmermanns gewesen. Auf change.org wurde sogar eine Petition gestartet, die Hotz‘ Rauswurf forderte, die bis Dienstagmittag über 13.000 Unterschriften einsammelte.

    El Hotzo: Petition forderte seinen Rauswurf bei den Öffentlich-Rechtlichen

    Die beiden kritisierten Tweets löschte El Hotzo später, doch die Diskussion nahm weiter Fahrt auf. Unter anderem FDP-Politiker Wolfgang Kubicki meldete sich zu Wort. Auf X schrieb er: „Ich gehe davon aus, dass die Staatsanwaltschaft sich mit diesem Tweet beschäftigen wird. Die öffentliche Billigung von schweren Straftaten ist gem. Paragraph 140 StGB selbst strafbar.“

    Nach der Anfrage einiger Medien, darunter der Bild, meldeten sich auch Vertreter der öffentlich-rechtlichen Anstalten zu Wort. So erklärte der RBB dem Tagesspiegel, die zitierten Posts „sind menschenverachtend und widersprechen den Werten des RBB, in unseren Sendungen hätten solche Äußerungen keinen Platz“.

    El Hotzo folgen 1,4 Millionen Menschen bei Instagram, 700.000 bei X

    Auf Anfrage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erklärte das ZDF, Hotz sei „kein Mitarbeiter des ZDF“, sondern habe lediglich zwischenzeitlich als freier Autor für das „ZDF Magazin Royale“ gearbeitet. Deshalb stünden seine Social-Media-Kanäle in keinem Zusammenhang mit dem ZDF.

    Hotz hat auf X knapp 700.000 Follower, bei Instagram sind es 1,4 Millionen, die ihn für seine Alltagsbeobachtungen schätzen. Nicht nur auf Social Media veröffentlicht er täglich mehrere Posts, er schrieb auch den Bestseller-Roman „Mindset“ und ging damit auf Lesetour.

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