Eine Hitzewelle folgt in diesem Sommer auf Mallorca auf die nächste. Für 94 Prozent der Insel gilt aktuell die Vorwarnstufe für extreme Trockenheit. Gleichzeitig steigt der Wasserverbrauch auf den Balearen mit der Wiederbelebung der Tourismusbranche nach der Corona-Pandemie. Zum ersten Mal liegt er wieder auf dem Vor-Corona-Niveau. Im Juli wurden insgesamt 13 Millionen Kubikmeter Wasser verbraucht.
Dürre auf Mallorca: Andratx ergreift erste Maßnahme
Nun hat die Gemeinde Andratx im Südwesten von Mallorca eine erste Maßnahme gegen die zunehmende Dürre beschlossen. Wie das Mallorca Magazin berichtet, wird dort die Nutzung der öffentlichen Duschen an den Stränden ab diesem Dienstag eingeschränkt. Ziel ist es, Wasser zu sparen. Die Duschen können dann nur noch im Zeitraum zwischen 10 und 19 Uhr genutzt werden. Zuvor war die Nutzung rund um die Uhr möglich. Zudem bittet die Gemeinde die Anwohner, den Wasserverbrauch auch in ihren Privathaushalten zu reduzieren.
Andratx gehört zu den drei Gemeinden auf Mallorca, die am meisten Wasser verbrauchen. Für seine Bevölkerung von etwa 12.000 Einwohnern kauft die Gemeinde knapp 244.000 Kubikmeter Wasser ein. Etwa 89 Prozent des von der Balearischen Agentur für Wasserqualität gelieferten Trinkwassers wurde in Andratx, Palma und Calvià konsumiert.
Wasserrationierung auf Mallorca: Deià dreht Wasser ab
Andratx ist bereits der zweite Ort auf Mallorca, der konkrete Maßnahmen ergreift, um Wasser zu sparen. Das Künstlerdorf Deià hatte zuvor auf mehreren Grundstücken vorzeitig das Wasser abgedreht. Die Gemeinde hatte bereits im vergangenen Sommer mit Wasserknappheit zu kämpfen. Zwischenzeitlich mussten zusätzliche Wassertanker die Versorgung sichern.
Laut dem Amtsblatt der Gemeinde dreht das Rathaus angesichts des Wassermangels "Großverbrauchern" seit dem 4. August auf unbestimmte Zeit den Hahn ab. Der Grund: "Wir haben kein Wasser", sagte Bürgermeister Lluís Apesteguía der Lokalzeitung Diario de Mallorca.