Der Körper braucht Eisen unter anderem um Sauerstoff im Blut zu transportieren. Ohne fehlt es an Energie, weshalb eine Anämie Patienten stark beeinträchtigt. Was sollte man bei der Einnahme des Spurenelements beachten?
Diese Wirkung hat Eisen im Körper
Eisen ist ein Baustein des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin. Der Proteinkomplex besteht größtenteils aus Eisen und gibt dem Blut seine charakteristische rote Farbe. Auch deshalb befindet sich im Körper eines Menschen im Blut am meisten Eisen. Es ist auch ein Baustoff für Myoglobin in den Muskeln. Beide Substanzen helfen laut der Fachgesellschaft für Ernährung und Prävention (FET) dabei, den Sauerstoff in die Zellen zu transportieren. Deshalb merkt man einen Eisenmangel relativ gut an einem starken Leistungsabfall.
Laut dem Lebensmittelverband Deutschland unterstützt Eisen auch den Energiestoffwechsel und das Immunsystem. Schließlich kann Eisen Elektronen übertragen und ist somit an zahlreichen Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt.
Wer sollte Eisen einnehmen?
"Nur bei wenigen Nährstoffen ist die Spanne zwischen lebensnotwendiger Zufuhr und schädlicher Dosis so eng wie bei Eisen", schreibt der Verein für unabhängige Gesundheitsberatung (UGB). Eine Einnahme von Eisen soll "nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen".
Frauen haben einen höheren Eisenbedarf als Männer - vor allem, wenn sie eine starke Periode haben. Während der Schwangerschaft und in den Wechseljahren erhöht sich der Eisenbedarf, aber auch bei Kindern in Wachstumsphasen ist der Bedarf höher. Die Zellen und das Gehirn brauchen nämlich Eisen für ein gesundes Wachstum.
Eisen kann als Hämeisen und Nicht-Hämeisen vorliegen und wird deshalb unterschiedlich vom Körper aufgenommen. Als Hämeisen ist das Spurenelement in tierischen Lebensmitteln zu finden, als Nicht-Hämeisen (Fe3+) in pflanzlichen Lebensmitteln. Es muss im Körper erst zu zweiwertigem Eisen (Fe2+) umgewandelt werden, weshalb Eisen aus tierischen Lebensmitteln besser verwertbar ist. Vegetarier und Veganer oder alle, die sich fleischarm ernähren, könnten auf Dauer in eine Unterversorgung rutschen.
Astrid Donalis von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung teilte uns auf Anfrage mit, dass Vitamin C die Verwertung von Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln verbessern kann. Patienten, bei denen ein Vitamin-C-Mangel festgestellt wurde, sollten ihre Eisenwerte ebenfalls prüfen lassen.
Vor der Einnahme: Diese Eisenwerte sind wichtig
Wer ständig unter Müdigkeit leidet und oftmals Infekte hat, sollte darüber nachdenken, seine Eisenwerte beim Arzt überprüfen zu lassen. Das sind nämlich typische Symptome eines Eisenmangels. Folgende Blutwerte sind ausschlaggebend:
- Ferritin: Eisenspeicher im Gewebe
- Transferrinsättigung: Eisenspeicher im Blut
- Hämoglobinwert (Hb): Hämoglobin ist ein Protein, das zeigt wie gut die roten Blutkörperchen mit Eisen versorgt sind. Wie Stoffwechselexpertin Helena Orfanos-Boeckel in ihrem Ratgeber "Nährstofftherapie - der Praxisleitfaden" schreibt, sinkt der Hb-Wert allerdings erst, wenn die Eisenspeicher bereits leer sind und eine Blutarmut entsteht.
Wer seine Eisenspeicher kennt, kann gemeinsam mit dem Arzt eine passende Dosierung erarbeiten. Je niedriger die Blutwerte, desto höher sind anfangs die Dosierungen. Nach der Einnahme kann geprüft werden, wie sich die Werte entwickeln, um dann die passende Erhaltungsdosis - die Menge, die benötigt wird, um gesunde Blutwerte zu halten - täglich nehmen zu können.
Wann und wie sollte man Eisen einnehmen?
Laut Helena Orfanos-Boeckel sollte man Folgendes bei der Einnahme von Eisen beachten:
- Zeitpunkt: Eisen sollte nicht zu einer Mahlzeit eingenommen werden, da es dann besser vom Körper aufgenommen werden kann. Die Ärztin empfiehlt einen Abstand von ein bis zwei Stunden. Sie rät Eisen vor dem Schlafengehen zu nehmen. Auch ein bis zwei Stunden vor dem Mittagessen sei ein guter Zeitpunkt.
- Wechselwirkung: Eisen verträgt sich nicht gut mit anderen Mineralstoffen. Wer andere Präparate, wie Zink, Kupfer und Magnesium einnehmen muss, sollte einen zeitlichen Abstand von ein bis zwei Stunden einhalten.
- Verträglichkeit: Manche Menschen mit empfindlichem Magen-Darm-Trakt vertragen Eisentabletten nicht so gut. Dabei können Durchfall, Übelkeit und Verstopfung eintreten. Orfanos-Boeckel rät, einen empfindlichen Magen abklären zu lassen. Laut der Expertin hat ein Arzt - falls nötig - auch die Möglichkeit Eisen intravenös zu verabreichen.