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Dürre in Italien: Parmesan geht in deutschen Supermärkten aus

Dürre in Italien

Geht den deutschen Supermärkten der Parmesan aus?

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    Der Parmesan könnte in Deutschland bald knapp werden.
    Der Parmesan könnte in Deutschland bald knapp werden. Foto: Mascha Brichta, dpa (Symbolbild)

    Die Dürre in Italien ruft in dem Land große Sorgen hervor. Die Knappheit des Trinkwassers ist dabei die wohl größte Sorge der Italiener, doch auch viele Unternehmen und Betriebe fürchten um ihre Zukunft. Das gilt auch für viele italienische Parmesanproduzenten. Diese Situation könnte nun auch Folgen für die deutschen Käseliebhaber mit sich bringen.

    Könnte der Parmesan in deutschen Supermärkten ausgehen?

    Der Parmesan könnte in den Supermärkten wie Rewe, Kaufland und Co. bald tatsächlich knapp werden. Das liegt daran, dass die Produktion in Italien derzeit nicht gesichert ist. Hintergrund ist die schlimmste Dürre seit 70 Jahren, die sich in Italien durch einen trockenen Winter und einen sehr trockenen Frühling entwickelt hat.

    Die Dürre tritt vorwiegend in den nördlichen Regionen des Landes erbarmungslos auf. Der Po erlebt als größter Fluss Italiens derzeit einen Tiefstand. Das ist vor allem für die Bauern eine existenzbedrohende Situation. Laut CNN droht daher auch dem Parmesan der Hitzekollaps.

    Dürre in Italien: Molkereien haben mit der Trockenheit zu kämpfen

    In der Po-Ebene sind rund 50 Prozent der Viehzucht von der katastrophalen Trockenheit betroffen. Einige der Rinder sind für die Produktion von Milch für den Parmigiano Reggiano verantwortlich, der in der Region typisch ist. Jedes der Tiere benötigt etwa 100 bis 150 Liter Wasser am Tag. Und genau dieses ist in Norditalien knapp.

    Ein Beispiel für eine der gefährdeten Molkereien, welches CNN aufgreift, ist die von Simon M. am Ufer des Pos. Er hat 300 Rinder, welche mit Wasser versorgt werden müssen. Seine Milchkühe produzieren rund 30 Liter Milch am Tag. Sobald seine Rinder aber nicht mindestens 100 Liter Wasser bekommen, entspricht auch die Milch nicht mehr den strengen Normen, welche für das Gütesiegel des Parmesans eingehalten werden müssen. In einem nahen Konsortium wird Milch von 20 Bauern gemischt und mit der Mischung Parmesan hergestellt. Die Produktion musste deutlich heruntergefahren werden, da weniger Milch ankommt, die den Qualitätsstandards entspricht.

    Deutschland weltweit größter Abnehmer für Parmesan

    "Das letzte Mal, dass der Fluss niedrig war, war 2003. Diesmal ist es viel, viel schlimmer. Es gibt keinen Regen, keinen Schnee und hohe Temperaturen", mahnte Ada Giorgi, Vorsteherin des Pumphauses vom Konsortium bei CNN. Simon M. braucht auch für die Bewässerung von Früchten und Pflanzen Wasser. Mit diesen will er schließlich seine Kühe versorgen. Bald muss er womöglich die Zahl seiner Kühe reduzieren, was dann noch weniger Milch bedeutet. Das wiederum bedeutet weniger Parmesan, der nach Deutschland exportiert werden kann.

    Deutschland ist laut dem Konsortium für den Schutz der Marke Formaggio Parmigiano Reggiano der größte Abnehmer von Parmesan weltweit.

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