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E-6B Mercury: Weltuntergangsflugzeug der USA im Porträt

Boeing E-6B Mercury

"Weltuntergangsflugzeug" in Europa gelandet – was hat es damit auf sich?

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    Eine Boeing E-6 Mercury auf dem Flugplatz Fairford.
    Eine Boeing E-6 Mercury auf dem Flugplatz Fairford. Foto: Adobe Stock

    Am Dienstag landete eine Boeing 707 in Island. Das teilte das Europäische Kommando der US-Streitkräfte (U.S. European Command) via Twitter mit. Genauer gesagt handelt es sich um eine Maschine des Typs E-6B Mercury. Spitzname: "Weltuntergangsflugzeug". Die Crew traf sich mit Carrin Patman, der US-Botschafterin in Island. Zudem standen Treffen von militärischen und diplomatischen Spitzenkräften auf dem Programm. Der geheime Star war allerdings das Flugzeug, welches im Ernstfall sogar einen Atomkrieg überstehen soll.

    Boeing E-6B Mercury: "Weltuntergangsflugzeug" der USA im Porträt

    Bei der E-6B Mercury handelt es sich um ein US-amerikanisches Militärflugzeug, das zur US-Navy gehört. Die Maschine basiert auf der Boeing 707-320, welche als Passagierflugzeug genutzt wird. Sie stellt kein Kampfflugzeug dar, sondern dient als eine Art fliegende Kommandozentrale für die Marine. Ursprünglich wurde die E-6B Mercury vor allem zu dem Zweck entwickelt, mit strategischen Atom-U-Booten zu kommunizieren. Mit U-Booten, die Atomsprengköpfe tragen können und mit ballistischen Interkontinentalraketen bestückt sind. Von dem "Weltuntergangsflugzeug" aus können die Interkontinentalraketen sogar ferngesteuert werden. Die große Besonderheit ist, dass die Maschinen des Typs E-6B Mercury mit einem vollen Tank ganze 72 Stunden lang fliegen können, bevor sie wieder betankt werden müssen.

    Die E-6B Mercury ist nicht die einzige ihrer Ort. Die USA unterhalten eine ganze "Weltuntergangsflotte". Die offizielle Bezeichnung für Flugzeuge lautet in den USA National Airborne Operations Centers (NAOC). Sie sind bereits seit Anfang der 1970er-Jahre im Einsatz und dienen der US Army seitdem als Luftkommandoposten. Die Maschinen sind mit analogen Navigations- und Fluginstrumenten ausgerüstet, wodurch die Kommando- und Kontrollflugzeuge nicht durch Cyberangriffe gefährdet sind. Zu den "Weltuntergangsflugzeugen" zählen mittlerweile auch Modelle vom Typ E-4. Auch sie basieren auf Boeing-Passagiermaschinen.

    US-Präsident soll "Weltuntergangsflugzeug" im Ernstfall als Kommandozentrale nutzen können

    Die zentrale Rolle bei vielen Überlegungen rund um die "Weltuntergangsflugzeuge" spielt der US-Präsident, oder in Zukunft vielleicht auch eine US-Präsidentin. Im Falle eines Atomkrieges soll der US-Präsident eines der Flugzeuge als Kommandoposten in der Luft nutzen. Um das zu ermöglichen, soll traditionell eine der Maschinen auf der Andrews Air Force Base, die in einem Vorort von Washington D.C. liegt, bereitstehen. Das berichtet das Magazin Firstpost. "Wenn der US-Präsident außerhalb von Nordamerika reist, wird eine E-4B auf einem Luftwaffenstützpunkt in der Nähe des Ziels des Präsidenten positioniert", steht in dem Bericht.

    Boeing E-6B Mercury: Kosten, Daten und Fakten zum Weltuntergangsflugzeug der USA

    • Kosten: mindestens 140 Millionen US-Dollar
    • Erstflug: Februar 1987
    • Indienststellung: August 1989
    • Stückzahl: 16
    • Höchstgeschwindigkeit: 981 km/h
    • Länge: 46,61 Meter
    • Dienstgipfelhöhe: 12.800 Meter

    Auch Russland besitzt "Weltuntergangsflugzeuge"

    Nicht nur die USA, auch Russland sind im Besitz von "Weltuntergangsflugzeugen". Es handelt sich um umgebaute russische Passagierflugzeuge des Typs Iljuschin Il-86, die nur im Cockpit Fenster haben. Dadurch soll ein hoher Schutz vor Strahlungen gewährleistet werden. Der Spitzname der Flugzeuge lautet "fliegender Kreml". Firstpost berichtet, dass Moskau derzeit an einer modernisierten Version der Maschinen arbeiten soll, welche auf den russischen Sowjetpassagiermaschine Il-96-400M basieren sollen. Die modernen "Weltuntergangsflugzeuge" sollen über eine Strecke von bis zu 6000 Kilometern mit Nuklearstreitkräften kommunizieren können. Außerdem sollen sie über die doppelte Reichweite verfügen.

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