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Ein Katzenbiss ist gefährlich: Darum sollten Sie zum Arzt

Haustiere

Ein Katzenbiss ist gefährlich: Warum Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen sollten

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    Ganz schön spitze Zähne: Mit einem Katzenbiss ist nicht zu spaßen.
    Ganz schön spitze Zähne: Mit einem Katzenbiss ist nicht zu spaßen. Foto: Patrick Pleul, dpa (Archivbild)

    Katzen gelten als scheue Wesen mit einem ganz eigenwilligen Kopf. Gerade deshalb ist ihr Verhalten nicht immer richtig einzuschätzen. Doch Vorsicht: Kommt es zu einem Katzenbiss, müssen besondere Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Denn viel häufiger als Hundebisse führt eine Beißattacke einer Katze zu einer Infektion. Doch woran liegt das, und wie verhält man sich am besten nach einem Katzenbiss? Wie spült man die Wunde richtig aus und welche Symptome sprechen für eine gefährliche Infektion?

    Katzenbisse: Wie viele Hauskatzen leben in Deutschland? Wie viele beißen zu?

    Kein Haustier ist bei Deutsche so beliebt wie die Katze. Insgesamt lebten laut dem Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF) im Jahr 2022 15,2 Millionen Katzen in 24 Prozent aller deutschen Haushalte. Zum Vergleich: Hunde folgen erst mit Abstand an zweiter Stelle, mit rund 10,6 Millionen Tieren in 21 Prozent aller Haushalte.

    Laut Tierklinik Ismaningen werden jedes Jahr rund 30.000 Menschen von einer Katze gebissen. Dabei werden die punktförmigen und wenig blutenden Wunden von vielen unterschätzt, so die Münchner Tierklinik.

    Warum Katzenbisse gefährlicher als Hundebisse sind

    Zwar sind laut aerzteblatt.de die meisten Attacken von Haustieren in Deutschland nämlich 60 bis 80 Prozent aller Vorfälle, doch immerhin 20 Prozent aller Bisse gehen von Katzen aus. Übrigens: Genderspezifisch dominiert bei Hundebissverletzungen das männliche Geschlecht, bei Katzenbissen dafür das weibliche Geschlecht im Verhältnis 2 zu 1, wie das Ärzteblatt schreibt.

    Das Problem: Katzenbisse sind in der Regel gefährlicher als Hundebisse. Denn Beißattacken von Katzen sind oft schmerzhafter, und noch viel problematischer: sie entzünden sich sehr viel häufiger. So kommt es laut aerzteblatt.de bei 30 bis 50 Prozent aller Katzenbisse zu einer anschließenden Infektion.

    Der Hintergrund: Die Schneidezähne von Katzen sind spitzer und feiner als die eines Hundes, wodurch sie bei einem Biss tiefer in das Gewebe eindringen können, wie das Gesundheitsmagazin der AOK schreibt. Die inneren Verletzungen eines Katzenbisses können demnach nicht nur in tiefe Gewebeschichten, sondern manchmal bis in Gelenkspalte oder Knochen reichen. Durch die Tiefe des Bisses können Krankheitserreger schneller in die Blutbahn gelangen.

    Katzenbiss: Welche Infektionen sind besonders gefährlich?

    Das Infektionsrisiko nach einem Katzenbissen ist zwar außerordentlich hoch, eine unmittelbare Gefahr für Leib und Leben ist jedoch nicht zwingend daraus abzuleiten. Meist handelt es sich laut Ärzteblatt um lokale Infektionen, bei denen sich der Erreger auf den Wundbereich beschränkt. Nur in den schlimmsten Fällen entwickelt sich nach dem Biss einer Hauskatze eine lebensgefährliche Tetanus- oder Tollwut-Infektion oder eine Blutvergiftung (Sepsis), wie netdoktor.de schreibt.

    Vor allem Bisse im Gesicht, an der Hand und im Genitalbereich sollten bei tiefen Wunden genau beobachtet und bei dem kleinsten Infektions-Verdacht umgehend vom Arzt versorgt werden lassen, so das Gesundheits-Portal weiter.

    Was Sie nach einem Katzenbiss tun können

    Im Falle eines Katzenbisses ist grundsätzlich äußerste Vorsicht angebracht. Zunächst, so die AOK, sollte die Wunde selbstständig behandelt werden, um das Risiko einer Infektion möglichst gering zu halten. Hierzu empfiehlt das AOK-Magazin folgende Schritte:

    • Warten Sie, bis die Blutung (falls vorhanden) aufhört
    • Spülen Sie die Wunde mit klarem, lauwarmem Wasser aus
    • Desinfizieren Sie die Wunde mit einem Wunddesinfektionsmittel
    • Verbinden Sie die Wunde mit einer sterilen Wundauflage sowie einer Mullbinde - oder einem Pflaster, wenn die Wunde klein ist

    Eine Wundinfektion oder Entzündungszeichen können laut AOK nach 12 bis 24 Stunden, aber auch erst nach mehreren Tagen auftreten. Doch welche Symptome weisen darauf hin?

    Katzenbiss: Wann sollte man zum Arzt gehen?

    Zum Arzt sollten Geschädigte eines Katzenbisses in jeden Fall gehen, falls die Wunde nicht nach wenigen Tagen abschwillt, sondern stattdessen Symptome einer Infektion zeigt. Solche erkennt man laut AOK, wenn es zu folgenden Anzeichen kommt:

    • Rötungen
    • Schwellungen
    • eitrige Absonderungen
    • pochende Schmerzen
    • allgemeines Unwohlsein und Fieber

    Panik ist zwar auch bei Infektions-Symptomen weiterhin nicht angebracht, doch nun ist ein Besuch beim Arzt oder einer Notfallstelle zwingend notwendig, um die Wunde medizinisch versorgen zu lassen und die Infektionsgefahr lokal zu begrenzen. Außerdem sollte an den Impfpass gedacht werden.

    Muss man einen Katzenbiss melden?

    Nein, ein Katzenbiss ist wie auch ein Hundebiss noch kein Grund für eine Meldung beim Veterinäramt. Allerdings besteht nach Paragraf 6 des Infektionsschutzgesetzes eine Meldepflicht bei Verdacht einer Tollwut-Infektion. Gerade bei Katzenbissen im Ausland ist die Dokumentation der dortigen Behandlung und Impfung wichtig, wie der Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amtes mitteilt.

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